23. August 2016
Eine bessere Kulisse für die Ehrung zum Trainer des Jahres hätte man sich kaum wünschen können. Im Garten des Top-Hotels hatten sich die 40 deutschen Teilnehmer an der Jugend-EM zusammen mit ihren Eltern, Trainern und Begleitern versammelt.
Der Titel für das vergangene Jahr geht an den Trainer des Jugendweltmeisters Roven Vogel, Großmeister Henrik Teske. Henrik Teske arbeitet seit 2012 kontinuierlich mit dem jungen sächsischen Talent zusammen. Herzlichen Glückwunsch auch im Namen des ganzen Präsidiums des DSB!
Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler lobte in seiner Laudatio das unermüdliche Wirken für das Schach und insbesondere für das Leistungsschach durch Henrik Teske.
„Henrik liebt und lebt das Schach, wie kein Zweiter in Deutschland!“ wurde mit Wolfgang Pajeken einer seiner Vorgänger zitiert.
Neben seinen vielen Initiativen in Deutschland blieben auch seine ausländischen, insbesondere indischen Trainingserfolge nicht unerwähnt.
Der Titel ist mit einer Prämie von 500,- € dotiert.
Bernd Vökler
Bundesnachwuchstrainer
Nachgetragen am 25.08.2016
Für Henrik freut mich die Wahl. Er hatte in den Jahren 2012-2015 als Teil des Teams des Schachverbandes Sachsen sicher den Hauptanteil daran, dass Roven Vogel 2015 den Weltmeister-Titel u16 errang. Ausdrücklich danken möchte ich aber auch Philipp Humburg, der Roven beim WM-Turnier begleitete.
Henrik ist eher ein Schleifer. Methodische Hinweise und Denkmuster, die er seinen Schützlingen unbedingt mit auf den Weg geben will, wiederholt er so lange, bis sie ausreichend verinnerlicht wurden. Auf den Einwand eines Vaters, dass manches kalter Kaffee sei, bekam er prompt zur Antwort: "Wenn der Kaffee nicht heiß getrunken wird, dann muss ich ihn kalt servieren!"
Für Henrik zählt, wer die besseren Argumente hat, im Schach wie im Leben. Damit taugt er natürlich nicht als Everbodies Darling.
Henriks Trainingsschwerpunkte sind Stellungsbewertung, Planfindung und Variantenberechnung. Bei Turnieren steht für ihn eine gute mentale Vorbereitung und die konkrete Auswertung der Partien im Vordergrund.
Dadurch bietet er für junge Spieler und ihre Heimtrainer, die häufig zunächst auf konkrete Kenntnisse in Eröffnung und Endspiel setzen, oft perfekte Ergänzungen. Oft reicht ihm ein Blick auf 2-3 Partien eines jungen Spielers, um klare Hinweise zu geben, die Kurzzeit-Schützlingen einen gewaltigen Schub verleihen.
Ein Blick auf die Erfolge, die in- und ausländische Spieler errungen haben, die mit Henrik zusammengearbeitet haben, ist beeindruckend. Viele Spieler aus seinem 6-Tage-Training in Chennai (Indien) 2013 konnten ihre früheren Erfolge bestätigen und weitere WM-Medaillen scheffeln. Allein drei Kinder (Mahalakshmi M, Vaishali R, Praggnanandhaa RB) wurden im letzten Jahr Jugend-Weltmeister. Murali Karthikeyan gewann 2013 als 14-Jähriger die U16-WM und qualifizierte sich als Sieger der indischen Herrenmeisterschaft 2015 für den kommenden Weltcup. In Deutschland kamen bereits 6 Kinder zu DJEM-Titeln: Anja Schulz, Jonas Dünzel, Filiz Osmanodja (2010), Roven Vogel (2012), Emil Schmidek (2015), Konstantin Urban (2016).
Für viele Kinder und Eltern war Henrik bei der u8-Meisterschaft in Sebnitz der erste Berührungspunkt mit dem Leistungssport.
GM Thomas Luther
Referent für Leistungssport
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 21248