Diskussionsseite zur Entwicklung einer Beitragsordnung

Auf dem außerordentlichen Kongress in Magdeburg am 22./23. August 2020 wurde beschlossen, dass auf dem kommenden Kongress über eine Beitragsordnung abgestimmt werden soll. An dieser Stelle soll es die Möglichkeit geben, über dieses Thema zu diskutieren.

Beschluss des außerordentlichen Kongresses am 22./23. August 2020

Der Badische Schachverband hatte den folgenden Antrag gestellt, dem die Mehrheit der Delegierten zugestimmt hat:

Antrag Baden

Vor der Abstimmung wurde der Antrag insofern geändert, dass die neue Beitragsordnung auf dem nächsten Kongress vorgestellt und dann zur Abstimmung gestellt werden soll.

Erläuterung

Das Präsidium wurde also vom Kongress beauftragt, einen Entwurf für eine Beitragsordnung zu erstellen. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe gebildet.

Mitglieder der Arbeitsgruppe

Die Arbeitsgruppe besteht aus folgenden Personen:

Armin Winkler
Diana Skibbe
Gregor Johann
Guido Springer
Hans-Jürgen Weyer
Jürgen Dammann
Lennart Quante
Marcus Fenner
Oliver Scharf
Ralf Chadt-Rausch
Ullrich Krause

Wir bedanken uns bei allen Mitglieder der Arbeitsgruppe für die Bereitschaft, bei diesem wichtigen Projekt mitzuarbeiten!

Die Arbeitsgruppe trifft sich alle zwei Wochen in einer Videokonferenz. Die Protokolle dieser Konferenzen werden auf der DSB-Webseite veröffentlicht.

Diskussionsforum

Hier kann man Kommentare eingeben und auf andere Kommentare antworten. Bitte nur sachliche Beiträge und bitte nur solche, bei denen es um die Erstellung der Beitragsordnung geht.

Kommentar von Markus Schirmbeck |

@Klaus Zachmann
Verstehe ich Sie richtig, dass es über die passive Mitgliedschaft die Möglichkeit besteht, für zwei Vereine aktiv Mannschaftsspiele zu bestreiten? Das wäre mir völlig neu und ich fände es auch etwas merkwürdig, wenn man das zulassen möchte (was ich nicht begrüßen würde), wieso kann man dann nicht einfach bei zwei Vereinen aktiv gemeldet sein?

Kommentar von Klaus Zachmann |

@ Kommentar von Markus Schirmbeck | 21.11.2020
Ja, je nach Turnierordnung ist das so.
Dass man dies nicht über zwei Aktiv-Mitgliedschaften macht, hat einen ganz praktischen Grund.
Die Zuordnung zum Verein bei offiziellen Einzelmeisterschaften geht über die A-Spielgenehmigung.
Dieser Grund ist m. E. nicht zwingend, für manche ist das aber wichtig.
Gemäß DWZ-Liste gibt es 25 doppelte A-Mitgliedschaften, aber über 2.500 doppelte A/P-Mitgliedschaften.
Ein recht hoher Anteil davon mit aktueller DWZ-Auswertung, also keineswegs inaktiv.

Kommentar von Markus Schirmbeck |

@Klaus Zachmann
Vielen Dank für die Erläuterung. Diese Problematik ist ziemlich weit weg von dem, was ich für einen durchschnittlichen Amateurverein für relevant halte. Für meinen Verein kann ich jedenfalls sagen, dass wir das nicht brauchen.

Kommentar von Klaus Zachmann |

@ Kommentar von Markus Schirmbeck | 22.11.2020
Bei uns in der Pfalz wird das von ca. 85 % der Vereine genutzt.
Es kommt auch darauf an, ob der jeweilige Verband diese Möglichkeit in der TO so vorsieht.

Kommentar von Werner Berger |

Meiner Meinung nach sollte der Schachbund nicht den Versuch unternehmen, sämtliche verschiedene 17 Möglichkeiten, eine Passivmitgliedschaft auszugestalten, in seiner eigenen Beitragsordnung nachzubilden. Für einen Spieler, der am Spielbetrieb der übergeordneten Schachorganisation nicht teilnimmt, sind weniger Leistungen vorzuhalten, so dass die Erhebung eines geringeren Beitrages - idealerweise eben 50 % - gerechtfertigt ist. Die Höhe des zu zahlenden Beitrages sollte daher an den Umfang der erlangten Spielberechtigung geknüpft werden.

