Bericht für den Kongreß 2001

von Gerhard Willeke

21. Februar 2001

Bundesbeauftragter für das Schachsportabzeichen
Gerhard Willeke
31275 Lehrte
Scharnhorststr. 24 a
Tel.+ Fax 05132/51673

Der Aufbau eines Stützpunktsystems für das Schachsportabzeichen schreitet weiter voran. In meiner Datei sind inzwischen rund 130 Stützpunkte erfaßt. Die Aktivitäten dieser Stützpunkte sind allerdings sehr unterschiedlich. Neben Stützpunkten, die regelmäßig Kurse und Prüfungen für das Schachsportabzeichen durchführen, gibt es auch solche, die sich seit ihrer Registrierung nicht wieder bei mir gemeldet haben. Außerdem ist die regionale Verteilung der Stützpunkte sehr unterschiedlich. Besonders stark sind die süddeutschen Landesverbände und NRW vertreten, während die Landesverbände aus den neuen Bundesländern bisher nur wenige Stützpunkte gemeldet haben.

Auch die Anzahl der Wiederholer steigt bei den Prüflingen für das Schachsportabzeichen an. Inzwischen konnten bereits mehrere Schachsportabzeichen in Silber für die 3. Wiederholung verliehen werden. Das ist sicherlich ein Beleg für die Attraktivität des Schachsportabzeichens. Wer es erst einmal kennen gelernt hat, ist gerne bereit, sich den Prüfungen erneut zu unterziehen, um seine schachliche Fitness zu testen. Besonders aktiv ist dabei Dennis Calder aus Bielefeld, der das Schachsportabzeichen bei den Schachmeisterschaften der Bundeswehr kennen gelernt hat und sich seitdem jedes Jahr bei mir zur Wiederholungsprüfung meldet, weil es in Bielefeld noch keinen Stützpunkt für das Schachsportabzeichen gibt.

Zur weiteren Förderung des Schachsportabzeichens empfehle ich den Landesschachverbänden ein Prämiensystem, mit dem Stützpunkte, die bei der Abnahme von Prüfungen besonders aktiv sind, belohnt werden. Ein solches Prämiensystem wird von den Landessportbünden zur Förderung des Deutschen Sportabzeichens seit langem erfolgreich praktiziert. Das Präsidium des Deutschen Schachbunds hat für das Jahr 2000 ebenfalls einen Förderpreis von 500,-- DM für den Stützpunkt ausgesetzt, der bundesweit am meisten erfolgreiche Prüfungen gemeldet hat. Das war der von Siegfried Stolle im Badischen Schachverband geleitete Stützpunkt mit 36 erfolgreichen Prüfungen. Herr Stolle wird diesen Preis auf dem Kongress des DSB in Coburg persönlich entgegen nehmen. Es ist zu hoffen, dass der Deutsche Schachbund auch für das Jahr 2001 wieder einen entsprechenden Preis aussetzen wird.

Ein besonderes Verdienst von Herrn Stolle ist die Integrierung der Prüfungen für das Schachsportabzeichen in die Ausbildung der Fachübungsleiter/innen und C-Trainer/innen. Dadurch lernt dieser Personenkreis das Schachsportabzeichen kennen und wird angeregt, sich in seinem Wirkungskreis dafür einzusetzen. Es wird empfohlen, auch in den anderen Landesverbänden entsprechend zu verfahren, weil das sicher ein Weg ist, auf dem sich die Anzahl der Stützpunkte weiter vermehren läßt. Etwas dürftig ist weiterhin die Förderung des Schachsportabzeichens durch die Schachjugend. Wie eigene Erfahrungen zeigen, ist es ein hervorragendes Instrument, um die schachliche Leistungsfähigkeit der Jugendlichen zu fördern und zu testen, und die Jugendlichen setzen sich immer wieder gern mit den Aufgaben auseinander. Besonders geeignet ist das Schachsportabzeichen für das Kadertraining der Schachjugend, weil in den Kadern schon eine hinreichende Leistungsstärke vorhanden ist, während den spielschwächeren Jugendlichen zunächst der Erwerb der Schachdiplome zu empfehlen ist.

Inzwischen liegen auch die Aufgaben für das Jahr 2001 vor. Die Trainingsmaterialien für die Jahre 2000/2001 können weiterhin verwendet werden. Auf seiner letzten Sitzung hat der Ausschuss für das Schachsportabzeichen beschlossen, ein Buch für das Schachsportabzeichen zu erstellen, das zum Anfang des Jahres 2002 erscheinen wird. Das Buch wird eine Fülle von Trainingsmaterialien und ergänzenden Informationen zum Schachsportabzeichen enthalten, so dass es nicht mehr erforderlich sein wird, regelmäßig neue Hefte mit Trainingsmaterialien zu erstellen. Der Ausschuss hat außerdem beschlossen, eine noch stärkere Verknüpfung mit dem Sportabzeichen des Deutschen Sportbundes herzustellen. Das soll geschehen, indem in den alternativen Teil der Prüfungsbereiche 1+2 Prüfungsbestandteile des Sportabzeichens eingebaut werden.

Für die Gestaltung der Urkunden liegen inzwischen Verbesserungsvorschläge vor. Sie sollen künftig zeitgemäß mit dem Computer im DIN A 4 Format erstellt werden. Eine Musterurkunde kann von den Internet Seiten des Deutschen Schachbundes herunter geladen und nach den Bedürfnissen und Möglichkeiten des örtlichen Stützpunktes individuell gestaltet werden. Auch sonst sind Verbesserungsvorschläge zum Schachsportabzeichen immer willkommen, und sie werden soweit wie möglich berücksichtigt.

Informationen über das Schachsportabzeichen und die vorhandenen Stützpunkte erscheinen seit einiger Zeit auch auf den Internet-Seiten des Deutschen Schachbundes. Das hat sich sehr gut bewährt, denn ich erhalte immer wieder Rückfragen, die sich darauf beziehen. Für alle sonstigen Fragen zum Schachsportabzeichen stehe ich jederzeit gern zur Verfügung.