K.W. aus E. schreibt:

Werte Schachfreunde Bastian und Langer,

das sind keine guten Nachrichten über die Sie berichten. Natürlich wünsche ich Ihnen in unser aller Namen viel Erfolg bei dem zu erwartenden Kampf.

Allerdings weiß ich als nicht ganz so starker Spieler und Mitglied eines mittelgroßen Schachvereins der langsam vergreist (also nicht nur ich sondern auch der Verein) nicht genau was ich mit Ihren Aufrufen anfangen soll.  Denn nach über 30 Jahren Turnierschach ist mir wirklich nicht klar was [das] meinem Verein oder mir unser Schachbund bringt.

Ich weiß auch nicht wofür unser Schachverband steht.

Von daher schlage ich vor, dass wir vielleicht nochmal nachdenken was wir denn wirklich wollen. Bevor wir wir wie Sie, Herr Langer, schon jetzt nach dem Ausgleich des nächsten Haushaltes rufen.

Die Ist-Situation haben ja schon andere beschrieben oder in Interviews mit Ihnen auf den Punkt gebracht. Darum dazu nur kurz. Zum einen scheint er im Bereich Öffentlichkeitsarbeit zuletzt nicht wirklich gut funktioniert zu haben,sonst wäre eine solche Entscheidung vielleicht nicht so gefallen.

Dann möchte ich anführen, dass für mich der Schachverband über die Jahre mit sehr viel Verzicht verbunden war. Dabei möchte ich durchaus das Rauch- und Alkoholverbot erwähnen, wenngleich man sich nach kurzem Schmollen wohl vernünftiger Weise damit abfinden musste.

Die nächsten Dinge allerdings sind auf meiner Ebene nur schwer nachvollziehbar.Als ich anfing war ich ungemein stolz, dass  ich den einzigen völlig emanzipierten Sport betreibe.Irgendwann aber haben wir in der Breite Damen-Ligen eingeführt. Was für ein Unsinn einen solchen USP kaputt zu machen anstatt darauf herum zu reiten.

Das unter dem Strich die Nachwuchsarbeit, insbesondere bei den Frauen, zu mehr als wenig geführt hat haben ja auch schon andere festgestellt und war nicht anders zu erwarten.

Zuletzt erlebe ich dann nur noch,dass wir durch Regeländerungen gezwungen sind Schiedsrichter zu engagieren und zu bezahlen, Uhren zu kaufen und natürlich die Verbandsabgaben erhöht werden. Diese Abgaben machen ca. 30% unseres Mitgliedsbeitrages aus, wir werden von diesen Kosten erdrückt.

In meinem Verband spielen mit [...] und [...] zwei starke Bundesligisten, vermutlich sind da in irgendeiner Form Teile meiner Verbandsabgaben angekommen – oder? Ich weiß es nicht! Denn wie und wo die ganzen Mittel ausgegeben wurden sehe ich auch nirgends auf die Schnelle. Aber was bitte schön haben mein Verein oder ich davon, wann kommt mal etwas zurück.

Bitte nicht falsch verstehen, ich muss nicht für alles etwas zurück bekommen, aber so absolut gar nichts nach so vielen Jahren. Letztlich kann ich es mit meinem kleinen Blinkwinkle gut verstehen, dass wir das Geld nicht mehr bekommen.

Viele Grüße

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