31. Mai 2024
Mit leichter Verzögerung startete gestern die Deutsche Frauenmannschaftsmeisterschaft der Landesverbände (DFMM-LV) im hessischen Braunfels.
Christian Breithecker, Bürgermeister von Braunfels, drückte sein Freude aus, dass die DFMM der Landesverbände erneut und zum dreißigsten Mal in seiner Stadt durchgeführt wird: „Es macht mich stolz, dieses überregionale sportliche Aushängeschild wieder in unserer Stadt begrüßen zu dürfen. Wir unterstützen gerne das Turnier durch die Bereitstellung von Spielsaal und Infrastruktur. Die Meisterschaft hat für den Tourismus und die Wirtschaft von Braunfels einen hohen Stellenwert.“
Frank Steinraths, CDU-Abgeordneter im hessischen Landtag, begrüßte ebenfalls die Spielerinnen und wünschte allen schöne und spannende Kämpfe. Zusätzlich spendete er noch 500,- Euro aus dem Sportetat des Landes Hessen für die Veranstaltung. Er selber sei kein Schachspieler, aber sein Großvater habe vor vielen Jahren einmal gegen einen echten General eine Partie remisiert, woran man sich in der Familie heute noch erinnere, verriet er am Rande der Veranstaltung.
Sebastian Swoboda, 1.Vorsitzender der Braunfelser Schachfreunde, wies darauf hin, dass 14 teilnehmende Mannschaften erneut einen Rekord darstellen. Er dankte allen Unterstützern der Veranstaltung, auch den Helfern aus seinem Klub.
Noch einige kurze technische Informationen von Turnierdirektorin Nadja Jussupow und Schiedsrichter Dan-Peter Poetke und die Bretter wurden freigegeben. Eine bayerische Spielerin war zu diesem Zeitpunkt noch nicht anwesend, schaffte es aber noch, innerhalb der knappen 15-minütigen Karenzzeit einzutreffen und schließlich ihre Partie noch zu gewinnen.
Insgesamt konnten die topgesetzten Spielerinnen von Bayern 1 ihr Match gegen Niedersachsen deutlich mit 6,5:1,5 gewinnen, allerdings konnte Nationalspielerin WGM Jana Schneider ihre Schwarzpartie an Brett 2 gegen Lea Rieping überraschend nicht gewinnen und musste sich mit Remis begnügen.
Die Mitfavoritinnen aus NRW konnten gegen Hamburg ebenfalls mit 6,5:1,5 deutlich gewinnen, allerdings hätte der Kampf auch durchaus einen anderen Verlauf nehmen können.
IM Jonathan Carlstedt, der Coach der Hamburgerinnen sagte hierüber:
Eigentlich sind die Hamburgerinnen in allen Partien gut aus der Eröffnung herausgekommen und es war lange ausgeglichen. Wir hatten in manchen Partien dann sogar klaren Vorteil. Aber über die volle Distanz haben sich dann doch die wertungsstärkeren Spielerinnen aus NRW durchgesetzt.
Jonathan hatte schon vor Jahren mehrfach die Hamburgerinnen in Braunfels schachlich betreut, zuletzt pausierte er ein paar Jahre um nun wieder in Braunfels dabei zu sein:
Ich finde dieses traditionelle Event toll und würde mich freuen, wenn es dauerhaft in Braunfels stattfinden würde. Unsere Hamburgerinnen sind auch immer gerne hier.
Die erstmals im gemeinsamen Team angetretenen Baden-Württembergerinnen gewannen 6 :2 gegen Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein gewann 6,5:1,5 gegen Bayern 2.
Die Sächsinnen mit drei Spielerinnen aus der Peglau-Familie gewannen 6:2 gegen Thüringen, wobei WFM Diana Skibbe in einer interessanten Partie gegen Dora Peglau remisieren konnte, wobei Doras König einen Ansturm der gefährlichen Dame+Springer-Konstellation im Königsangriff standhalten musste.
Die Berlinerinnen gewannen 7:1 gegen Hessen 2, allerdings traten die Hessinnen leider mit drei Spielerinnen weniger an. Hessen 1 schlug die Saarländerinnen mit 7,5:0,5. Nur WFM Heike Vogel konnte am Spitzenbrett gegen WFM Caroline Rieseler remisieren. Heike hatte in früheren Jahren oftmals den Titel in Braunfels mit dem Team aus NRW gewinnen können. Heute pflegt sie freundschaftliche Beziehungen zu Spielerinnen aus dem Saarland.
DSB-Streamerin Katharina Reinecke konnte ihre Live-Partie gegen Helene Weinmann gewinnen.
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