12. Dezember 2017
Vom 23. bis 26. November 2017 fand wie jedes Jahr, die Spielemesse im Zuge vom Stuttgarter Messeherbst statt, bei der auch der Schachverband Württemberg sowie die Württembergische Schachjugend wieder mit einem vielfältigen Aktionsprogramm dabei waren - wie z.B. freies Schachspiel mit und ohne Anleitung, Simultanveranstaltungen, Schach-Lösewettbewerb, das Regio-Cup-Turnier der U16 und U20 - Jugendlichen und das Promi-Schachturnier. Über diese beiden Turniere wird es noch einen gesonderten Beitrag, im Anschluss an dem jetzigen Bericht geben.
Auch der Infostand mit dem pädagogischen Schachkonzept „Schach für Kids“ von Ralf Schreiber aus Nordrhein-Westfalen, Initiator dieses Schachprojektes und ehemaliger DSB-Breitenschachreferent war diesmal wieder auf unserem Schachstand präsent.
Bereits kurz nach der Eröffnung am ersten Messetag, Donnerstag, den 23.11. – der auch als Kinder- und Jugendtag bezeichnet wird –, saßen bereits die ersten Kids an unseren Schachbrettern und spielten untereinander oder mit dem Standpersonal oder versuchten sich beim Schachlösewettbewerb „Matt in einem Zug“. Für die „Kleinsten“ war natürlich die Boden-Schachanlage mit den 20 cm hohen Schachfiguren der Renner. Nachmittags ließ dann der Andrang auf unserem Schachstand etwas nach. Aber Michael Meier, Vize des Schachverbandes Württemberg, spielte am Nachmittag Simultanschach gegen ca. 10 Teilnehmer und konnte somit wieder schachinteressierte Besucher an unseren Stand binden. Er musste dabei nur zwei Partien abgeben und spielte eine Partie remis, den Rest konnte er auf seinem Konto buchen.
Am Freitag bestätigte sich der Trend von 2015 und 2016, dass dieser Messetag vormittags einen etwas ruhigeren Verlauf nahm, so dass der eine oder andere Standhelfer mal eine Auszeit nehmen konnte um durch die Messehallen zu schlendern. Doch nachmittags fanden sich ab 14 Uhr erstaunlicherweise wieder vermehrt Besucher bereit, gegen Ralf Penzkofer, einem Schachspieler aus Vaihingen/Enz eine Simultanpartie zu spielen. In der Zeit von 14 bis 17.30 Uhr spielte er gegen ca. 28 Besucher, eine beachtlich Anzahl – kaum zu glauben, aber wahr – wobei er 6 Partien abgab, drei Partien endeten Remis und den Rest konnte er für sich entscheiden, eine tolle Leistung für einen Bezirksligaspieler.
Aber an den beiden folgenden Samstags- und Sonntags-Tagen war unser Schachstand fast pausenlos besetzt, so dass oft kaum ein freies Schachbrett zu finden war, oder kein freier Standbetreuer zur Verfügung stand. Es wollten einfach zu viele Besucher „Schach spielen“ – wie die Jahre davor auch. Speziell am Samstag hatten wir ja mit dem Regio-Cup für Jugendliche und dem anschließendem Promi-Schachturnier eine Doppelveranstaltung neben der laufenden Schachpräsentation an unserem Schachstand. Über diese beiden Sonderaktionen gibt es einen weiteren Folgebericht. Samstagnachmittag spielte dann der Gewinner des diesjährigen SVW-Kandidatenturniers, Joshua Lüdke aus Kornwestheim, „Simultan am laufenden Band“ gegen ca. 15 Teilnehmer, wobei er nur eine Partie abgab, drei remis spielte und den Rest für sich verbuchte.
Am Sonntag ab 14 Uhr trat dann der erst 13–jährige Danny Yi von den Schachfreunden Kornwestheim als Simultanspieler an und gab bei ca. 28 Partien innerhalb 3,5 Std. Spieldauer nur zwei Verlustpartien und ein Remis ab. Eine tolle Leistung dieses jungen Schachtalents aus Kornwestheim. Kein Wunder, denn er hat bereits eine sehr hohe Spielstärke von 2050 DWZ und dies ist bestimmt noch nicht das „Ende der Fahnenstange“ dieses erst 13 Jahre alten Schach-Nachwuchstalents.
