3. Mai 2017
Bei der am 2.5. auf Kreta zu Ende gegangenen Seniorenmannschaftsweltmeisterschaft haben sich in der Kategorie 50+ St. Petersburg (Spitzenbrett Chalifman) und in der Kategorie 65+ Russland (vorne mit Wasjukow und Balaschow) unangefochten durchgesetzt. Die Schlusstabellen zeigen, dass beide Teams alle 9 Kämpfe gewonnen und die Konkurrenz um jeweils 3 Punkte distanziert haben.
In dem Turnier 50+ wurde Armenien (mit Rafael Waganjan am Spitzenbrett) Vizemeister und England, dem man den Titel bei den Jungsenioren zugetraut hätte, musste sich mit Rang 3 zufrieden geben. Schwachpunkt war leider John Nunn, dessen lange Schachabstinenz (mit nur wenigen Turnierpartien zwischen 2000 und 2014) sich anscheinend doch bemerkbar machte. Drei Verlustpartien waren einfach zuviel, davon eine mit Weiß nach rund 20 Zügen! Bemerkenswert dagegen die Leistung von Nigel Short an Brett 1 (Elo-Performance 2772 mit 8 aus 9); Short ist jetzt mit einer Live-Elo von 2696 unter den Top 50 weltweit.
Hinter Russland erreichte Frankreich in der Kategorie 65+ den zweiten Platz vor Schweden (3), Deutschland (4), Israel (5) und Österreich (6). Damit sind die an Platz 1 bis 6 gesetzen Mannschaften ohne Überraschungen wieder auf eben diesen Plätzen gelandet, lediglich auf Platz 3, 4 und 5 etwas umsortiert. Aus deutscher Sicht erfreulich sind die guten Ergebnisse von Dr. Bernd Baum (6,5/9 und Silbermedaille an Brett 3) und Georg Haubt (5,5/9 und Bronzemedaille an Brett 4).
Bleibt noch über den in das 50Plus-Turnier eingebundenen Frauenwettbewerb zu berichten, in dem sich nur drei Teams – Russland, Lettland und Deutschland – auf die drei Medaillenplätze sortieren mussten. Am Ende stand das Team „Russia Women“ wieder ganz vorne, während sich Lettland (vom Losglück etwas begünstigt) knapp vor dem punktgleichen deutschen Team platzieren konnte.
Bruno Müller-Clostermann
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 21930