† Peter Enders

6. Februar 2025

Peter Enders

* 02.02.1963 Laucha; † 02.02.2025 Freyburg/Unstrut

Das neue Jahr hat nicht gut begonnen. Nach dem legendären Großmeister Robert Hübner am 5. Januar und dem Problemschachkomponisten Kurt Ewald am 14. Januar, starb am 2. Februar mit Peter Enders ein weiterer Großmeister. Der zuletzt beim Erfurter Schachklub aktive Enders verstarb an seinem 62. Geburtstag in Freyburg an der Unstrut in Sachsen-Anhalt.

Enders gehörte zu den stärksten Schachspielern in der DDR. Mit seiner Mannschaft der BSG Mikroelektronik Erfurt wurde er 1988 DDR-Mannschaftsmeister. Auch wenn er nach der Wende 1989 bei einigen anderen westdeutschen Vereinen in Griesheim, München oder Duisburg aktiv war, hielt er seinem Heimatverein, der seit 1998 Erfurter Schachklub hieß, bis zuletzt die Treue.

Seine größten schachlichen Erfolge erzielte Enders nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. In seiner Domäne, dem Blitzschach, holte er sich 1990 den deutschen Meistertitel. Zuvor war er bereits 1981 DDR-Meister im Blitzschach geworden.
1993 folgte endlich die Verleihung des FIDE-Titels Internationaler Meister, wobei er dafür nach eigener Aussage (siehe SCHACH 1/1995) 25 Normen "benötigte". Im November 1994 gewann er in Binz die Deutsche Meisterschaft vor Matthias Wahls und Michael Bezold. 1996 und 1997 wurde er in Apolda bzw. Templin Deutscher Schnellschachmeister. Im gleichen Jahr wurde ihm der Großmeistertitel der FIDE verliehen.

Nachfolgend der Nachruf seines Heimatvereins:

Nachruf des Erfurter Schachklubs

Der „Meister“ ist tot.

Mit tiefer Trauer mussten wir die Nachricht vom Tod unseres langjährigen Vereinsmitgliedes, Großmeister Peter Enders entgegennehmen.

Peter war ein leidenschaftlicher Schachspieler. Er war im wahrsten Sinne des Wortes „schachverrückt“. In den 1980er Jahren erreichte er erste beachtliche Erfolge - insbesondere im Blitzschach wurde er DDR-Meister, sowohl im Einzel als auch mit der Mannschaft.

Mit Peter Enders siegte 1988 erstmals „Mikroelektronik Erfurt“ in der DDR-Mannschaftsmeisterschaft, wobei Peter mit 4 aus 4 am letzten Wochenende in Berlin der perfekte Score gelang. Mit seiner Hilfe gelang Erfurt der Einbruch in die Phalanx der großen DDR-Klubs SG Leipzig und Buna Halle.

Nach der Wende spielte Peter Enders für verschiedene Vereine in der Bundesliga. Er wurde 1990 Deutscher Meister im Blitzschach. 1994 krönte er sich bei der 66. Austragung in Binz zum Deutschen Meister. Seine vermutlich beste Turnierleistung gelang Peter Enders bei der DEM 1998 in Bremen u.a. mit dem spektakulären Sieg über den Weltklassespieler Artur Jussupow.

Ab 2002 spielte er wieder für den Erfurter SK und blieb über mehr als zwanzig Jahre wertvolles Mitglied der ersten Mannschaft. Bei diversen Mannschaftsturnieren ließ er seine Klasse immer wieder aufblitzen. Zuletzt spielte er noch im Januar in der Oberliga Ost in Plauen gegen zwei Berliner Mannschaften.

Peter Enders - ein Leben für das Schachspiel!

Der Vorstand des Erfurter Schachklubs

Mit Peter Enders verliert das Schach in Deutschland einen herausragenden Meister seines Fachs und einen sympathischen und liebenswerten Menschen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und allen, die von seinem Verlust betroffen sind. (fh)

// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 11562

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