11. Juli 2014
Es ist das stärkste Turnier welches David Baramidze je mitgespielt hat. Ab morgen tritt er gegen sieben Großmeister beim Sparkassen-Chess-Meeting in Dortmund an, von denen allein sechs mit einem FIDE-Rating von über 2700 zu den Top-50 der Welt gehören. Sein erster Gegner ist mit Fabiano Caruana gleich der Setzlistenerste und Fünfte der Weltrangliste.
Doch bevor es los geht beantwortete uns der für Olympia Nominierte noch einige Fragen zu den kommenden Aufgaben in Dortmund und in Tromsø.
Vor Kurzem hast Du beim Mitropacup Deutschland vertreten. Wie bewertest Du Deine Leistung und die Zusammenarbeit mit dem Bundestrainer.
Beim Mitropacup habe ich sehr schwach angefangen, am Ende kam ich besser in Form. Insgesamt eindeutig keine zufriedenstellende Leistung.
Die Zusammenarbeit mit dem Bundestrainer war angenehm, er erkundigte sich über die Eröffnungsvorbereitung, hatte einige Ideen und Vorschläge und bei Bedarf analysierten wir auch gemeinsam.
In wenigen Wochen beginnt die Schacholympiade. Welche Erwartungen hast Du an das Abschneiden der deutschen Mannschaft?
Bei der Olympiade sind viele starke Mannschaften vertreten. Hauptsache bei der Olympiade sind wir alle in guter Form, den Rest wird sich zeigen.
Hast Du einen speziellen Trainingsplan zur Vorbereitung auf der Olympiade? Wenn ja, wie sieht der aus?
Nichts spezielles, allgemeine Vorbereitung. Hauptsächlich Eröffnungen, eine meiner Schwachstellen.
Die Schacholympiade ist das Highlight des Schachjahres. Viele deutsche Schachliebhaber werden dieses grosse Event intensiv verfolgen. Inwiefern kriegt man während so eines anstrengenden Turniers diese Unterstützung mit?
Während dem Turnier bekomme ich nicht mit was online passiert, da ich mich auf die Partien und die Vorbereitung konzentriere. Es ist klar, dass viele die Daumen drücken und hoffentlich haben sie bei der diesjährigen Olympiade viel Grund zur Freude.
Bald startet das Sparkassen Chess Meeting in Dortmund - Dein erstes Turnier auf so einem hohem Niveau. Wie hast Du die Nominierung aufgenommen?
Die Nominierung für Dortmund freut mich sehr. Das erste Mal spiele ich ein so stark besetztes Turnier mit, abgesehen davon habe ich meine Jugend in Dortmund verbracht und durfte auch als kleiner Bub neben den großen Spielern Matches bestreiten, was motivierend war. Es ist toll nun beim Superturnier mitspielen zu dürfen. Es ist eine gute Vorbereitung für die Olympiade. Ich hoffe einiges bei diesem Turnier dazuzulernen.
Magnus Carlsen, der in Tromsø die norwegische Mannschaft anführen wird, ist vor Kurzem auch Schnell- und Blitzschach-Weltmeister geworden. Wie erklärst Du seine unangefochtene Dominanz und was muss Anand bei der kommenden WM in Chanty-Mansijsk tun, um eine realistische Chance auf den Titel zu haben?
Auf dem Brett sieht man, dass Carlsen viel aus seinen Stellungen herausholt und er macht selten Fehler. Auch Anand spielt sehr stark, ich bin überzeugt, dass er durchaus Chancen hat. Vermutlich hat er diesmal etwas weniger Druck und kann noch konzentrierter spielen.
Die Fragen für den DSB stellte Jonathan Carlstedt.
Bisherige Interviews: Elisabeth Pähtz | Tatjana Melamed | Liviu Dieter Nisipeanu | Melanie Ohme
Frank Hoppe
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9917