2. April 2019
449 Schachspieler haben der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft (DSAM) an diesem Wochenende beim letzten Qualifikationsturnier der Saison in Darmstadt einen neuen Teilnehmerrekord beschert (ohne Finale). Mit insgesamt 2486 Spielern in sieben Turnieren konnte die Marke aus der letzten Saison noch einmal um 17 verbessert werden. „Die DSAM zeigt die Popularität, die Schach in allen Altersklassen und Gesellschaftsschichten genießt“, freute sich der Präsident des Deutschen Schachbundes Ullrich Krause über den Erfolg der größten Breitensport-Veranstaltung des DSB. „Mein Dank gebührt den vielen Schiedsrichtern und Ehrenamtlichen, die solche Turniere überhaupt erst möglich machen“. Auch in der nächsten Saison wird wieder mit mehr Teilnehmern gerechnet.
Dabei herrschte anfangs Unklarheit, ob die Turnierserie fortgeführt werden könnte. Nach der unvermeidlichen Trennung vom DSAM-Beauftragten Dr. Dirk Jordan mussten im September letzten Jahres im Eiltempo neue Spielorte, neue Termine und ein neues Team gefunden werden. Das dies gelang, ist auch dem „neuen“ DSB-Geschäftsführer Dr. Marcus Fenner zu verdanken: „Nicht wenige haben uns ein Scheitern vorausgesagt. Dass wir jetzt sogar den Vorjahresrekord brechen konnten, macht mich daher besonders stolz!“ Man habe nicht nur versucht, die Turnierserie mit dem gleichen Standard fortzuführen, sondern in einigen Punkten auch zu verbessern. So gibt es seit dieser Saison für die Spieler zum ersten Mal die Möglichkeit, ihre Partien gemeinsam mit einem Großmeister zu analysieren: Ein Angebot, welches sich großer Beliebtheit erfreut und immer wieder zu Menschentrauben in den Analyseräumen führt. Mit Artur Jussupow, Klaus Bischoff, Robert Rabiega, Uwe Bönsch und Ilja Zaragatski konnten dafür durchweg bekannte Größen der Schachwelt gewonnen werden. Auch die Einführung der Gemischten Doppel erwies sich als gelungene Neuerung. Die drei besten aus einem weiblichen und einem männlichen Teilnehmer bestehenden Teams und das Team mit dem kreativsten Namen werden dabei ausgezeichnet.
In Darmstadt kämpften die Teilnehmer um die verbliebenen Plätze für das Finale der Saison 2018/2019 Ende Mai in Magdeburg. Die DSAM konnte dabei wieder alle Altersschichten von 7 bis 87 Jahren begrüßen. Mit dem ältesten Teilnehmer Gerhard Hund konnte sogar ein Pionier der Online-Schachberichterstattung und hochdekorierter langjähriger Funktionär von DSB und DSJ begrüßt werden. Der Frauenanteil lag bei etwa 9 Prozent. Der SV 1946 Groß-Gerau stellte mit 9 Teilnehmern die größte Delegation, gefolgt vom SC Bad Soden und dem SC Ladja Roßdorf mit jeweils 8 Teilnehmern. In Gruppe A konnte sich Peter Keller von der Schachabteilung des Frankfurter TV 1860 mit einer großmeisterlichen Turnierleistung von 2514 durchsetzen. Hier die Sieger:
Gruppe | Spieler | Verein/Team |
A | Peter Keller | Sabt Frankfurter TV 1860 |
B | Wladislaw Galkin | SC Ladja Roßdorf |
C | Vladimir Modric | SC 1961 König Nied |
D | Christoph Hambel | Bad Vilbeler Sfr. 1985 |
E | Jan Richter | Schachverein Eichlinghofen |
F | Fenja Goetz | SK Bad Homburg 1927 |
G | Maximilian Weiß | Frankfurt am Main |
Gemischtes Doppel | Katharina Reinecke /Wladislaw Galkin |
„Greedy Pawngrabbers“ |
Hier geht es direkt zu den Siegerfotos der 7 Wertungsgruppen.
Für den kreativsten Namen der Gemischten Doppel wurden Maria und Manuel Franzenburg vom Team „404: Move not found“ mit einem Gutschein für ein Abendessen im Hotel ausgezeichnet. Auch Treue wird belohnt: Für 50 Teilnahmen an DSAM-Turnieren konnte sich Bernd Wronn über einen Präsentkorb freuen.
Alle Ergebnisse findet man unter www.dsam-cup.de.
Auch in Darmstadt stand den Spielern der beliebte Schach-Kommentator und Großmeister Klaus Bischoff für Analysen ihrer Partien zur Seite. Bei der Taktik-Challenge unseres Partners ChessBase konnten die Teilnehmer zudem wieder ihr Schachwissen beweisen: Jede gelöste Aufgabe erhöhte dabei den Preisfonds, welcher bei der Siegerehrung ausgelost wurde. Bei einem Seminar wurden außerdem die Grundlagen der ChessBase-Software erklärt.
Das Finale der DSAM findet dieses Jahr Ende Mai im Rahmen des neu geschaffenen Meisterschaftsgipfels zusammen mit dem Bundeskongress des DSB, den Deutschen Einzel- und Deutschen Blitz-Einzelmeisterschaften der Frauen und Männer, der Deutschen Einzelpokalmeisterschaft sowie zweier Masters (Frauen und Männer) in Magdeburg in der Festung Mark statt. Der Meisterschaftsgipfel soll die alte Tradition der Schachkongresse, die bis 1931 stattfanden, wiederbeleben.
Wir danken unseren Partnern ChessBase, Millennium, Schach Niggemann und Best Secret für den zur Verfügung gestellten Preisfonds.
// Archiv: DSB-Nachrichten - Breitenschach // ID 23401