Kommentar von Berthold Plischke |

Die Idee, neben A)ktiv und P)assiv einen Status I)naktiv (bei ca. 3 Jahren ohne DWZ-Auswertung) einzuführen, ist gut gemeint, scheint mir aber nicht ausgereift zu sein. Sie wirft etliche Fragen auf:

1) Wer legt den Status I fest? Tut dies der Verein oder der DSB, der die DWZ-Aktivität prüft?
2) I schließt A aus. (Beides zugleich zu sein, klingt merkwürdig und ist wohl nicht vorgesehen.) Angenommen aber, der I-Spieler will oder soll doch demnächst in einem Mannschaftskampf eingesetzt werden, etwa als Ersatz. - Muss er dann schnell noch vorher auf A umgemeldet werden? Vielleicht ist der Einsatz noch nicht ganz sicher, was dann? Oder bleibt bei der Umwandlung von A nach I die volle Spielberechtigung erhalten (so dass man doch A+I zugleich hätte)? - Auch gibt es jetzt Beitragsprobleme, siehe Frage 5).
3) Die DWZ-Inaktivität gilt für den Spieler, also betrifft sie alle Vereine, in denen er Mitglied ist. Müssten dann auch seine P-Mitgliedschaften in I umgewandelt werden?! Spielberechtigung?!
4) Werden die Vereine die Beitragsermäßigung des DSB überhaupt an den Spieler weitergeben? Er kann ja durchaus im Vereinsleben aktiv sein (Blitz-/Schnell-Schach, sonstige Veranstaltungen), er nutzt also durchaus die Vereinseinrichtungen, ohne für eine Mannschaft bereitzustehen (!).
5) Auch wenn der Vereinsbeitrag sinkt: Was, wenn der Spieler nun doch wieder an einem DWZ-Turnier teilnimmt, das kann auch ein Open sein. Damit verliert er den I-Status, der Beitrag an den DSB und an den Verein erhöhen sich für ihn, und das gleich für 3 Jahre! - Ein teurer Spaß, wenn es womöglich bei diesem einen Turnier bleibt. Ist das wirklich gewünscht?
(Dabei verursacht ein Teilnehmer mehr kein Mehr an Berechnungskosten, wenn das Turnier sowieso DWZ-gewertet wird).

Das Kernproblem dieser und wohl noch weiterer Ungereimtheiten ist, dass I eine Eigenschaft des Spielers ist und nicht eine Eigenschaft seiner Mitgliedschaft (wie A und P es sind). Und A und P beziehen sich auf Spielberechtigungen. Daher kann es vermutlich keine stimmige Lösung geben. - Klar: man hatte gehofft, die Probleme mit den zig verschiedenen Passiv-Modellen zu lösen, aber es scheint nicht recht zu gehen…(?).
Ich werd noch versuchen, einen konstruktiven Alternativvorschlag zu machen, aber ohne „I“.

Kommentar von Berthold Plischke |

Habe noch einmal nachgedacht, wie man Inaktivität sinnvoll einbringen kann. Vielleicht hat die AG das ja auch so gemeint, nämlich:
Die Eigenschaft I wird durch den DSB festgestellt, und sie macht nur Sinn für rein Passive [die nicht zugleich eine A-Mitgliedschaft haben (oder S, s.u.)]!
I wird man, wenn man 3 Jahre keine DWZ-Auswertung hatte; I verliert man erst wieder, wenn man innerhalb von 3 Jahren 2 DWZ-Turniere gespielt hat (eine Teilnahme ist also "frei").

Unabhängig davon sollte ein Status S = Sekundär/Sonderstatus eingeführt werden. S umfasst einerseits bisherige P-Gemeldete mit eingeschränkter Spielberechtigung, und andererseits Zweitspielberechtigungen für einen Zweitverein. Der Status P sollte dann jedoch (fairerweise!) keine Spielberechtigung für den betreffenden Verein beinhalten (keine oberhalb des Vereins. Wenn doch, dann S).
S ist dann wie A und P der jeweiligen Vereinsmitgliedschaft zugeordnet und wird vom Verein gemeldet.

