20. November 2017
Die Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft DSAM in Magdeburg startete das zweite Quali-Turnier dieser Saison 2017/18 und dieses Mal ist es so, dass das gesamte H+ Hotel (Kapazität: 426 Betten) bis zum Dach mit Schach gefüllt ist: 391 Spielerinnen und Spieler, darunter 43 Damen (11%) brachten die Augen der Event-Managerin des H+, Maike Ehlert, zum Leuchten. Das lag vielleicht auch einfach am Sonnenschein, der die Spieler und Gäste am Freitag wie auf Bestellung begrüßte. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es an selber Stelle 358 Spieler, darunter 31 Damen (8,7%).
In der Edel-Gruppe A ist FM Hendrik Hoffmann aus Leipzig mit DWZ 2256 und Elo 2261 in der Setzliste ganz "vornewech", allerdings dicht gefolgt von Björn Bente, Hamburger SK. Dass ein so guter Spieler wie Hartmut Zieher, ebenfalls Hamburger SK, mit DWZ 2176 / Elo 2222 auf Setzplatz 4, in diesem Feld nurmehr als "Geheimfavorit" gehandelt werden kann, spricht für die Qualität des Turniers. Nach der nominell besten Dame des Turniers muss man hingegen lange suchen, denn in den ersten beiden Gruppen findet sich diesmal leider keine. Vielleicht ist das auch Folge der nicht so ganz einleuchtend erscheinenden zeitgleichen Termin-Ansetzung der Damen-Bundesliga? Wir weisen also auf Christine Giebel und Claudia Meffert in der gewiss nicht schwachen C-Gruppe hin.
Claudia Sturm repräsentierte die Stadt Magdeburg hervorragend. Sie war völlig überraschend aus dem für uns genau passenden "Fachbereich für Schule & Sport der Stadt Magdeburg" eingesprungen. Ihr Thema war der edukative Wert, den Schach eben hat, für jedermann und jedes Alter, aber vielleicht besonders für die Kinder, eben "Schachzwerge". Davon hat der Saal reichlich zu bieten. Die Jüngste ist gerade sieben Jahre geworden und trägt einen nicht sehr verbreiteten, armenischen Vornamen: Tatevik Mia Stepanjan vom ESV 1888 Wittenberge startete mit dem Setzplatz 59 in die Gruppe G.
Etwas weniger armenisch ist der Vorname des ältesten Spielers im Saal (ist das dann nicht automatisch auch immer der Versammlungsleiter?), nämlich CM Hubert Walkewitz von Grün-Weiß Niemegk, geboren 1934, Elo 2167, DWZ 2101 - und nein, CM ist nicht sein Vorname.
Auch Schiedsrichter Hugo Schulz, im DSB zuständig für das Breitenschach, dem die DSAM zugerechnet wird, begrüßte die Wettkämpfer, ebenso wie es Michael Zeuner als Vertreter des Verbandes Sachsen-Anhalt tat, auf dessen Hoheitsgebiet die Amateure nun saßen - ohne Zoll zahlen zu müssen! Und wie immer war Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan die "Seele des Geschäfts". Für die Teilnehmer sieht es vermutlich oft so aus, als ob der TD neben der charmanten Worte von der "Kanzel" kaum etwas zu tun habe, aber bei ihm laufen alle Fäden zusammen und er behält den Überblick. Wenn es aussieht, als habe einer wie er nichts zu tun, dann hat er "sein" Team vorher perfekt organisiert. Und nun: Auf geht's! Am Sonntag wissen wir mehr.
Ralf Mulde
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 22500