2. Mai 2018
Das letzte Qualifikationsturnier zur Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft fand vom 27. bis 29. April 2018 erstmals in München statt. Die DSAM-Turnierserie wird seit 2001 jährlich ausgetragen und ist eine der erfolgreichsten und bei den Spielern beliebtesten Veranstaltungen des Deutschen Schachbundes.
Zu den großartigen Leistungen gehörten ganz gewiss die jeweils 100%, die Peter Lika (F-Gruppe, DWZ 1303, *1984) aus Augsburg und der noch sehr junge Magdeburger Oliver Röhr (D-Gruppe, DWZ 1817, *2005) nach Abschluss ihrer fünf Runden in die Tabelle meißelten. Die A-Gruppe wurde nicht ganz so überrannt, aber Richard Scheftlein (A-Gruppe, DWZ 2185, *1998) aus dem thüringischen Meiningen wusste mit seinen vier aus fünf und damit einem halben Punkt Vorsprung vor der "Meute" doch voll zu überzeugen. Diese drei avancierten zu den "Helden von München". Ist das ein bisschen zu viel gesagt? Ja. Jedenfalls war ihr Auftritt förmlich unwiderstehlich.
In der A-Gruppe war es wirklich spannend, welche Dame sich weiter vorne platzieren könnte: Die seit vielen Jahren in der Schweiz arbeitende WGM Barbara Hund, die Deutschland schon bei so vielen Gelegenheiten vertrat oder die nach vorne drängende und sich anscheinend mit jedem Turnier verbessernde WFM Lara Schulze? Das Ergebnis war: Eigentlich keine von beiden. Ein halber Buchholzpunkt mehr für die routinierte, für Freiburg spielende Barbara Hund ist ein gefühlter Gleichstand zwischen Platz 8 und 9. Das genügte beiden für das "Taxi nach Leipzig", also für die Final-Teilnahme ebenda. Weil sich zwei Spieler schon vorher qualifizierten, genügte in dieser Gruppe Platz 9 statt des annoncierten Platz 7 für den Sachsen-Trip.
120 Spieler, also rund ein Drittel der Teilnehmer, nahmen in München erstmals an einem Turnier der DSAM-Reihe teil. Zwar ist der Aufwand des jeweils anreisenden DSAM-Teams durch diesen wunderschönen neuen Turnierstandort in Bayern weiter gestiegen, aber mehr als hundert Amateure für den DSB gleichsam zu Hause abgeholt zu haben, sollte das aufwiegen.
Ralf Mulde
// Archiv: DSB-Nachrichten - Breitenschach // ID 23114