8. Mai 2025
Der Beschluss fiel in einer Präsidiumssitzung, in dieser Woche: Der Deutsche Schachbund und der Bundestrainer der Frauen, GM Yuri Yakovich, gehen zum 30. Juni 2025 getrennte Wege. Der russische Großmeister hatte das Amt im Juli 2021 übernommen und seitdem einige Erfolge erreichen können. Er sei „zu jeder Zeit von den Spielerinnen respektiert worden“, betonte DSB-Sportdirektor Kevin Högy. „Wir danken Yuri Yakovich für alles, was er für den DSB und unsere Frauen-Nationalmannschaft geleistet hat“, erklärte DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach. An die Adresse von Yakovich sagte sie: „Alle sind sich einig, dass Du sehr gute Arbeit geleistet hast.“ Lob gab es zum Abschied auch noch einmal von den Nationalspielerinnen.
Warum kommt es dennoch zur Trennung? Der DSB hatte in den Verhandlungen zum neuen Vertrag für Yakovich auf einige Änderungen gedrängt. Diese kamen zum Teil für Yakovich nicht infrage. „Wir respektieren diese Entscheidung voll und ganz. Wir haben uns jedoch im Präsidium darüber verständigt, dass wir von unseren Bedingungen nicht abweichen können“, so Lauterbach: „Wir bedauern, dass der Vertrag mit dem DSB daher zum 30. Juni endet.“
Högy würdigte noch einmal das sportliche Wirken des Bundestrainers. Er habe „es geschafft, ein Team zu formen, das füreinander einsteht und füreinander kämpft“. Der Teamgeist hatte für Yakovich stets einen hohen Stellenwert. Voller Respekt nannte er sein Ensemble immer „my girls“, meine Mädchen. Nach den schwachen Jahren 2016 bis 2019 wurden die Mannschaftsergebnisse bei Team-EM und Olympiaden wieder besser, in seine Zeit fallen auch die Goldmedaille von WGM Jana Schneider und die Silbermedaille von GM Elisabeth Pähtz bei den Schacholympiaden 2022 und 2024. Er sei zudem „maßgeblich verantwortlich“ für die Integration von IM Dinara Wagner ins Team, so Högy, „heute eine klare Stütze und die kommende Nummer eins.“ Kurzum: „Yuri war immer ansprechbar, immer nahbar und immer top engagiert.“
Nun beginnt der Bewerbungsprozess - auch mit Blick auf die Team-EM im Herbst in Georgien. Vom künftigen Bundestrainer erwarte man vor allem noch mehr mehr Kontinuität und Stabilität bei den Leistungen, so Högy: „Das kann auch in Kombination mit psychologischen Programmen des DOSB Hand in Hand gehen.“ Högy und Lauterbach wünschten Yakovich alles Gute für seine Zukunft. Der scheidende Bundestrainer freute sich über die vielen "warme Worte" zum Abschied und betonte: „Die Zusammenarbeit mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft in den vergangenen vier Jahren hat mir viel Freude bereitet. Ich wünsche allen Spielerinnen viel Freude und Erfolg bei allen Mannschafts- und Einzelwettbewerben.“ (mw)
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 36390