Beim Schachlösewettbewerb, der an allen vier Messetagen angeboten wurde, konnte zwischen einem „Einzüger“ – der leichter aussah als er wirklich war – und weiteren originellen Aufgaben sowie einem sehr schwierigen 3-Züger, gewählt werden. Der Renner war natürlich die leichte Mattaufgabe auf dem Demobrett, aber auch die originelle Aufgabe „Weiß nimmt einen Zug zurück und setzt dann in einem Zug matt“, oder „Weiß positioniert einen zusätzlichen Bauern auf das Schachbrett“ und setzt dann einzügig matt, wurden rege angenommen. Diese originellen Aufgaben hatten ihren besonderen Reiz deshalb, da auch so manche Vereinsspieler die richtigen Lösungszüge erst nach langem, intensiven Nachdenken fanden. Die wirklich sehr schwierige Problemaufgabe, „Matt in 3 Zügen“ wurde nur von ganz wenigen Messebesuchern, meist gute Vereinsspieler, gelöst.
Insgesamt haben über 110 Teilnehmer einen Lösezettel abgegeben unter denen dann jeden Tag um 17.30 Uhr einige Sachpreise und am Sonntag zusätzlich ein Schachpokal ausgelost wurden. Der glückliche Gewinner des Pokals war Ralph Nagel aus Stuttgart, der bereits nach 2012 und 2016 seinen 3. Pokal beim Lösewettbewerb gewonnen hat. Ralph muss ein Glückspilz der besonderen Art sein, anders ist dies nicht zu erklären.
Auch der Info- und Aktionsstand von Ralf Schreiber mit seinem pädagogischen Konzept „Schach für Kids“ ab 3 Jahren in Kindergärten, fand durchaus Beachtung und Interesse bei so manchen Besuchern. Auch der Messeleitung war dieser pädagogische Beitrag wieder sehr willkommen, so dass Herr Schreiber am Samstag einen eigenen Seminarbeitrag über dieses Thema halten konnte. Er will auch bei der nächsten Spielemesse 2018 wieder dabei sein.
Der Schachpräsentationsstand und die durchgeführten Schachtreff-Aktionen und Turniere standen unter der organisatorischen Leitung von Walter Pungartnik, Breitenschachreferent des Schachverbandes Württemberg und Yves Mutschelknaus als Vorsitzender der Württembergischen Schachjugend. An dieser Stelle sei auch den anderen Helfern dieses Schachstands, vorrangig vom Schachbezirk Stuttgart sehr herzlich gedankt. Stellvertretend darf ich Thomas Awiszus (SV Fellbach) und Ernst Wasmer (SV Wolfbusch) nennen, die bei allen vier Messetagen, einschließlich des Standaufbaus am Vortag dabei waren. Dies gilt aber ebenso für Manfred Lube von der SG Vaihingen-Rohr der ebenfalls an allen Tagen dabei war. Es sei aber auch allen anderen Helfern, die zum Gelingen dieser Schachpräsentation beitrugen, an dieser Stelle herzlichst gedankt – denn solche mehrtägigen Veranstaltungen schafft man nur in Teamarbeit mit mehreren Betreuern, durchschnittlich 6 bis 7 Betreuer pro Tag!
Auch an die Projektleiterin der Spielemesse, Frau Kerstin Heim, gilt mein herzlicher Dank für die stets gute Betreuung.
Walter Pungartnik
Samstagvormittag fand bei der Stuttgarter Spielemesse in der Halle 1 an der „Spieleinsel“ das Regipcup Turnier für Jugendliche und nachmittags das originelle Promi-Schachturnier, eine Partnerschach-Veranstaltung der besonderen Art, statt. Beide Turniere werden von der „SportRegion Stuttgart“ schon seit 2010 unterstützt, worüber wir uns immer wieder freuen, herzlichen Dank an dieser Stelle.
Ab 10.30 Uhr spielten die Jugendlichen in den Jahrgangsgruppen U16 bis U20 beim Regiocup, einem 5-Rundenturnier, um die Pokale und Sachpreise. Die acht Jugendlichen spielten zusammen in einer gemeinsamen Gruppe und wurden zum Schluss aber getrennt nach der Altersgruppe gewertet.
