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Erklärung des DSB-Präsidiums
28. November 2011
Am vergangenen Wochenende (25. bis 27. November) tagte der Deutsche Schachbund in Braunschweig (Bericht folgt). In Sponsorengesprächen, in der Sitzung des Arbeitskreises der Landesverbände und im Hauptausschuss war der Gewinn der Europameisterschaft durch die A-Nationalmannschaft der Männer ein beherrschendes Thema. In diesem Zusammenhang wurden bei allen Gesprächen auch die öffentlichen Angriffe auf den Bundetrainer Uwe Bönsch erörtert.
Das Präsidium des Deutschen Schachbundes hat sich in seiner Sitzung am 27. November 2011 mit den Äußerungen des A-Kaderspielers Arkadij Naiditsch gegenüber Pressevertretern aus Anlass der Erringung der Goldmedaille bei der Mannschaftseuropameisterschaft 2011 in Porto Carras befasst. Darin wird erneut die Arbeit des Bundestrainers Uwe Bönsch in unsachlicher Weise herabgewürdigt. Ferner werden die diversen und erfolgreichen Bemühungen des Deutschen Schachbundes, die Rahmenbedingungen für die Nationalspieler zu verbessern, wider besseres Wissen geleugnet.
Das Präsidium des Deutschen Schachbundes trifft dazu einstimmig die folgenden Feststellungen:
Unsachliche und unrichtige öffentliche Äußerungen Arkadij Naiditschs über verschiedene Funktionsträger des Deutschen Schachbundes gegenüber Vertretern von Presse und Medien gaben bereits mehrfach Gelegenheit zur Beanstandung, zuletzt in einem Schreiben des Präsidenten an die Spieler der Nationalmannschaft vom 28.10.2011.
Das Präsidium weist die neuerlichen Vorwürfe Arkadij Naiditschs zurück. Es stellt sich zugleich vor den Bundestrainer und weist darauf hin, dass die Aufgabenverteilung bei der Mannschaftseuropameisterschaft zwischen Bundestrainer als Team Captain und Rustam Kasimdzhanov als Eröffnungstrainer jedem Spieler vorher klar war. Uwe Bönsch hat die ihm durch das Präsidium übertragenen Aufgaben in vollem Umfang erfüllt und damit einen wesentlichen Anteil am erfolgreichen Abschneiden der deutschen Mannschaft.
Das Präsidium ist der Auffassung, dass Arkadij Naiditsch gegen Buchstaben und Geist des mit ihm geschlossenen Spielervertrags erneut verstoßen hat. Der Deutsche Schachbund wird ihm deshalb keine Verlängerung des zum Jahresende auslaufenden Vertrags anbieten.
Das Präsidium ist außerdem der Auffassung, dass Arkadij Naiditsch derzeit nicht mehr die Voraussetzungen für einen Verbleib im Bundeskader erfüllt, denn dazu wäre u.a. die Bereitschaft zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schachbund erforderlich, die das Präsidium nicht festzustellen vermag. Das Präsidium geht davon aus, dass die Kommission Leistungssport bei der Neuaufstellung der Kader für das Jahr 2012 diesen Umstand berücksichtigen wird.
Es bleibt weiterhin das Ziel des Deutschen Schachbunds, zu den wichtigsten Mannschaftswettbewerben, also der Schacholympiade, der Mannschaftsweltmeisterschaft und der Mannschaftseuropameisterschaft mit der jeweils stärksten Mannschaft anzutreten.
Das Präsidium appelliert daher eindringlich an Arkadij Naiditsch, durch sein künftiges Verhalten zu dokumentieren, dass er zu einer fairen und professionellen Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schachbund und seinen Vertretern bereit ist.
Die Kommission Leistungssport wird gebeten, vor der Nominierung zur Schacholympiade 2012 im Rahmen ihrer Sommersitzung erneut zu überprüfen, ob dann die Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme der Zusammenarbeit mit Arkadij Naiditsch gegeben sind.
Herbert Bastian, DSB-Präsident
Braunschweig, den 27. November 2011
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 144
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