Sonntag, 10. Juli 2011

Halbzeiten

Halbzeit bei der Fussball-WM.
Leider kein deutsches Team mehr dabei. Das Spiel gestern war ja furchtbar anzuschauen, wobei mir die Spielweise der Japanerinnen noch nerviger vorkam als das sicher auch nur phasenweise passable Gegurke der deutschen Mädels.
Wo da Nadine Angerer beim Tor hinspringt, verstehe ich nicht. Der Schuss war kaum hart genug, um Fluchtreflexe auszulösen.
Und wenn man durchweg einen halben Kopf größer ist, dann ist es auch hilfreich, wenn man den Kopfball irgendwie aufs Tor bekommt. Die gingen ja alle drüber und vorbei.

Naja, was soll man machen. Kein schönes Spiel und ein noch viel unschöneres Ergebnis.
Kommen wir zum positiven.

Halbzeit bei der Prüfungsphase.
Nach der schon 2 Wochen bekannten 1.0 in der vorgezogenen Klausur Licht- und Beleuchtungstechnik stand am Donnerstag die Präsentation unseres Projekts an. Zwar nur ein Teil der Prüfung, aber wir haben unser Thema 'Qualitätsprüfung des Siebdrucks bei Scheinwerferabdeckungen' ganz gut präsentiert. Note steht noch aus, wird vermutlich erst nach Abgabe der Dokumentation veröffentlicht.
Freitags dann zunächst 3D-Bildverarbeitung. Drei Viertel Theorie, ein Viertel Fragen zum Labor und entsprechend 2 Noten. Theorie 1.0, Labor 1.3, macht zusammen 1.1. Passt. ;-)
Danach das Fachgespräch zum Labor Angewandte Bildverarbeitung. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten. Bestanden ist also ok.
Den Rest des Freitags verbrachte ich mit Lernen und einem Besuch beim Karl-Mala-Gedenkturnier, das heute schon wieder ohne mich zu Ende geht. Der Termin kollidiert leider ständig mit meinen Prüfungen :(


Und weil die Halbzeit sich schon wieder dem Ende entgegen neigt, lerne ich jetzt weiter. Noch eine Woche, dann gibt es hier sicher auch mal wieder ein bisschen Schach.

Mittwoch, 6. Juli 2011

Zwischenstand & Zwischenfrage

Nach dem souveränen und deutlichen 4-0 in Langenbieber in der ersten Runde des Hessenpokals gelang der runderneuerten Truppe im Achtelfinale bei den Schachfreunden aus Vellmar ein ebenfalls souveräner, aber weniger deutlicher Sieg mit 2,5-1,5.
Gespielt haben (in Brettreihenfolge): Staller, Lather, Zimmermann, Goll und Uwira, Koeller (sic!), Grienitz-Dechau, Günzler. Berichte zu beiden Matches gibt es bereits auf unserer Homepage.

Die deutschen Damen spielen erfolgreich, die Sonne scheint, Montag abend gab es Tito & Tarantula live am Main zu sehen. Eigentlich könnte die Welt so schön sein, wenn nicht auch zeitgleich die Prüfungsphase nach dem wohl (hoffentlich!) anstrengendsten Semester meines ja doch nicht ganz kurzen Hochschullebens anstehen würde.
Und zu all den Prüfungen kommt passend wieder der Stress. Man kommt ja im Bachelor-/Master-System nicht zum Lernen. Für das Leben ohnehin nicht, aber auch kaum noch als Mittel zum stupiden Erreichen von Scheinen (oder neudeutsch: Credit Points).
Morgen gibt es als Krönung dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch die Katharsis in der Posse (Literaturwissenschaftler mögen das mal überlesen haben) 'Lathers Laborpartnerin'.
Nach großem Krach kurz nach Beginn des Semesters - Details spare ich mir an dieser Stelle - basierte unsere Zusammenarbeit nur noch im nötigsten, um eben die Labore in verschiedenen Fächern zu Ende bringen zu können. Selbst dieser Zustand war erst zu erreichen dank eines schlichtenden Gesprächs mit einem Dozenten. In diesem Gespräch wurde fixiert, dass wir bei den Versuchen zusammenarbeiten (geht nicht anders). Die Auswertungen sollten wir abwechselnd vornehmen und diese Aufteilung schriftlich festhalten, damit es auch ja keine Probleme bei der Kommunikation mehr gibt. Kommunikation von ihrer Seite gibt es ohnehin nur noch reaktiv und unfreundlich seitdem.
Hört sich kindisch an? - Ja, dann habt ihr alles richtig verstanden!

