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Die Prinzen im Reich des Zaren

2. April 2015

Dennis Wagner bei der Bundesliga in Berlin

Es ist mal wieder so weit, das Aeroflot-Open im russischen Moskau findet statt und diesmal sind drei der Prinzen mit von der Partie. Rasmus Svane, Dennis Wagner und Matthias Blübaum machten sich auf den Weg, um in der A-Gruppe, die bei einer Elozahl von 2550 beginnt, zu starten. Aus meinen eigenen Erinnerungen aus dem Jahr 2011, als ich unter anderem mit Niclas Huschenbeth und Dorian Rogozenco das Turnier mitspielte, Niclas in der A-Gruppe, Dorian und ich in der B-Gruppe, kann ich berichten, dass dieses Turnier eine ganz besondere Atmosphäre hat. Denn viele Stars der Schachszene reisen an, um um die hohen Preisgelder zu spielen. Als „einfacher“ Schachspieler war es etwas besonderes Spieler wie Mamedjarow, Vachier-Lagrave und Tscheparinow nicht nur im Turniersaal, sondern auch abends beim Essen oder gelegentlich auch zu etwas späterer Stunde zu begegnen.

Auch unserem Prinzen-Trio scheint das Turnier zu gefallen, denn alle zeigen starke Leistungen. Besonders Dennis Wagner zeigt wieder großartige Ergebnisse, so konnte er seine Geschichte der letzten Monate fortschreiben. Er spielte nun bereits zum dritten Mal innerhalb von kurzer Zeit gegen den Venezolaner GM Iturrizaga und holte mit einem relativ schnellen Schwarzsieg sein 2,5ten Punkt gegen den Südamerikaner. Aber auch in Runde 5 ließ er nicht locker und knöpfte dem starken russichen Großmeister Boris Gratschew mit den weißen Steinen einen halben Punkt ab. So stand er bei starken 3 Punkten aus 5 Partien, was kann da also noch besseres kommen? Klar, die Nummer 1 der Setzliste Mamedjarow mit Schwarz in der sechsten Runde. Allein das ist schon ein Ereignis, wenn man aber wie Dennis Remis spielt, dann wird es zum großartigen Event! Wenn ich die Ergebnisse aus Moskau von Dennis verfolge, dann kann man sich einfach nur über diese unglaublichen Leistungen freuen und er wird weiter versuchen Punkte zu sammeln um Richtung 2600 zu marschieren, bekanntlich sein nächstes Ziel.

Auch für den für Bremen spielenden Schachprinzen Matthias Blübaum gab es bereits echte Highlights, so durfte oder musste er, ja nach Sichtweise, ebenfalls gegen den aserischen Schach-Superstar Schachrijar Mamedjarow spielen. In einer Variante, die bereits bei der Zürich Chess Challenge zur Debatte stand, wich Mamedjarow der Vorgängerpartie zwischen Aronjan und Anand aus, um die Stellung zu verkomplizieren. In einem wilden Schlagabtausch behielt am Ende der Super-GM die Oberhand. Trotzdem eine tolle Partie und wir drücken Matthias die Daumen, dass er weiterhin die Gelegenheit bekommt gegen die Großen der Welt zu spielen.

Matthias hatte nach einem Sieg in der 5. Runde 2,5 Punkte, und durfte dann in der sechsten Runde gegen Maxim Matlakow, mit einer Elo von fast 2700, spielen. Genau wie Dennis in dieser Runde schaffte er ein Remis, ein großartiges Ergebnis! Damit kommt er nun auf 3 Punkte.
Auf dieselbe Punktzahl kommt Rasmus Svane, der allerdings mit 2,5 aus 4 gestartet war, um in Runde 5 gegen Denis Chismatullin anzutreten. Mit den schwarzen Steinen zog Rasmus am Ende leider den Kürzeren, aber auch für ihn ist dieses Turnier bisher als voller Erfolg zu werten. In der sechsten Runde schaffte er mit einem Remis ein gutes Resultat gegen den GM Iturizzaga, gegen den bereits Dennis gespielt hatte. Ob er diese gute Form wird halten können, werden die Schachfans unter anderem bei der internationalen Deutschen Junioren-Meisterschaft in Ströbeck begutachten können, die am 13.4. startet.
Nun gilt es aber zunächst unseren drei Prinzen weiter die Daumen zu drücken, dass sie noch gegen viele Großmeister spielen und gewinnen werden.

ruchess.ru | ChessResults

Jonathan Carlstedt

// Archiv: DSB-Prinzen // ID 19609

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