18. September 2014
Endlich ist es so weit. Seit im Juni die Deutschen Jugend-Meisterschaften zu Ende gegangen sind, beschäftigt viele der gut platzierten deutschen Jugendlichen, aber auch und vor allem ihre Eltern, die Reise zur Jugendweltmeisterschaft in Durban, Südafrika.
Aufgrund der bekannten Problematik mit dem BMI, die inzwischen fast gelöst scheint, schien es zunächst als würden kaum deutsche Vertreter an das andere Ende der Welt reisen, um an der WM teilzunehmen. Nun steht das Turnier direkt bevor und die deutsche Delegation wird mit 23 Teilnehmern überraschend und erfreulich groß sein. Gute Nachrichten, in Zeiten, in denen man von der Politik alleine gelassen wurde.
In diesem Blog werde ich versuchen während der WM meine Eindrücke zu schildern und auch wenn ich als Trainer voll eingespannt bin, einen Blick über den schachlichen Tellerrand zu werfen. Denn wir werden ein Land bereisen, in dem auch nach dem Ende der menschenverachtenden Apartheid bei Weitem nicht alles gut ist und das vor Kurzem eine der großen Freiheitsikonen unserer Zeit Nelson Mandela verloren hat.
Aber nicht nur ich werde hier meine Gedanken zum Besten geben, ich hoffe auch Spieler und andere Trainer zu Beiträgen, sagen wir, bewegen zu können. Denn ein Spieler nimmt eine solche Veranstaltung natürlich ganz anders wahr, als ein Trainer.
Für mich geht es in wenigen Stunden los, der Flieger aus Hamburg startet um 21.20 Uhr und bringt uns nach einem Stopp in Dubai in ca. 19 Stunden nach Durban. Mit mir fliegen Luise, Jan-Okke, Luis und Dmitrij, hinzu kommen Familie und Trainer.
Die erste Runde startet dann bereits am Samstag um 16 Uhr, im Zeitplan sind die Runden von 16 bis 20 Uhr angegeben, mit der Bedenkzeit 90 Minuten für 40 Züge und 30 Minuten für den Rest, plus 30 Sekunden pro Zug ab Zug 1, können die Runde aber durchaus 5 bis 6 Stunden dauern. Somit werden vor allem die Doppelrunden am Sonntag und Dienstag besonders anstrengend. Denn hier finden die Runden um 10 und 17 Uhr. Ein straffes Programm.
Es gibt aber auch einen Ruhetag. Noch kenne ich die Pläne nicht, was der Veranstalter für diesen Tag anbietet. Ich habe gehört es gibt eventuell eine Art Safari. Es wäre ein tolle Gelegenheit Südafrika kennen zu lernen.
Bernd (Vökler) hat im Vorlauf zur WM unsere Medaillen-Hoffnungen in Interviews vorgestellt. Ob es Treppchenplätze oder eventuell sogar einen Weltmeister aus Deutschland geben wird, hängt am Ende von Kleinigkeiten ab. Die Trainer werden alles dafür tun, dass alle so gut wie möglich abschneiden.
Also, drückt uns die Daumen, für das Turnier und dass die Reise reibungslos über die Bühne geht!
Jonathan Carlstedt
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 10313