Ich habe meiner Laborpartnerin, da wir uns ja vorher 3 Jahre sowohl im Studium als auch privat gut verstanden haben, einige Male angeboten, die Sache mal in Ruhe zu besprechen und zu klären. Ich habe sämtliche nötigen Kontakte per Mail begonnen, auf dass wir wenigstens dieses Semester sauber hinbekommen. Von ihrer Seite kam nix. Bestenfalls mal eine späte Antwort, ob es ihr so gefällt oder nicht. Nun, mit den Prüfungen vor der Brust hat sie 10 Tage nicht auf mehrere Mails reagiert, um mir dann aufzuoktroyieren (Doppelt gemoppelt und falsch, aber es sieht im Schriftbild witzig aus): Mach das, ich mach das, ich hab das gemacht, etc...

Mich würde mal interessieren, was ihr dazu sagt. Oder eher: wie ihr euch in so einer Situation verhalten würdet.

Wer nun glaubt, ich schreibe das aus meiner Sicht und beschönige mein Verhalten, dem sei gleich zugerufen: Ich könnte noch ein paar Knaller anbringen! Wie der Knatsch entstand? Sie hatte 2 Wochen lang partout keine Sekunde Zeit und hat nicht einen Handschlag für einen dieser Laborberichte getan. Das schob sie dann mir in die Schuhe ('Er wollte ihn schreiben'). Dann kam eine Mail an den zuständigen Dozenten, in dem sie erklärte, dass ich das Labor aufgeben wolle und was sie (armes Mädchen) denn nun tun solle. Das ganze ohne mein Wissen, hab es erst per Zufall auf Nachfrage erfahren.
Die Liste könnte noch erweitert werden, aber irgendwann muss auch Schluß sein.

Achja, was ich gemacht habe? - Habe im Sinne eines erfolgreichen Studiums bis zum Ende die vorgegebenen Absprachen eingehalten und mich um weitere gekümmert bis zum letzten Teil der Geschichte. Morgen muss ich aber doch endlich mal ein wenig Lernen und werde daher - sofern sie auf die letzte Mail nicht schnell und konstruktiv antwortet - gezwungenermaßen zu dem Dozenten marschieren. Einen Aufschub erbitten für diesen letzten Bericht, den ich dann alleine schreibe. Denn bis Donnerstag (regulärer Abgabetermin) schaff ich so einen Bericht und das Pauken für die Prüfungen simultan nicht mehr.

Samstag, 25. Juni 2011

Uffstiesch, Boggalsieesch, Uffschdellung!

Jo, erstmal für die dem Hessenlande und seiner Sprache fremden Leser (der Dativ is Hessisch, wehe ihr motzt!): Überschrift bedeutet: Wir sind aufgestiegen, haben den Pokal gewonnen und wir haben sogar für die nächste Saison eine Aufstellung!

Also: Drei von vier Teams aufgestiegen! Is geil!

Meine intensivsten Eindrücke sind natürlich von der ersten Mannschaft. Da durfte ich ja mitwirken. Was die vierte Mannschaft (im ersten Jahr ihres Bestehens nur knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt!) und die Teams 2 und 3 geleistet haben, das war auch einfach [setzen Sie beliebige Worte des Lobes ein]!

Hey, Sie sollten nicht mit dem Lob geizen! ;-)

So, dann mal meine höchst subjektive und niederschmetternde/fiese Saisonanalyse von Brett zu Brett:

