11. November 2013
Gernot Gauglitz ist Geschäftsführer der UKA Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG, die seit 2011 die Nationalmannschaft als Hauptsponsor unterstützt. Zudem ist er ein starker Schachspieler und trägt den Titel eines Internationalen Meisters.
Vor Beginn der Europameisterschaft in Warschau beantwortete er uns einige Fragen, die wir heute hier wiedergeben möchten.
Die Firma UKA hat dieses Jahr den Sponsoringvertrag um weitere zwei Jahre verlängert. Darüber hinaus war UKA dieses Jahr Ausrichter des Mitropa-Cups. Welche Erfahrungen konnten Sie aus dieser Veranstaltung sammeln?
Zum einen ist es etwas anderes, selbst Ausrichter als nur Sponsor zu sein. Auch als Spieler bekommt man nicht immer mit, welches Ausmaß eine Organisation annehmen kann, damit solch eine Veranstaltung reibungslos funktioniert. Deswegen möchte ich die Gelegenheit nutzen, den ehrenamtlichen Helfern, die diese Veranstaltung erst ermöglicht haben, ausdrücklich zu danken. Ich persönlich konnte damit einen völlig neuen Blickwinkel auf die Schachwelt für mich erkennen und habe umso größere Hochachtung, wenn Großveranstaltungen reibungslos funktionieren. Zum anderen war bedauerlicherweise die Veranstaltung des Mitropa-Cups in Meißen durch das Hochwasser, welches fast die komplette Altstadt der Stadt Meißen unter Wasser gesetzt hat (ca. 7,50 m über Normalhöhe) sehr stark beeinträchtigt. Der Veranstaltungsort und das Spielerhotel waren jedoch auf der anderen Elbseite und somit konnten wir die Veranstaltung trotz des Hochwassers mit Anstand zu Ende bringen. Nachvollziehbarer Weise war dadurch das Interesse der Presse an dieser Veranstaltung nach Eintritt des Hochwassers gleich Null.
Die Männer-Nationalmannschaft fährt als Titelverteidiger zur Europäischen Mannschaftsmeisterschaft nach Warschau. Glauben Sie, dass der Erwartungsdruck zu neuen Höchstleistungen anspornen kann?
Ich persönlich hoffe das sehr, bin aber Realist und gehe nicht davon aus, dass wir nochmals so einen „Coup“ landen können. Ich erwarte, dass die deutsche Nationalmannschaft um die Ränge 5 und 10 kämpfen wird, denn es wäre eine große Überraschung, wenn ein Medaillenplatz gelingen würde.
Welche Chancen räumen Sie der Frauen-Nationalmannschaft bei der EM in Warschau ein?
Auch bei der Frauen-Nationalmannschaft möchte ich realistisch bleiben und schätze deshalb die Situation ähnlich wie bei den Herren ein. Das bedeutet, einen Platz unter den ersten 10 erwarte ich, jedoch eine Medaille wäre für mich eine positive Überraschung.
Die Herren werden nach der EM fast direkt weiter zur Mannschaftsweltmeisterschaft nach Antalya fahren. Wie bewerten Sie aus Ihrer persönlichen Sicht diese Doppelbelastung?
Meines Erachtens wird es davon abhängen, welches Resultat unsere Mannschaft bei der EU-Meisterschaft erzielen wird. Sollten wir wieder ein außergewöhnliches Resultat erreichen (eine Medaille) so würde dies meines Erachtens dazu führen, dass die deutsche Nationalmannschaft einen Motivationsschub erhalten würde, der sich dann auch positiv auf die Leistungen zur WM auswirken könnte. Umgekehrt gilt das Gleiche: ein schlechtes Resultat bei der EM könnte bezüglich des Selbstbewusstseins einzelner Spieler negative Auswirkungen haben. Zum Abschluss möchte ich sowohl den Damen als auch den Herren persönlich wünschen, dass sie über ihre erwartete Leistung hinauswachsen können und ein Ergebnis, oberhalb ihrer Elo-Zahl erzielen werden. Den Mannschaften selbst wünsche ich, dass sie das scheinbar Unmögliche möglich machen und einen Medaillenplatz erreichen.
Herr Gauglitz, vielen Dank für das Gespräch!
Frank Hoppe
(Nach Informationen der DSB Wirtschaftsdienst GmbH)
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9237