In der 1. Runde trennten sich die hohe Favorit, Danny Yi und sein Gegner, Berkan Kablan mit nur 1288 DWZ remis, dies war schon eine sehr große Überraschung, wogegen sein direkter Konkurrent, Dominik Gheng,1842 TWZ, einen vollen Punkt einfuhr. Auch in der 2. Runde kam Danny gegen Daniel Walter – 1747 TWZ, nicht über ein Remis hinaus. Um noch eine Chance auf den Titelgewinn zu haben, musste nun Danny jede seiner nächsten drei Runden gewinnen.
Christian Gheng, 1834 TWZ, startete mit einem Sieg in der 1. Runde und ließ auch in den Runden 2 bis 4 seinen Gegnern keine Chance, auch gegen seinen Bruder Christian fuhr er einen Sieg ein. Somit stand er nach 4 Runden mit 4 vollen Punkten an der Spitze, also beste Voraussetzung für einen Gesamtsieg. Aber in der letzten Runde musste er gegen Danny antreten, der in der Zwischenzeit auf 3 Punkte aufgeholt hatte. Ein Remis von Christian würde zum Sieg reichen, wer wird sich durchsetzten? Es wurde ein richtiges Endspiel und hier ließ Danny, dank seiner höheren Spielstärke, nichts mehr anbrennen und zog punktemäßig mit Christian gleich, jeder hatte 4 Zähler auf seinem Konto. Eine Entscheidung musste die Buchholzwertung bringen und da hatte Danny Yi mit 15,0 gegen 12,5 vor Christian die Nase vorn und stand somit als diesjähriger Sieger des Turniers fest.
Überrascht hatte auch das gute Abschneiden von Berkan Kablan, 1288 TWZ, der mit 3 Punkten noch vor zwei TWZ-stärkeren Gegnern, Walter Daniel (1747) und Robin Kloos (1329) an 4. Stelle landete. Da jedoch die Rangfolge getrennt nach der jeweiligen Altersgruppe ausgewertet wurde, ergab sich nachfolgender Endtabellenstand.
Pl. | Teilnehmer | AK | Verein/Ort | Pkt. | Buch |
---|---|---|---|---|---|
1. | Danny Yi | U16 | SF 59 Kornwestheim | 4,0 | 15,0 |
2. | Christian Gheng | U20 | Schach-Kids Bernhausen | 4,0 | 12,5 |
3. | Dominik Gheng | U16 | Schach-Kids Bernhausen | 3,0 | 14,0 |
4. | Berkan Kablan | U16 | Schach-Kids Bernhausen | 3,0 | 11,5 |
5. | Daniel Walter | U20 | SK Sontheim/Brenz | 2,5 | 12,0 |
6. | Robin Kloos | U16 | Schach-Kids Bernhausen | 2,5 | 11,0 |
7. | Max Stadtmüller | U16 | Schach-Kids Bernhausen | 1,0 | 11,0 |
8. | Noah Braun | U16 | Schach-Kids Bernhausen | 0,0 | 13,0 |
Walter Pungartnik
Teilnehmer für das 7. Promi-Schachturnier 2017:
Beim Promi-Schachturnier, bildeten jeweils ein Jugendlicher vom Regiocup-Turnier und ein Promi ein Team, das gegen ein anderes Promi- und Jugendteam zum Schachkampf antrat, Bereits bei der Auslosung der Paarung war die Spannung sehr hoch, wer von den Promis einen TWZ-starken Jugendlichen zugelost bekam. Aber auch unter den Promis gab es sehr starke Spieler mit über 2100 TWZ, wie z.B. Hartmut Schmid und Armin Winkler. Und wer dann noch einen starken Jugendlichen als Partner erhielt, hatte die besten Chancen auf den Gesamtsieg.
Der TWZ-Durchschnittswert unter den Promis lag bei beachtlichen 1837 TWZ Punkten – man konnte den Eindruck gewinnen, hier waren fast Profis am Werk, erstaunlich! Da sowohl Dr. Reinhard Löffler als auch Hartmut Schmid dieses Turnier bereits dreimal gewonnen haben, stand bei Walter Pungartnik bei der kurzen Eröffnungsansprache die Frage im Raum, wer von diesen beiden Kandidaten diesmal die Führung übernehmen wird oder ob Armin Winkler, als Sieger von 2014, in diese Spitzengruppe aufsteigen wird. Es war also Spannung angesagt.
Erfreulicherweise hat der Geschäftsführer der Messe, Herr Roland Bleinroth, die Zeit gefunden bei diesem außergewöhnlichen Schachturnier ein Grußwort zu sprechen. Er unterstrich dabei, dass der Schachverband und die Württembergische Schachjugend mit ihren allgemeinen Schachaktionen und mit diesem besonderen Turnier, einen wertvollen Beitrag für die Spielemesse leisten.
