31. August 2005
Über 120 Besucher spielten Schach am unteren Marktplatz und im Eiscafe Romagna
So viele Menschen wie beim Tag des Schachs haben in der fast 60jährigen Vereinsgeschichte wohl noch nie an einem Tag in der Stadt Lauf Schach gespielt. Dabei war mit Mittelaltermarkt und Grüner Markt durchaus Konkurrenz am Marktplatz. Gleich kurz nach dem Aufbau des Schachstandes um 10 Uhr bei der Johanniskirche staunten die ersten Passanten, ehe sie anfangs noch zögerlich die Herausforderung zum Schachduell am Brett mit den Vereinsspielern des SV Lauf annahmen.
Verwöhnt vom herrlichstem Sonnenschein und dem idyllischen Schatten der Johanniskirche waren über 120 Besucher - überwiegend Hobbyspieler - bereit, eine Partie (meist wurden es mehrere) gegen die engagierten Mitglieder des SV Lauf zu spielen. Schließlich winkte bei einem Erfolg oder einem Remis ein Eisgutschein. Mit Wolfgang Hauernherm-Thoma, Andreas Zach. Georg Petersammer, Hans Kraußer, Rudolf Voack, Günter Fiebig, Herbert Dietrich, Dietrich Berner und vielen mehr, hatte der SV Lauf fast alles was Rang und Namen hat, aufgeboten.
Nicht wenige ("Ich hab doch keine Chance" - "Es ist doch schon ewig her, dass ich mal Schach gespielt habe" - "Ich spiel doch meist nur zuhause gegen meine Frau" - "Die Kinder schlagen mich schon") versuchten mit ihren Kenntnissen vom königlichen Spiel tief zu stapeln, um dann doch zuzuschlagen. Am späten Nachmittag war kaum mehr ein freies Brett zu ergattern, denn alle 12 aufgebauten Bretter waren restlos besetzt, so dass kurzfristig weitere Bretter aufgebaut werden mussten. Zahlreiche Kinder und Jugendliche ließen sich das königliche Spiel erklären. Manche kamen gar in den Genuss eines Drei-Minuten-Crash-Kurses von Altmeister Hans Kraußer.
Während viele kaum Zeit für ein Simultanspiel aufbrachten, gaben sich die "Blitzer" ein Stelldichein. Selbst der mehrmalige mittelfränkische Blitzmeister Thomas Kirchner und der mittelfränkische U12-Jugendmeister Florian Walter vom Zweitligisten SC Noris Tarrasch Nürnberg oder Landesligaspieler Hans Albrecht vom SV Altensittenbach schauten auf einen Besuch vorbei.
Im Eiscafe Romagna war das Eisblitzen von emotionalen Ausbrüchen der Meisterblitzer Jürgen Vollweiler und Andreas Zach geprägt. Die Mitspieler und Zuschauer konnten mit den Akteuren so richtig mitleiden, als diese von ihren "Schmerzen auf dem Brett" jammerten. Es zeigte sich, dass Schach keineswegs immer nur still, leise und emotionslos in Hinterzimmern gespielt werden muss.
Erst weit nach Sonnenuntergang, als die letzten Blitzer ihr Pulver verschossen hatten, endete im Eiscafe ein langer erfolgreicher Schachtag. Angesichts des großen Zuspruchs und der positiven Resonanz kann man von einer erfolgreichen Werbeveranstaltung für den Schachsport sprechen. Die Entscheidung, wer im Städteduell vorne liegt, wird vom Deutschen Schachbund erst Mitte September bekannt gegeben. Auch wenn es für einen Spitzenplatz wohl nicht reichen dürfte, können die Verantwortlichen eine Wiederholung getrost ins Auge fassen.
Weitere Informationen und Bilder unter www.schachverein.lauf.de
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 3791