12. September 2011
Am 4. Juni wurde auf dem 101. Bundeskongress des Deutschen Schachbundes in Bonn das DSB-Führungsgremium für die kommenden zwei Jahre gewählt. Nach genau 100 Tagen Amtszeit am 12. September wollen wir Ihnen ab heute auf diesem Weg die Chance geben, die neue Mannschaft - also das DSB-Präsidium und seine Referenten - in der Rubrik Vorgestellt persönlich kennen zu lernen. Wir haben dabei allen bewusst die gleichen sechs Fragen gestellt. Den Auftakt dieser Serie macht Niklas Rickmann, DSB-Vizepräsident Verbandsentwicklung.
Warum haben Sie auf dem DSB-Bundeskongress in Bonn für das Amt kandidiert?
Aus zwei Gründen habe ich meine Kandidatur auf dem letzten DSB-Kongress erklärt:
1. Unterstützung des neuen Präsidenten Herbert Bastian bei der inhaltlichen Arbeit des Deutschen Schachbundes
2. Um neue Impulse und Strukturen in der Verbandsentwicklung zu setzen und zu entwickeln.
An welchen Projekten möchten Sie in den kommenden zwei Jahren aktiv mitwirken?
Drei zentrale Projekte möchte ich in den kommenden zwei Jahren anpacken:
1. Regionale und nationale Vereinskongresse als Ideenplattform installieren
2. Neue Wege der Mitgliedschaft im Deutschen Schachbund gehen
3. Erarbeitung eines Verbandsprogramms für die nächsten 10 Jahre
Ein generelles Problem ist die schwindende Mitgliederzahl im Deutschen Schachbund. Was spricht Ihrer Meinung nach dafür, dass man Schach in einem Verein spielen sollte?
Der Schachverein verbindet zwei Hauptaspekte: Die Liebe zum Spiel und die soziale Geselligkeit. Beides macht den Verein als solches weiterhin aus. Internetschach kann nur die Liebe zum Spiel bedienen. Die Geselligkeit mit den Schachfreunden und auch die gemeinsame Freizeitveranstaltung am Abend kann nur der Verein wahrnehmen.
Schach wird in der breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Wie kann Ihrer Meinung nach dieser Zustand positiv verändert werden?
Zum einen müssen wir eine Marke bzw. ein öffentliches Zugpferd schaffen, damit die Medien und somit die Öffentlichkeit mehr Interesse am Schach bekommen. Das kann natürlich die Nationalmannschaft sein, aber auch die Verbreitung von Schach-AGs an Schulen. Hier muss es uns gelingen, dass wir flächendeckend an den Schulen vertreten sind und somit in der Gesellschaft uns weiter fest verankern. Manchmal "verkaufen" wir uns zu schlecht und trauen uns in der Öffentlichkeit zu wenig zu.
Was halten Sie für die bemerkenswerteste Entwicklung im modernen Schach?
Die Entwicklung des Computerschachs. Hier sind in den letzten Jahren unvorstellbare Prozesse abgelaufen, die jedoch nicht immer förderlich auf die Kreativität sich auswirkt.
Und wie würden Sie für Schach werben?
Das tue ich bereits in meinem privaten und beruflichen Umfeld. Jeder von uns kann seinen Anteil dazu beitragen, wenn er einfach ein wenig mehr über sein Hobby spricht. Auch die Vereine können über Pressemitteilungen mehr für das Schach und sich selbst werben. Hier sehe ich jedoch Bedarf bei der Unterstützung und Hilfestellung seitens des DSB.
ZUR PERSON:
Niklas Rickmann (Jahrgang 1982) ist studierter Pädagoge (Geschichte und Philosophie). Ein Blick auf die DWZ-Kartei von Niklas, der durch das Elternhaus zum Schach kam, beweist, dass er im letzten Jahrzehnt nicht nur eine zuverlässige Stütze seines Teams der FSGH Stralsund gewesen ist. Gleichzeitig hat der 29-Jährige frühzeitig Verantwortung für die Entwicklung des Schachsports in seinem Bundesland übernommen, u.a. fünf Jahre als Landesspielleiter der Schachjugend Mecklenburg-Vorpommern, deren Vorsitzender er auch war (2006-2007), sowie seit 2007 als Präsident des Landesschachverbandes,
P.S.: Sollten Sie im Übrigen Fragen an Niklas Rickmann haben, so schicken Sie diese bitte per E-Mail an vizepraesident.verbandsentwicklung@schachbund.de oder an presse@schachbund.de
Eine vertrauensvolle Kommunikation spiegelt nicht zuletzt stets eine gute Öffentlichkeitsarbeit wider. Und dieses sinnvolle Ziel können und wollen wir gemeinsam erreichen!
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 8385