5. Januar 2022
Ende 2021 wurde auf der Spielemesse in Stuttgart Walter Pungartnik für sein schachliches Lebenswerk geehrt. Der Vizepräsident des Schachverbandes Württemberg, Yves Mutschelknaus, überreichte im Namen des Deutschen Schachbundes Walter die „Ehrung des Lebenswerkes“. Diese wurde auf Antrag des Schachverbandes Württemberg auf dem Bundeskongress des DSB im Oktober 2021 in Magdeburg einstimmig beschlossen. Der lesenswerte Ehrungsantrag steht am Ende zum Download bereit.
Walter ist erst der Dritte, dem diese Auszeichnung zuteilwurde. Im Jahre 2017 wurden Horst Leckner, Mitbegründer der „Offenen Internationalen Bayerischen Schachmeisterschaften“ und Herbert Scheidt, der die SG Solingen zwölfmal zum deutschen Meistertitel und zweimal zum Europapokalsieg führte, vom Deutschen Schachbund für ihr Lebenswerk geehrt.
Walter wurde im Jahre 1940 in Leoben in der Steiermark geboren und erlernte mit 11 Jahren in der Schule das Schachspiel. Der Arbeit wegen kam Walter dann im Jahre 1961 nach Deutschland. Im Jahre 1978 wurde er bei der Schachvereinigung Vaihingen/Enz zum Vereinsvorsitzenden gewählt. Dieses Amt übte er 20 Jahre aus.
Der Schachverband Württemberg wählte Walter dann 1987 zum Breitenschachreferenten und er vertrat den Verband ab 1988 in der Breitensportkommission des Deutschen Schachbundes. Walter fühlte sich noch nicht ausgelastet und übernahm im Jahre 1991 das Amt des Vizepräsidenten beim Schachverband Württemberg.
In diesen Funktionen konnte er vieles bewegen. Unter anderem initiierte er 2003 den Schachtreff auf der Spielemesse und einen Schachstand beim Kinder- und Jugendfestival in Stuttgart. Er führte 2010 die vom Deutschen Schachbund eingeführte Familienmeisterschaft auch in Baden-Württemberg als ein erfolgreiches Turnier ein. Außerdem war er die treibende Kraft eines dauerhaften Schachtreffs bei der Bundesgartenschau in Heilbronn. Schach war dort an über 80 Tagen präsent.
Als dann Ralf Schreiber auf dem DSB-Bundeskongress 2011 in Bonn als DSB-Referent für Breiten- und Freizeitsport nicht mehr zur Verfügung stand, wurde Walter kurzerhand aus der Sitzung heraus angerufen, ob er dieses Amt übernehmen würde. Sein „Ja“ hatte zur Folge, dass der Kongress ihn in dieses Amt berufen hat.
Als Beispiel seiner vielen Aktivitäten sei hier über eine für Walter typische Aktion während des Festabends beim Finale der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft 2012 in Halle (Saale) berichtet:
Walter als ur-österreichische Figur Pumpernickel versuchte, eine unglaublich „anspruchsvolle” Schachaufgabe zu lösen. Mit viel Witz und Humor und nach möglichst vielen Fehlversuchen löste er das einzügige Matt nach vielem spaßigem Hin und Her unter dem Gejohle der klatschenden Spieler.
Im Alter von 81 Jahren stellte Walter im Frühjahr 2021 das Amt des Vizepräsidenten und des Breitensportreferenten des Schachverbandes Württemberg seinen Nachfolgern zur Verfügung. Wir sind uns aber sicher, seine Energie hätte noch für viele weitere Jahre gereicht.
Wir bedanken uns bei Walter für sein Lebenswerk und seinen unermüdlichen Einsatz für das deutsche Schach und gratulieren recht herzlich zur Auszeichnung: „Ehrung des Lebenswerks“.
Das Wichtigste für Walter war immer der Breitensport.
Sandra Schmidt, DSB-Breiten- und Freizeitsportreferentin
Ralf Schreiber, ehemaliger DSB-Breiten- und Freizeitsportreferent
// Archiv: DSB-Nachrichten - Breitenschach // ID 24134