2. April 2014
DSB: Dorian, Du bist seit Januar 2014 Bundestrainer beim Deutschen Schachbund und hast jetzt die Nominierung zum Mitropacup vorgenommen. Ist Dir die Aufstellung leicht gefallen?
D.R.: Nein, es war schwieriger, als ich mir vorgestellt habe. Es gab genug unerwartete Absagen.
DSB: Sind Dir bereits im Vorfeld Aufstellungen der anderen Mannschaften bekannt?
D.R.: Leider nicht
DSB: Nach welchen Kriterien hast Du die Spieler – neben der Spielstärke natürlich – ausgesucht?
D.R.: Ich versuche die Spielpraxis von den Spieler/innen zu verfolgen und zu merken, wer bei dem Mitropa Cup in guter Form sein könnte.
DSB: Keiner der jetzt nominierten Spieler – außer Filiz Osmanodja – hat im letzten Jahr den Mitropa Cup mitgespielt. Wie erklärst Du Dir die extrem andere Aufstellung im Vergleich zum letzten Jahr?
D.R.: Möglichst viele Kaderspieler sollten die Chance haben für die Nationalmannschaft zu spielen. Dafür sind sie ja im Kader. Aus meiner Sicht ist es gut, wenn die Kaderspieler die Unterstützung des Bundestrainers fühlen. Andererseits ist es mir auch wichtig die Kaderspielerspieler/innen persönlich kennenzulernen und während der Turniere vor Ort zu beobachten.
Und wie schon erwähnt: Viele Spieler haben aus verschiedenen Gründen abgesagt. Manche haben objektive Gründe dafür, die sie mir erklärten. Aber es gab leider auch nur sehr knappe Antworten wie "Keine Zeit", oder noch schlimmer - gar keine Antwort.
Bei einem Turnier wie dem Mitropa Cup bin ich mittlerweile zu dem Schluss gekommen, Spieler zu bevorzugen, die auch selbst gerne spielen möchten und stolz sind Deutschland zu vertreten.
DSB: Rechnest Du der deutschen Mannschaft gute Chancen aus?
D.R.: Ohne die gegnerische Aufstellungen zu kennen kann man nur sehr begrenzt solche Ambitionen haben. Aber generell gesehen erwarte ich natürlich ein gutes Abschneiden.
DSB: Hast Du Dir ein persönliches (Mindest)-Ziel gesetzt, was das Abschneiden der Mannschaften angeht? Wenn ja, welches?
D.R.: Wir werden versuchen mit beiden Mannschaften Medaillen zu holen. Es ist aber jetzt schwer zu sagen inwiefern das realistisch ist. Mindestziel ist immer ein nicht schlechteres Abschneiden zu erreichen als die Setznummer.
DSB: Werden die Spieler noch ein spezielles „Mitropa Cup“-Training erhalten?
D.R.: Nein, leider ist ein solches Training nicht vorgesehen. Wir werden es aber vor Ort kompensieren.
DSB: Achtest Du „nur“ auf das Schachtraining oder legst Du auch viel Wert auf körperliche Fitness bei „Deinen“ Spielern?
D.R.: Eigentlich ist die körperliche Fitness tatsächlich ein Problem bei vielen "meinen" Spielern. Ich werde diese Lage versuchen zu verbessern.
Die Fragen für den DSB stellte Louisa Nitsche
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9657