Der Schachsommer 2024 ist zu Ende und wir blicken auf eine aufregende Zeit mit vielen spannenden Veranstaltungen zurück. Insgesamt haben 17 Schachvereine aus ganz Deutschland teilgenommen und insgesamt 50 Events organisiert, die Schachfans aus Nah und Fern zusammengebracht haben.
Wir freuen uns sehr, dass die meisten dieser Veranstaltungen ein voller Erfolg waren. Ob Blitzturniere, Open-Air-Schach, Jugendschach, Anfängerseminare oder Vereinsfeste – die Vielfalt der Formate und das Engagement der Vereine haben den Schachsommer zu einem besonderen Erlebnis für alle Beteiligten gemacht.
Leider gab es auch einige Veranstaltungen, die weniger erfolgreich waren, und ein paar Events wurden letztlich nicht durchgeführt. Dennoch möchten wir den Fokus auf die positiven Erfahrungen legen und allen teilnehmenden Vereinen ein großes Dankeschön aussprechen!
Berichte noch einreichen
An alle Vereine, die noch keinen Bericht über ihre Veranstaltung eingereicht haben: Bitte holt dies bis Ende Oktober nach. Die Auswertung der Veranstaltungen erfolgt Anfang November, und die Gewinner werden im nächsten Newsletter sowie auf der Webseite des Deutschen Schachbundes (DSB) veröffentlicht.
Erfolgreiche Vereine: Teilt Eure Erfahrungen!
Wir möchten insbesondere die Vereine, deren Veranstaltungen besonders erfolgreich waren, darum bitten, ihre Erfahrungen mit den anderen zu teilen. Es wäre toll, wenn ihr uns berichtet, wie ihr eure Events geplant und umgesetzt habt. Diese Berichte können anderen Vereinen wertvolle Anregungen und Tipps für künftige Veranstaltungen geben.
Vielen Dank noch einmal an alle Vereine für ihr Engagement! Wir freuen uns auf die Auswertung und darauf, die Gewinner bald bekannt zu geben.
Am 23. August verunglückte Gregor Johann bei einer Bergwanderung in Österreich tödlich. Der 55-Jährige war seit 2022 gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Sandra Schmidt für die Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft (DSAM), der größten Breitenschachturnierserie in Deutschland, verantwortlich und von 2019 bis 2023 als Bundesturnierdirektor im Deutschen Schachbund tätig.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und Sandra Schmidt. Gregor Johann wird der Schachwelt in wertvoller Erinnerung bleiben.
Axel Viereck hat Ende September sein Amt als Vizepräsident Finanzen niedergelegt. Der Steuerberater aus Dresden nannte Arbeitsüberlastung als Grund für seinen Rücktritt. Viereck wird den Deutschen Schachbund jedoch weiterhin bei der laufenden Betriebsprüfung unterstützen. Präsidentin Ingrid Lauterbach dankte ihm für seinen Einsatz und betonte seine wichtige Rolle in der Stabilisierung der Finanzen. Die Nachfolge soll bei der Hauptausschuss-Sitzung am 26. Oktober 2024 in Rosenheim geregelt werden.
Dank an Axel Viereck
Wir möchten Axel Viereck unseren herzlichen Dank für sein großes Engagement in den letzten 16 Monaten aussprechen. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Deutsche Schachbund finanzielle Fortschritte gemacht hat. Wir wünschen ihm weiterhin viel Erfolg in allen seinen beruflichen und privaten Vorhaben.
Am 12./13. Oktober wurden in Bielefeld neben den Deutschen Schnellschachmeisterschaften auch die Deutschen Amateurmeister gekürt. Das Finale war spannend. Auch, weil WGM Kateryna Dolzhykova und FM Marian Can Nothnagel sich am ersten Tag der Deutschen Schnellschachmeisterschaften in Bielefeld nur einen halben Punkt Vorsprung erarbeiten konnten. Am Sonntag aber legten sie ein furioses Finale hin. Obwohl sie jeweils eine Niederlage hinnehmen mussten, die sie zwischenzeitlich auf den zweiten Platz zurückwarf, bewiesen sie Kampfgeist. Der wurde belohnt: Am Ende waren sie Meister.
Die Resultate der einzelnen Gruppen sind wie folgt:
Gruppe A:
Gruppe B:
Gruppe C:
Gruppe D:
Gruppe E:
Gruppe F:
Gruppe G:
Kateryna Dolzhykova, die gegen WFM Tetyana Kostak verlor, gewann abschließend drei Partien in Folge. WGM Hanna Marie Klek, die ebenfalls stark spielte, gab u.a. einen halben Punkt gegen Titelverteidigerin und Nationalmannschaftskollegin FM Lara Schulze ab - und landete am Ende punktgleich mit Kateryna auf Platz eins. Aber vor der Siegerehrung gratulierte Klek bereits Dolzhykova zum Sieg: „Du hast die bessere Buchholz-Wertung, herzlichen Glückwunsch!“
Bronze ging an die amtierende Deutsche Meisterin Tetyana Kostak, die als Einzige gegen Dolzhykova gewinnen konnte – mit dem Elefantengambit. Zudem besiegte sie Lara Schulze und Lepu Coco Zhou, die amtierende deutsche U18-Meisterin, belegte den vierten Platz. Lara Schulze blieb nur der fünfte Platz – eine kleine Enttäuschung nach zuletzt drei Titeln in Folge.