1: Peter 'Mr. Rock-Solid' Staller hat tatsächlich mal verloren. Aber auch gewonnen, wenn es nötig war. Note 3. Von so einem Schachmonster erwarte ich einfach mehr.
2: Ich selbst habe nichts verloren. Aber so viele Remisen gegen schwächere Gegner sind auch nicht ok. Keine Note, das tu ich mir nicht an (Kommentatoren dürfen das!). Nagut, ein Versuch: 3?
3: Oliver 'I-want-to-win' Uwira als Mannschaftsführer fing an wie ein Äffchen, um dann eine brutal gute Saison zu spielen. Note 1. Der Sack, Hut ab! ;-)
4: Gerd 'Cyclist' Graf war nicht in Form. Kann auch mal passieren. Ist aber blöd, sonst war das doch ein Punktegarant. Note 4-. Weiches Schach!
5: Christof 'The Bishop' Goll alias 'Der Fahrer' war mal wieder unauffällig, aber ok. Bestanden. Note 3- (Aufschlag einer Note für die Fahrdienste) ;-)
6: Mike 'The Tiger' Rosa. Setzen! Note 6! Bekommt aber nochmal eine Chance. Kann Fotos machen, Sektflaschen stilvoll öffnen...und so eine Saison spielt er sicher nicht noch einmal! (Zumindest hoffen wir das...) ;-)
7: Hendrik 'Nowitzki' Zimmermann. Saustarke Saison, neben Oli der Garant für den Aufstieg. Note 1. Darf nächste Saison seine Spielstärke weiter vorne zeigen!
8: Sven 'The Man' Perlitz. Note 2-. Der Leidtragende einer grandiosen Saison. Wird Brett 1 (?!) der Landesklasse Süd und weiterhin das Mardejs unsicher machen...
E1: Najd 'The Attacker' Mbarek. Positiver Eindruck. Zwei Einsätze, zwei spektakuläre Partien. Zu wenig Lohn für soviel Mut und Freude am Schach. In Team 2 aber wesentlich erfolgreicher!
E2: Walter 'Mr. Positional' Graebner. Ein kurzfristiger Einsatz (Danke!) gegen Roßdorf. War gewonnen, Remis konnte die Mannschaft aber verkraften. Dafür Note 3.
E3: Michael 'Edelreservist', 'Endspielmeister', '[Setzen sie ein beliebiges Lob ein]' Dehl. Einfach nur bombastisch. Vor Oli, Peter und co habe ich Respekt, bei Michael wackeln meine Ohren. Tierisch souveräne 2/2 in 2 wichtigen Kämpfen! Note 1++


Soviel mal zur Saison.
Nach einer freundlichen Bitte des Turnierleiters (Spielt bis X, sonst nehm ich euch Geld ab oder so ähnlich) mussten wir extrem kurzfristig das mehrfach verschobene MTS-4er-Pokal-Finale gegen Eppstein 2 während unserer Spielersitzung durchführen.
Bis wenige Stunden vor Start konnte ich als Ersatzmannschaftsführer kein Team aufweisen und wollte schon absagen.
Mein Dank und größter Respekt gilt hier Sven Perlitz, der mich mit sportlicher Einstellung von der Blamage einer Absage abhielt. Er organisierte Hendrik Zimmermann als zweiten Spieler und die beiden waren bereit im heroischen Kampf 2 gegen 4 anzutreten. Das ganze mit der sehr vagen Hoffnung, dass ich selbst es noch vor Ablauf der Karenzzeit zum Spiellokal schaffen würde.

Neben unseren beiden Helden erklärten sich dann 'fast' ohne Nachdruck (Ein Räuspern schallt durch den Saal) Christof Goll ('Alles für den Club!' - Danke Christof!) und Peter Staller bereit zu spielen. So konnten wir auf eine schlagkräftige Truppe bauen. Ein riesiges Danke an alle Vier!

An dieser Stelle ist auch wieder einmal vielen Dank an die Eppsteiner Schachfreunde zu sagen, die sich nach Aussagen aller Beteiligten trotz der Bedeutung des Spiels und der sportlichen Rivalität der Vereine (gerade innerhalb des Bezirks MTS) außerordentlich fair und sportlich verhielten!
Hier fällt mir auf, dass dies bereits der zweite Eintrag ist, in dem ich die Eppsteiner Schachfreunde diesbezüglich lobe. Ehrlich gesagt: Es kommt mir komisch vor (Danke, liebe Eppsteiner, ich spiele weiter für Nied ;-) ). Dennoch sollte auch positives Verhalten gewürdigt werden und in den beiden Fällen, die ich hier erwähnt habe: Keep that going!