Gleich nach der Begrüßungsrunde gab der Turnierleiter; Yves Mutschelknaus die ersten Paarungen bekannt und gab den Eröffnungs-Startschuss, wobei bereits in dieser ersten Runde eine kleine Vorentscheidung im Raum hing, denn es trafen die bisherigen Sieger, Dr. Löffler gegen H. Schmid mit ihren jugendlichen Partnern aufeinander. Aber sie trennten sich in der Teamwertung mit 1:1, wie auch alle restlichen Teams, somit war alles wieder offen. In der 3. Runde hatten drei Teams mit je 3 Punkte die Nase vorn: Team R. Penzkofer, Dr. Löffler und A.Winkler. Die 4. Runde brachte bereits eine kleine Vorentscheidung zwischen dem Team Dr. Löffller und Team A. Winkler, bei dem sich dann das Winklerteam mit 2 Punkten durchsetzten konnte. Somit galt in der letzten Runde das Team Winkler mit 6 Punkten als klarer Favorit. In dieser Runde ließ dieses Team nichts mehr anbrennen und setzten sich mit 2 Punkten gegen das Team R. Penzkofer durch.
Somit standen das Team Armin Winkler mit seinem jugendlichen Partner, Daniel Walter aus Sontheim/Brenz, mit 8:2 Gesamtpunkten als Sieger fest. Das Team P. Nußbaum mit Moritz Dallinger holten sich zwar noch zwei volle Punkte in der letzten Runde, aber sie kamen mit 7:3 Gesamtpunkten nicht mehr an Winkler ran und belegten hiermit den 2. Platz. Auch das Team Dr. Löffler mit seinem Partner, Christian Gheng, konnte gegen das Team D. Töpfer und Max Stadtmüller zwei volle Punkte einfahren und landete mit 7:3 Gesamtpunkten, jedoch mit einem Buchholzpunkt weniger als das Team Nußbaum, auf dem 3. Platz.
Diese drei Siegerteams erhielten neben Sachpreisen sehr edle Glastrophäen als schöne Erinnerung an dieses Promi-Schachturnier. Aber auch alle anderen Teilnehmer dieses „Partnerschach–Turniers konnten einen Preis mit nach Haus nehmen. Es waren sich alle einig, auch beim nächsten Promiturnier 2018 wieder dabei zu sein. Die Turnierleitung lag in den bewährten Händen von Yves Mutschelknaus, der dieses Turnier stets fest im Griff hatte und sehr zügig durchzog. Dies fand auch die Anerkennung aller Turnierteilnehmer. Zum Schluss ist noch eine Anerkennung und ein Dank an Frau Kerstin Heim, Projektleiterin der Spielemesse, auszusprechen, die es immer wieder schafft einen geeigneten Turnierplatz für dieses Turnier in der Halle 1 „freizuschaufeln“.
Nr. | Mannschaft | DWZ | |
---|---|---|---|
Brett | Teilnehmer | Titel | DWZ |
1 | Team Winkler | 1.Pl | 1854 |
1 | Winkler,Armin | 1960 | |
2 | Walter,Daniel | 1747 | |
2 | Team Nußbaum | 2.Pl. | 1757 |
1 | Nußbaum,Peter | 1845 | |
2 | Dallinger,Moritz | 1669 | |
3 | Team Löffler | 3.Pl | 1877 |
1 | Dr. Löffler | 1919 | |
2 | Gheng Christian | 1834 | |
4 | Team Domres | 4.Pl | 1688 |
1 | Domres,Bernd,Pro | 1533 | |
2 | Gheng,Dominik | 1842 | |
5 | Team Penzkofer | 6.Pl | 1551 |
1 | Penzkofer,Ralf | 1814 | |
2 | Kablan,Berkan | 1288 | |
6 | Team Schmid | 5.Pl | 1679 |
1 | Schmid,Hartmut | 2028 | |
2 | Kloos,Robin | 1329 | |
7 | Team Töpfer | 7.Pl | 1384 |
1 | Töpfer,Daniel | 1759 | |
2 | Stadtmüller,Max | 1009 |
Walter Pungartnik
Alle Texte wurden redaktionell bearbeitet.
// Archiv: DSB-Nachrichten - Breitenschach // ID 22555