Es gibt sie schon in vielen anderen Sportarten – Firmenmeisterschaften, bei denen Sport und die Zugehörigkeit zu einem Unternehmen oder einer Institution verbunden werden. Am bekanntesten sind wohl Firmenläufe mit vielen tausend Teilnehmenden, aber auch in anderen Sportarten finden jährlich solche Wettbewerbe statt.
In Vorbereitung des Kulturhauptstadtjahres veranstaltet die axilaris GmbH am 16.11.2024 das „Schachmatt“ Firmenturnier. Auch wenn der Betriebsschachsport deutschlandweit bereits stark verbreitet ist, möchten wir mit diesem Event ein besonderes Turnierformat für Chemnitz ins Leben rufen.
Es handelt sich um ein Einzelturnier, bei dem die Teilnehmer, die in einem Betrieb arbeiten oder einen gemeinsamen Beruf haben, auch als Mannschaft gewertet werden können. (Lehrlinge, Studierende und Abiturienten können einbezogen werden.)
Man kann sich als Einzelspieler oder direkt als 4er-Mannschaft mit maximal zwei Spielern DWZ < 1500 anmelden – alternativ stellen wir, wenn möglich und gewünscht, am Spieltag noch Mannschaften zusammen.
Es gibt folgende Wertungen: a) Einzel DWZ > 1500 b) Einzel DWZ < 1500 c) Mannschaftswertung.
Vom 25. November bis 1. Dezember 2024 findet in Augsburg die erste Offene Deutsche Einzelmeisterschaft für Schachspieler mit Behinderung statt. Für Gert Schulz, den Inklusionsbeauftragten des Deutschen Schachbundes, ist dieses Turnier jedoch erst der Anfang. Sein Ziel ist es, eine inklusive Deutsche Meisterschaft ins Leben zu rufen, an der Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam teilnehmen können. „Dieses Turnier ist eine Etappe, eine ‚Krücke‘ auf dem Weg zu einem größeren, inklusiven Schachfestival“, sagt Schulz.
Der Informatiker, der selbst nahezu blind ist, setzt sich seit vielen Jahren für die Interessen von behinderten Schachspielern ein. Trotz seiner eigenen Einschränkung ist er sehr aktiv und engagiert, aber er weiß: Es gibt noch viele Hürden zu überwinden. Eines der größten Probleme ist der Mangel an barrierefreien Spiellokalen in Deutschland, was viele behinderte Spieler davon abhält, einem Verein beizutreten oder an Turnieren teilzunehmen. Schulz fordert daher, dass Barrierefreiheit bei der Planung von Turnieren zur Selbstverständlichkeit wird: „Mein Traum ist es, mich bei einem Turnier ganz normal anmelden zu können, ohne extra darauf hinweisen zu müssen, dass ich behindert bin.“
Obwohl Schach an sich ein sehr inklusiver Sport ist, fehlen noch viele Maßnahmen, um behinderten Spielern den Zugang zu erleichtern. Schulz berichtet von Problemen, die oft im Detail liegen, etwa dass es keine klare Regelung gibt, ob die Uhr bei einem längeren Toilettengang aufgrund einer Behinderung angehalten wird. Solche Hindernisse führen dazu, dass viele behinderte Schachspieler lieber online spielen, anstatt sich in Vereinen oder Turnieren zu engagieren.
Das Turnier in Augsburg soll nicht nur ein sportlicher Wettkampf sein, sondern auch eine Plattform bieten, um ein Netzwerk zwischen behinderten Schachspielern aufzubauen. Schulz hofft, dass dies der Startschuss für eine breitere Inklusion im Schach wird und sogar zur Gründung einer eigenen Inklusionskommission im Schachbund führt. Besonders freut er sich über die Teilnahme von jungen Schachspielern mit Behinderungen, die sich bereits angemeldet haben.
Gert Schulz ist überzeugt: Nur durch den Austausch und die Vernetzung können die Bedürfnisse aller behinderten Schachspieler – ob im Rollstuhl, blind oder mit geistiger Behinderung – besser berücksichtigt und langfristig Verbesserungen erreicht werden. Das Turnier soll daher auch als Kontaktbörse dienen, um gemeinsam an der Vision von Schulz zu arbeiten: absolute Barrierefreiheit und eine vielfältige, inklusive Schachszene.
Wir freuen uns, die Deutsche Familienmeisterschaft im Schach am 17. November 2024 in Magdeburg anzukündigen! In Zusammenarbeit mit den Schachzwergen Magdeburg, Deutschlands größtem Kinderschachverein, wird dieses Event ein tolles Erlebnis für Schachbegeisterte aller Altersgruppen.
Nach einigen unerwarteten Absagen können wir nun auch mit Freude verkünden, dass eine wunderbare Lokalität (AMO-Kulturhaus, Erich-Weinert-Str. 27, 39104 Magdeburg) gefunden wurde, um das Turnier auszutragen. Freuen Sie sich auf einen spannenden und familienfreundlichen Tag, bei dem der Spaß und das Miteinander im Vordergrund stehen!
Die Ausschreibung mit weiteren Informationen ist im Anhang.
Markus Hormuth
Referent für Breiten- und Freizeitsport