Als beim Stand von 3-0 für Nied per SMS (geschrieben von einem Spieler, dessen Partie bereits beendet war - schlimm, dass man das erwähnen muss...) der Zwischenstand an die Daheimgebliebenen bei der Spielersitzung übermittelt wurde brach spontaner Applaus für unsere 'Helden' aus. Schade, dass sie das nicht selbst erleben durften.

Am Ende stand es 3-1 für unser Pokal-Team und somit haben wir (mal wieder? als Krönung der Saison? - egal, einfach geil!) einen Titel eingeheimst.

Ja, und bei der Spielersitzung ergaben sich tatsächlich Aufstellungen.

Erste Mannschaft: Eine Verstärkung, ein paar Veränderungen in der Brettreihenfolge. DWZ-Schnitt 2112 hab ich berechnet. Wir spielen natürlich wie 2211 ;-)

Zweite Mannschaft: Landesklasse Süd, habt acht! Diese Truppe möchte gerne frühzeitig den Nicht-Abstieg vermelden und das haben sie drauf, denke ich.

Dritte Mannschaft: Lange Diskussionen, wir haben hier eindeutig ein Luxusproblem, das beinahe einen Spieler mit Oberligaerfahrung in die vierte Mannschaft getrieben hätte. Nur um Platz zu schaffen für andere...
Ich hoffe, dass es hier keinen Bruch gibt, auch wenn der ein oder andere sicher nicht ganz so weit vorne spielt, wie er/sie wollte.
Wenn diese Truppe nicht aufsteigt, dann blas ich euch den Marsch...und wenn ich dafür extra Posaune lernen muss ;-)

Vierte Mannschaft: Nominell 2-3 Klassen höher anzusiedeln, aber auch in 'realistischer Besetzung' Aufstiegskandidat, soweit ich das einschätzen kann.


Das Nieder Märchen darf weitergehen...

Mittwoch, 22. Juni 2011

Fescheheimer Mädels

Yo, des is so en Insider!

Aber die Mädels sind sauklasse, daher gibts seit heute auch ein Lied - in Mundart!, die sie kaum sprechen - über die Mädels. Tolle Show, oder?

Und so gehts:

Oh, Yeah!
Rock on!
(So legt mer halt los, wa?!)

Als isch die Mädscher zum erst Mol gesehn
war isch blau und hab misch direkt versehn
Die Subberfrau, called Tschuuuulia
fand isch subba, kam kaane na!

Dann habsch die Lori 'erfunden'
realisiert hab isch des ned
Isch habs ja net so mit Hunden
(depperter Reim, aber des muss halt sein!)
und da war ich schon wieder weg!

Am End von Lied die Däny-Babe
Superscharf und so, neee?!
Singt auch jedes Liedscher mit
und is always subber-fit!
(auch wenn se denkt, se sei dick...)

Refreng:

Die Fescheheimer Mädsche
sinn so rischtisch guuut
mit denne kamma feiern
saumäßisch rischtisch guut

Die Fescheheimer Mädsche
Boah, die gehn so ab!
Wenn isch noch mehr so Menschen kennt
da ging isch noch mehr aaaab!
(Des war Rock n Roll!)


PS: Aja...
Diese Zeilen sind vielleicht ein bisschen bisschen, aber des is halt für die Fescheheimer Mädsche!

Samstag, 7. Mai 2011

Keine Überschrift

Guude!

Eigentlich sollte hier erstmal ein Bericht zum MTS-Halbfinale stehen.
Eppstein hat sich - das muss ja auch mal gesagt werden - sehr freundlich und fair präsentiert. Hut ab!

Sportlich war der Wettkampf auch einer der interessanteren Art. Hatte einen zweiten Fight im Holländer gegen Peter Raab.

Ich wollte so lange über den Wettkampf und die Partie schreiben. Es war schlichtweg nie möglich, Studium und so. Gutes Wetter und all diese Sachen.

Heute bin ich völlig unzurechnungsfähig, aber:

In meinem Herzen schlägt ein Adlerherz. Da hab ich Aua. Morgen dann hoffentlich der Nieder Aufstieg.


Bisher wusste es fast keiner, aber ich habe gelobt: Wenn die Eintracht den Klassenerhalt schafft und Nied 1 in die Hessenliga aufsteigt...dann lass ich mir die Haare kurz schneiden. Möge es 'meine' Teams beflügeln...

