29. März 2017
Neue wesentliche Änderungen sind Ehrungen für das Lebenswerk, für engagierte Schiedsrichter und eine hinzugefügte Präambel.
Die Ehrenordnung des DSB war altehrwürdig und zuletzt zeigten sich bei der „versuchten“ Ehrung langjährig engagierter Schachfunktionäre auf Landesebene Schwächen im Regelwerk. Dies sich selbstkritisch einzugestehen ist Teil der neuen Diskussionskultur. Ein probates Gegenmittel sind Modernisierungen und Aktualisierungen der jeweiligen Ordnung oder Satzung.
Vier Ziele ergaben sich im Verlauf der internen Diskussion:
a) Modernisierung des Regelwerks hinsichtlich einheitlicher Begriffe und Bezeichnungen
b) Aktualisierung bezüglich der Aufnahme der Ehrung für das Lebenswerk
c) Möglichkeit von Ehrungen engagierter Schiedsrichter
d) Öffnung für Ehrungen außerhalb der DSB-internen Klientel
Ein Team aus den Vizepräsidenten Sport und Verbandsentwicklung nahm sich der Aufgabe an, für das Präsidium einen tragfähigen und formal gerechten Entwurf auszuarbeiten, mithin ein Soziologe und ein Jurist. Heraus gekommen ist eine neue moderne Ehrenordnung. Selbstverständlich wurde auch der dreiköpfige Ehrenausschuss in die Iterationen der Entwürfe einbezogen und brachte konstruktive Vorschläge und Tipps ein.
Die Präambel macht klar, dass der DSB eine Anerkennungskultur anstrebt mit der Zuständigkeit des DSB für nationale und internationale Verdienste, Erfolge und Leistungen. Diese Ehrungen können für verbandliches Engagement (i.e. Nadeln, Ehrenmitgliedschaft und Lebenswerk) oder sportliche Erfolge von DSB-Aktiven (Plaketten) erfolgen bzw. verliehen werden. Damit ist die Ehrenordnung in der Vereinskultur des DSB verortet.
Neu ist der Abschnitt zur Ehrung für das Lebenswerk. Es soll eine herausgehobene Ehrung sein für sehr engagierte Schachfreunde/innen, die mit ihren Aktivitäten viel für den Schachsport und das Schachspielen bewirkt haben. Diese Ehrung wird deshalb ausschließlich vom Bundeskongress beschlossen. Entsprechend heißt die neue Medaille „Bundesmedaille für Verdienste um den Schachsport in Deutschland“.
Für die Schiedsrichter erfolgt gewissermaßen eine Gleichstellung, in dem auch für sie aufgrund vieler Einsätze (150 und mehr) Ehrungen mit der Silbernen und Goldenen Ehrennadel vorgesehen werden. Mit den personellen Vorschlägen hierfür wird die Schiedsrichterkommission beauftragt.
Redaktionelle Änderungen betrafen einzelne Abschnitte zur Ausstellung von Urkunden, das Verfahren zur Aberkennung von Ehrungen und die Einbeziehung von Schachfreunden mit Behinderungen. Die vom Ressort Verbandsentwicklung angestrebte Öffnung für Ehrungen außerhalb des DSB konnte nicht in Gänze umgesetzt werden, ist aber nach bisherigem Regelwerk, wenn auch eingeschränkt, bereits möglich.
Das Verfahren zur Änderung der Ehrenordnung war durch Einbeziehen aller betroffenen Gremien weit über das formale Maß hinaus sehr demokratisch - dafür auch aufwendig und lang. Man kann daraus lernen, wie man es zukünftig schneller machen kann. Aber die Zeit war gut genutzt, weil bis zuletzt konstruktive Hinweise die neue Ehrenordnung bis zum letzten Punkt verbesserten. So entstand ein Zukunftswerk, das Jahrzehnte tragen könnte, weil es die Vielfalt des DSB in seiner neuen Version berücksichtigt.
Das Präsidium des Deutschen Schachbundes
Herbert Bastian, Präsident I Uwe Pfenning, Vizepräsident Verbandsentwicklung
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 21817