19. Juli 2021
Vor rund einem Monat wurde beim Bundeskongress des Deutschen Schachbundes online ein neues Präsidium gewählt. Ullrich Krause, Gulsana Barpiyeva, Ralph Alt und Olga Birkholz bilden seitdem das höchste ausführende Gremium des DSB. Was sind die größten Herausforderungen für das deutsche Schach, was wollen sie in ihrer Amtszeit bewirken? Wir stellen die neuen und alten Mitglieder in Steckbriefform kurz vor:
Im Amt seit |
2017 |
Ausbildung & Beruf |
Diplom-Mathematiker, Software-Tester, Agile Coach |
Jahrgang |
1967 |
Landesverband |
Schleswig-Holstein |
Verein |
Lübecker Schachverein von 1873 e.V. |
Schachliche Erfolge |
FIDE-Meister, 5-facher Landesmeister Schleswig-Holstein, eine IM-Norm |
Weitere Ämter |
LV: ehemaliger Präsident des Schachverbandes Schleswig-Holstein, aktuell Vizepräsident |
Während der Corona-Pandemie haben unsere Vereine in etwa genauso viele Mitglieder verloren wie in den Jahren zuvor, die Anzahl der Neueintritte war allerdings naturgemäß deutlich geringer als sonst, sodass wir in Summe Mitglieder verloren haben. Die erste Herausforderung muss deshalb sein, die Mitgliederzahl wieder deutlich über 90.000 zu steigern und idealerweise in eine sechsstellige Richtung zu lenken. Dazu müssen auch Angebote für die vielen Anfänger geschaffen werden, die unser schönes Spiel während der Pandemie kennen- und lieben gelernt haben. Der DSB sollte die Vereine an dieser Stelle unterstützen, indem er entsprechende nachhaltige Breitenschachangebote schafft.
Die zweite Herausforderung wird es sein, das Thema Schulschach endlich deutschlandweit in Angriff zu nehmen. Dazu bedarf es der koordinierten Zusammenarbeit zwischen dem DSB und allen Landesverbänden und auch die DSJ und die Landesschachjugenden müssen natürlich eingebunden werden. Wenn an allen Grundschulen in Deutschland Schachunterricht angeboten wird, werden wir das oben genannte Ziel einer sechsstelligen Mitgliederzahl automatisch erreichen.
Die dritte Herausforderung wird darin bestehen, unsere Nationalmannschaften bekannter zu machen: Idealerweise sollte jeder Schachspieler und jede Schachspielerin alle Nationalspieler und Nationalspielerinnen kennen und ihre Wettkämpfe intensiv verfolgen. Bis dahin ist es natürlich ein weiter Weg, aber die ersten Schritte haben wir getan, indem wir alle Kaderspieler und Kaderspielerinnen auf dem Twitch-Kanal Schachdeutschland TV vorgestellt haben.
Ich möchte mich schwerpunktmäßig um die folgenden Themen kümmern: Kommunikation, Professionalisierung, Zusammenarbeit mit der Deutschen Schachjugend und Zusammenarbeit mit den Mitgliedsverbänden. Um das zu konkretisieren: Wir werden zukünftig insbesondere in konfliktträchtigen Situationen aktiver und transparenter kommunizieren. Dazu bedarf es unter anderem einer Aufstockung der personellen Kapazitäten in der Geschäftsstelle. Wir müssen uns fragen, was ein großer Sportverband wie der DSB ehrenamtlich leisten kann und an welchen Stellen professionelle Unterstützung notwendig ist. Die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden größten deutschen Schachorganisationen DSB und DSJ ist von zentraler Bedeutung für das deutsche Schach und mein Hauptinteresse liegt darin, die auf der Hand liegenden Synergie-Effekte bei gemeinsamen Themen wie Mitgliedergewinnung, Schulschach, Ausbildung und in vielen anderen Bereichen auszunutzen. Für die Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedsverbänden gilt dasselbe: Wir arbeiten an vielen gemeinsamen Themen und sollten dies deshalb auch gemeinsam tun.
Im Amt seit |
2021 |
Beruf |
Beamtin |
Jahrgang |
1977 |
Landesverband |
Hessen |
Verein |
SC Brett vorm Kopp Frankfurt am Main |
Schachliche Erfolge |
FIDE-Meisterin |
Weiterentwicklung von Schach in neuer, digitaler Ära begleiten.
Solide Finanzlage, damit sich Schach in Deutschland in allen Bereichen – Breiten- und Leistungssport – weiterentwickelt.
... Jahrtausende alt und dennoch jung und wandlungsfähig.
Im Amt seit |
2021 |
Beruf |
Vorsitzender Richter am Landgericht im Ruhestand |
Jahrgang |
1947 |
Landesverband |
Bayerischer Schachbund |
Verein |
SC Roter Turm Altstadt |
Schachliche Erfolge |
International Arbiter, International Organizer, FIDE Lecturer |
Weitere Ämter |
FIDE: Mitglied des FIDE Fact Finding Commitee |
… in einem Umfeld, in dem von allen Seiten und zu allen Zeiten Ablenkungen auf uns eindringen, das Spiel uns zwingt, für die Dauer der Partie dies alles abzuschalten und sich nur auf die 64 Felder vor einem und das, was da passiert oder passieren könnte, zu konzentrieren.
Im Amt seit |
2021 |
Ausbildung & Beruf |
Diplom Wirtschaftsingenieurin FH, Personalreferentin, Auditbeauftragte, Programmierer, Kreativ schreiben, Mutter, Ehefrau, Trainerin |
Jahrgang |
1961 |
Landesverband |
Bayerischer Schachbund |
Verein |
TSV Bindlach Aktionär |
Schachliche Erfolge |
FIDE Meisterin, Landesmeisterin Bayern 2020, FIDE Trainer |
Weitere Ämter |
DSB: Vizepräsidentin Sport 2019-2021, Ausbildungsreferentin 2017-2021 |
Schachangebote zu erweitern, um Mitglieder in Vereinen zu gewinnen. Die weiblichen Interessenten gezielt ansprechen. Vorhandene Ordnungen und Satzungen einhalten, und bei Bedarf demokratisch ändern lassen. DSB und DSJ zu Freunden machen.
Die angefangenen Projekte im DSB bis Ende führen. Das Ehrenamt stärken. Schach in Schulen bringen. Nachwuchs- und Seniorenförderung national und international modern gestalten.
Für mich ist der schönste Sport Kunsteislauf. In meiner Freizeit früher beschäftigte ich mich gerne damit.
Schach ist sehr vielfältig. Ich sehe im Schach die Kunst, Mathematik und Kriegsstrategie gebunden. Als Hobby würde ich das Schachspielen jedem empfehlen.
Stefan Zweig hat einmal gesagt, es gibt zwei Gruppen, die das Schach spielen und die es ernsten.
Seit Jahren hat das Schach zu einer Branche geworden: Schach - Trainer, -Lehrer, -Journalisten, -Programmierer, -Sportathleten, -Funktionäre u.s.m.
Der Unterschied liegt nur daran, dass einige damit Geld verdienen und einige das ehrenamtlich machen.
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 24001