25. März 2025
Diese Dienstreise kommt wie gerufen. „Da können wir uns vor Ort mal ein eigenes Bild machen“, sagt Gert Schulz, Referent für Inklusion beim Deutschen Schachbund: „Wir sind schon richtig neugierig.“ Am heutigen Dienstag und morgen findet das „Fachforum Inklusion“ des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in der Sportschule Ruit des Landessportbundes Württemberg statt. Gert Schulz reist mit GM Artur Jussupow nach Ostfildern-Ruit. Jussupow wird ihn einmal mehr bei der Organisation einer besonderen Veranstaltung unterstützen: Die Deutsche Meisterschaft für Schachspieler mit Behinderung findet bei ihrer zweiten Auflage in diesem Jahr im Rahmen des großen Inklusionsfestivals "Württembergischer Schachsommer" in der Sportschule Ruit statt. Das ist mit seinem vielfältigen Programm tatsächlich einzigartig für den Schachsport.
In Ruit werden die beiden Vertreter des Deutschen Schachbundes optimale Bedingungen für ihre Veranstaltung vorfinden. Die Sportschule ist ein Musterbeispiel für Barrierefreiheit. Es gibt viele Räume und Wege für Menschen mit Handicap, auch behindertengerechte Zimmer. Das Speisehaus, die Seminarräume im Campusgebäude, die Turnhalle und das Schulungszentrum zeichnen sich durch eine gute Zugänglichkeit aus.
Wichtige Punkte für das Inklusionsfestival. „Das ist für mich und Familie Jussupow ein Herzensprojekt“, sagt Gert Schulz. Das Festival findet vom 18. bis 24. August 2025 in der Landessportschule Ostfildern-Ruit statt. Die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper hat die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen, die der Schachverband Württemberg (SVW) gemeinsam mit dem Deutschen Schachbund ausrichtet. „Wir suchen noch Unterstützer und Spender für diese vielfältige Veranstaltung“, sagt SVW-Präsident Carsten Karthaus. Er verweist auf eine Spendenaktion unter www.wirwunder.de/project/149644.
Das Festival selbst soll sehr bunt werden. Nach der ersten Behindertenmeisterschaft, die Ende November 2024 noch in überschaubarem Rahmen in Augsburg stattfand (aber ein großer Erfolg war), dürfte nun alles deutlich größer werden. Seit wenigen Tagen gibt es die Ausschreibung, er habe aber bereits zuvor zehn Anmeldungen für das Behindertenturnier in seinem Postfach gehabt, so Schulz: „Natürlich ist Sport am inklusivsten, wenn Behinderte und Nichtbehinderte miteinander spielen. Aber der Reiz ist hier die Einbettung des Turniers in das gesamte Programm. Das ist auch eine Form der Inklusion. Es wird eine Veranstaltung für viele Gruppen, Jung und Alt, die ganze Familie. Die Vorfreude ist schon riesig auf einen richtigen Strauß an Turnieren.“
Kern bleibt die Deutsche und die Württembergische Behindertenmeisterschaft. Aber neben dieser Inklusionsmeisterschaft gibt es auch die Offene Deutsche Frauenmeisterschaft und die Württembergische Juniorenmeisterschaft U25. Des Weiteren ein Begleit- und Kinderturnier, bei dem die Kinder der Frauen und die Begleiter der behinderten Menschen teilnehmen können.
Im Einzelnen:
„Der SVW versteht Vielfalt als Gewinn und fördert eine gleichberechtigte Teilhabe und Inklusion“, so Karthaus: „Bei diesem Schachfestival sollen in unterschiedlichen Turnieren Menschen inklusiv gemeinsam Schach spielen und Spaß haben.“ Gert Schulz betont dabei auch, wie wichtig zum Beispiel die Kinder- und Betreuerturniere seien. „Das war ein großer Wunsch von Begleitpersonen der Behinderten, dass sie selbst auch mitspielen können.“ Der Zeitplan wird so angepasst, dass Betreuung und Turnier perfekt harmonieren. Das wird auch dadurch gewährleistet, dass Artur und WFM Nadja Jussupow wieder über ihre Schachschule für eine Schar von Assistenten sorgen werden. (mw)
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