Haltet mich für einen Idioten, ich glaube an den Adler. Und an die Nieder Power.

Montag, 11. April 2011

Kroder vs Lather

Einen kleinen Vorgriff auf meine Partie aus dem letzten Mannschaftskampf gab es ja schon im letzten Beitrag. Hier nun die Kurzfassung einer Analyse.


Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir beide sehr schnell gezogen. Der folgende Damentausch auf c6 war wohl nicht die beste Idee. Bei der unsicheren schwarzen Königsstellung sollte der Anziehende im Sinne der durchaus vorhandenen Angriffschancen die letzten Figuren behalten. In der Folge entwickelte sich ein zähes Endspiel, das wohl immer etwas besser für Schwarz ist. Eine vollständige Analyse übersteigt aber meine zeitlichen Ressourcen. Daher nur noch ein Diagramm zum Knobeln: Was zog Schwarz?


Die Lösung findet der wissbegierige Leser in der Partie zum Nachklicken:

Erfolgreiches Schachwochenende

Das erste Aprilwochenende war trotz schon früh im Semester aufkommendem Stress an der Hochschule dem Schach gewidmet. Und wie der Titel schon sagt: Es lief es nicht schlecht.

Zum Einspielen gab es am Freitagabend unser monatliches Blitzturnier, das am Ende zwei Sieger sah. Oli Uwira und ich teilten uns den Punkt im direkten Duell ohne Kampf und gewannen alle restlichen Partien. Dabei hatte ich in der ersten Runde gegen Sven Perlitz und in der letzten gegen Hendrik Zimmermann großes Glück. Gegen Sven stand ich zunächst völlig auf Gewinn, um dann mit einem Blackout Springer und Turm gleichzeitig (!) einzustellen. Mein letzter Trick schockierte ihn dann aber dermaßen, dass er mir ein keineswegs erzwungenes Matt gönnte. Als ob das nicht schon des Guten zuviel gewesen wäre, überspielte mich Hendrik in der letzten Runde nach Strich und Faden. Am Ende der Partie hatte er - noch im Mittelspiel - zwei Damen auf dem Brett und schier unglaublichen Materialvorteil. Dann parierte er nur eine von zwei Mattdrohungen und bei überschrittener Zeit durfte ich den König erlegen.

Am Samstag stand dann unser Schnellschachturnier an, zu dem sich angesichts des schönen Wetters leider nur 49 Schachfreunde einfanden. Die Qualität des Feldes war aber durchaus beachtenswert (1 GM, 2 IM, 5 FM). Nach 8 Runden mit einer Niederlage gegen IM Grabarczyk und Remisen gegen IM Boidman, Leonid Kunin und Thomas Schlapp kam es in der letzten Runde zum Duell der Nieder Spitzenspieler Uwira - Lather. Da ein Remis keinem genützt hätte, mussten wir mal wieder eine Partie ausspielen, zum Glück hatten wir bereits am Vorabend ein Arrangement getroffen, das die Umsetzung eventuellen Preisgeldes in einen schönen Abend vorsah. Wie fast immer, wenn wir mal ernsthaft spielen müssen, war es eine komische Partie. Erst stand ich wohl ziemlich schlecht und hielt den Laden grade noch so zusammen, dann verlor Oli kurz die Übersicht und am Ende konnte ich einen vollen Punkt eintragen lassen. Der Turniersieg ging an IM Boidman (7/9) dank besserer Wertung vor GM Kunin. Auf den Preisgeldrängen folgten FM Isserman, Lather, L. Kunin (alle 6.5/9) dank besserer Wertung vor Goloborodko und FM Lisanti. Die ganze Tabelle gibt es hier. Ein paar Fotos sind auch bereits online, es kommen wohl im Laufe der nächsten Wochen noch ein paar weitere dazu.

Der Abend sah dann für einige einen Besuch des Mainufers mit Gitarre und einer Kiste Bier vor, der bei Oli weitergeführt wurde als die Lichtverhältnisse nicht mehr unseren Vorstellungen entsprachen. Animiert von einem 'außenstehenden' Schachfreund verlängerte ich den Abend noch in der Frankfurter Innenstadt, um eine bestmögliche Vorbereitung auf den Mannschaftskampf gegen Roßdorf am Sonntag zu gewährleisten.