Das sollte m.E. folgende Beitragsstaffelung ergeben (Vorschlag):

A: voller Beitrag
S, wenn keine A-Mitgliedschaft (in einem andern Verein) besteht: voller Beitrag!
S bzw. P, wenn auch eine A-Mitgliedschaft besteht: halber Beitrag für jedes S bzw. P
P, wenn keine A- oder S-Mitgliedschaft besteht:
a) er ist inaktiv(I): halber Beitrag
b) er ist spielaktiv(kein I): voller Beitrag!

Der Fall: S + P, ohne A, wäre noch zu überlegen.

Das Modell geht auch ohne S, falls man diesen Sonderstatus nicht einführen will.

Kommentar von Berthold Plischke |

VERBESSERUNG: (manchmal braucht man ein Büschen länger)

Die Inaktivität nur auf rein Passive zu beziehen, lohnt sich zahlenmäßig nicht.
Die spielerische (In-)Aktivität sollte unabhängig vom Spielberechtigungs-Status A/P[/S] betrachtet werden und diesen Status auch nicht ändern
(was im AG-Protokoll anders klang).
Die (In-)Aktivität soll aber die Beitragshöhe bestimmen, das war die ursprüngliche Idee, und die ginge dann so:

1) Status A
a) spielaktiv 1 ganzer Beitrag
b) inaktiv 1/2 Beitrag [Dies "A+I" ist nur sprachlich unschön, aber vielfache Realität]
2) Status P, wenn auch eine A-Mitgliedschaft besteht
a) inaktiv 1/2 [plus 1/2 für A s.o.]
b) spielaktiv 1/2 [plus 1 für A s.o.]
3) Status P ohne eine A-Mitgliedschaft
a) inaktiv 1/2
b) spielaktiv 3/4 [jeweils!]
Inaktive zahlen als immer nur den halben Beitrag (ggf. pro Verein).
Im seltenen Fall 3b) sollte der/ein Verein den Spieler besser A)ktiv melden, dann kann er ihn auch einsetzen.

Ein Status S (auch B genannt) dient der Abfrage der Zweitspielberechtigung (Jugend/Frauen/Senioren/...),
was also bei S mit erfasst(gespeichert) werden muss. - Beitragsmäßig wäre S wie P, also aktivitätsabhängig.

Zu Bedenken ist im Übrigen: die Mitgliederverwaltung muss die (In-)Aktivität ermitteln (einmal jährlich zum Termin der Beitragserhebung).

Kommentar von Olaf Kreuchauf |

Ich schließe mich einigen Meinungen hier an. „passiv“ als Begriff könnte man meiner Meinung nach wirklich herausnehmen und ersetzen durch ein „F“ (Fördermitgliedschaft) und ein „S“ (Sondermitgliedschaft). Mich hat ein Vereinsvorsitzender mal rhetorisch gefragt: „Wieso passiv? Du machst du hier überall mit.“ Ja, klar, recht hatte er.

3, ggf. 4, Mitgliedschaftsarten sollten alle Fälle abdecken:
A = Aktivmitgliedschaft bzw. A-Spielberechtigung
S = Sonderspielberechtigung (Jugendliche, Frauen in einem zweiten Verein) oder Berliner Feierabendliga im Zweitverein, weil der eigene nicht mitmacht, oder die bisherige 2.Aktiv-Mitgliedschaft in Bayern, Clubmeisterschaftsteilnehmer im Zweitverein.
F = Fördermitglieder (hier sollten die Kleinsponsoren, die bisher „Passiven“ ohne „Aktiv“-Mitgliedschaft ihren Platz finden.)
Beiträge gestaffelt, Fördermitglieder eventuell freistellen. (Bzw. generell kleiner Beitrag, wegen eventueller DWZ-Auswertungen: Fördermitglieder können an keinen Verbandsturnieren teilnehmen, aber an Openturnieren natürlich.
Falls es relevant ist, auch: V = Mitglied bei einem Verband. (P sollte in der Mitgliederverwaltung stehenbleiben dürfen für die alten Mitgliedschaften, sonst müsste man diese umschreiben?! – aber nicht mehr als Option für aktuelle oder neue Mitgliedschaften anbieten.)

Was ist die Summe aus 3 und 7?