22. August 2017
Die wichtigste Nachricht vorweg: Alle Teilnehmer der 17. Europäischen Senioren-Schach-Einzelmeisterschaft haben ihren Aufenthalt in Spanien unbeschadet überstanden. Angesichts des terroristischen Anschlags in Barcelona war der sportliche Aspekt des elftägigen Aufenthalts in den Hintergrund gerückt.
Noch am Vormittag hatten sich zahlreiche Spieler während einer Stadtbesichtigung ganz in den Nähe der Rambla aufgehalten, wo bei dem Anschlag mehr als ein Dutzend Menschen ihr Leben lassen mussten und weit mehr als 100 Verletzte beklagt wurden. In einer Trauerminute gedachten auch die Schachspielerinnen und Schachspieler am nächsten Tag den Opfern.
Für die Teilnehmer der Europameisterschaft war es dann eine glückliche Fügung, dass das Turnier 20 Kilometer außerhalb Barcelonas in Sabadell stattfand und die Runden in den Nachmittagsstunden gespielt wurden, während denen sich die unmenschlichen Szenen auf der Prachtstraße abspielten.
Aber ganz so glücklich schien die Mehrheit über den Austragungsort nun doch nicht gewesen zu sein. Der spanische Schachverband hatte mit Barcelona in der Vorankündigung gelockt und erst später dann das wenig attraktive Umfeld von Sabadell gewählt. Der Spielsaal selbst war nicht gerade einer europäischen Meisterschaft würdig. Aber sicherlich lag es deshalb nicht allein daran, dass in der Kategorie 50+ nicht ein einziger deutscher Teilnehmer dabei war und in der Kategorie 65+ sich nur wenige Senioren des Deutschen Schachverbandes tummelten. Dieser hatte nämlich zur gleichen Zeit die Deutsche Meisterschaft in Berlin ausgetragen. Ein Unding, wenn man bedenkt, dass die Terminierungen der Welt- und Europameisterschaften lange vorher feststehen.
Hans Werner Ackermann
und ergänzend von Matthias Kierzek:
In sportlicher Hinsicht blieb das deutsche Sextett überwiegend unter den Erwartungen. Bei den Herren 65+ belegte Hans Werner Ackermann mit 6 Punkten den 8. Platz, Matthias Kierzek und Boris Gruszmann erreichten mit 5,5 Punkten den 13. und 14. Platz, Rudolf Müller wurde mit 4 Punkten 39. und Victor Lainburg mit 3,5 Punkten 55. Den Titel gewann völlig verdient der Schwedische IM Nils-Gustav Renman, Nona Gaprindashvili erneut den bei den Damen in der Kategorie 65+ als 12. im gleichen Turnier.
Mira Kierzek belegte mit 2,5 Punkten den 10. Platz bei den Frauen 50+. Es siegte wie im Vorjahr Galina Strutinskaia aus Rußland.
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 22090