Am sonntäglichen Morgen gab es dann zunächst schlechte Nachrichten für den Mannschaftsführer, denn Mike Rosa fiel krankheitsbedingt aus. Kurzfristig musste aufgerutscht werden und Walter Graebner sprang neben Michael Dehl (für den verreisten Christof Goll) in der ersten Mannschaft ein. Dadurch standen aber wiederum zwei Fahrer zur Verfügung und die Nachtruhe der Bahnfahrer durfte etwas verlängert werden, was ich mit Freude zur Kenntnis nahm.
Zum Mannschaftskampf gibt es bereits einen Bericht von mir, deswegen an dieser Stelle mal eine knappe Analyse der einzelnen Partien.
Brett 1, Staller - de Visser, Remis: Hier war nie wirklich ein anderes Ergebnis zu erwarten, auch wenn am Ende in meinen Augen sogar Schwarz ein klein wenig angenehmer stand.
Brett 2, Kroder - Lather, 0-1: 20 Züge Theorie, dann sofort ins Endspiel mit 3 Bauern gegen einen Läufer. Letztlich hart erkämpfter, aber verdienter Sieg (nach bisherigen Analysen). Genaueres folgt.
Brett 3, Uwira - Meyer, 1-0: Mein alter Mannschaftskamerad Christian Meyer wagte ein sehr dubioses Eröffnungsexperiment und wurde von Oli hart bestraft. Figur weg nach 8 Zügen, ein paar Angriffsversuche im Keim erstickt, Partie vorbei.
Brett 4, Galkin - Graf, Remis: Der zuletzt etwas formschwache Gerd opferte mit Schwarz einen Bauern, dann einen zweiten, dann eine Figur. Der weiße König stand zeitweise sehr luftig, aber Jungtalent Wladi Galkin verteidigte sich gut und bei knapper Bedenkzeit ließ Gerd die Gewinnchance aus. Trotzdem sicherlich die interessanteste Partie des Tages.
Brett 5, Perlitz - Diehl, 1-0: Ein dauerhafter kleiner Vorteil für den Weiß, der im Turmendspiel 'plötzlich' keiner mehr war. Sven spielte weiter und Mirko stellte irgendwann ein.
Brett 6, Tran - Zimmermann, Remis: Eingangs des Mittelspiels opferte Schwarz im Franzosen eine Qualität für einen Bauern, kam damit aber nie richtig ins Spiel. So ging der Bauer wieder flöten und - trotz allen Kampfgeistes - nur die Zeitknappheit rettete ein glückliches Remis. Aber Hendrik darf in so einer sonst starken Saison auch mal einen schlechten Tag haben.
Brett 7, Dehl - Schmalhorst, 1-0: Edeljoker Michael Dehl in gewohnter Manier. Stellt seine Figuren auf gute Felder, nimmt einen Bauern weg, klarer positioneller Stil und nie eine echte Chance für Schwarz.
Brett 8, Winkler - Graebner, Remis: Beinahe hätten unsere 'Ersatzspieler' (die ja bestenfalls eine kleine Schwächung darstellen) doppelt gepunktet. Walter gewann mit Schwarz einen Bauern und stand riesig, ließ dann aber zuviel Gegenspiel zu und musste sich mit einem halben Zähler begnügen.
Endstand Roßdorf - Nied 2-6.

Am selben Tag sicherte sich auch die zweite Mannschaft den Aufstieg in die Landesklasse Süd und die dritte die Meisterschaft der Bezirksklasse C.

Der Ausblick: Am letzten Spieltag haben wir den Aufstieg mit einem Sieg gegen Langen selbst in der Hand, bei entsprechender Schützenhilfe von Griesheim(DA) 2 gegen Verfolger Dettingen reicht auch ein schlechteres Ergebnis. Darauf sollte man aber auf keinen Fall hoffen. Vorher steht noch das Halbfinale des Main-Taunus-4er-Pokals gegen Eppstein an. Im Prinzip ein vorweggenommenes Finale, bei dem es auch um die Qualifikation für den Hessischen 4er-Pokal geht.