6. Juni 2016
Die Europameisterschaften der Frauen verlaufen aus Sicht des DSB bisher hervorragend.
Elisabeth hat sich mit schönen neun Partien erfolgreich an der Spitze festgesetzt. Ungeschlagen! Fünf Siege (davon dreimal mit Schwarz) und vier Remis gegen starke Gegnerinnen (gespielte Performance 2606) stehen zu Buche. Zwei Runden vor Turnierende hat sie es im wahrsten Sinn des Wortes beim Figurenziehen in der Hand, um die Medaillenränge wie auch den Titel mitzuspielen. Überraschend ist dies nicht. Elisabeth war auf dem Startplatz vier gesetzt. Mit ihrer Leistung von zuletzt 2502 zählte sie zum Favoritenkreis. Wichtig ist die neu erlangte mentale Stärke, Ruhe und Vielfalt, in der sie ihre Partien mal positionell, mal taktisch spielt, aber stets sicher und immer öfters erfolgreich.
Wenn die Dramaturgie anhält, könnte es in Runde 11 zum entscheidenden Duell der führenden Anna Uschenina und der besten Repräsentantin des DSB kommen. Zuvor steht aber einmal am Montag in Runde 10 die starke Natalja Pogonina (Elo 2490) aus der großen Schachnation Russland. Sicherlich eine entscheidende Partie, die Spannung verspricht.
Zu den positiven Überraschungen zählt auch die wiedererstarkte Sarah Hoolt mit 5.5 Punkten auf Platz 30 (gesetzt 50) und einer Performance von gut 2371! In den letzten Partien hatte sie durchweg starke Gegnerinnen. Auch ihr gelten unsere besten Wünsche für weitere Punkte für eine Platzierung im vorderen Mittelfeld. Auch Sarah findet zu ihrer alten Stärke zurück und spielt ein souveränes Turnier mit vier Siegen und drei Remis-Partien und einen guten Standing gegen starke Spielerinnen.
Die dritte erfolgreiche DSB Spielerin ist Filiz Osmanodja mit derzeit 5 Punkten auf Platz 49 (gesetzt 61). Nach einem leider etwas matten und dadurch schwachen Start mit zwei Niederlagen n Folge ließ Filiz vier Siege in Reihe folgen. Die Niederlage in Runde 8 wurde durch einen Sieg in Runde 9 wieder egalisiert. Beeindruckend! Im Schlussspurt könnte noch eine gute Platzierung im vorderen Drittel gelingen. Das wäre prima und ein schöner Erfolg.
Unsere Nachwuchsspielerin Teodora Rogozenco (U16) verbucht derzeit gute 3.5 Punkte gegen durchweg starke Gegenspielerinnen. Gesetzt auf Startrang 100 und einen derzeit erspielten 89.Platz weist die Erfolgsbilanz deutlich nach oben und lässt Gutes hoffen für die ausstehenden zwei Runden. Die gespielte Leistung von 2162 ist gut 50 ELO-Punkte über ihr derzeitiges Elo-Ranking. Teodora ist auf einen sehr guten Weg und hat die Zeit sich weiterhin stringent zu verbessern. Und wohl noch einige EMs vor sich.
Das Quintett des DSB wird vervollständigt von Adela Milak, die als gestandene Amateurspielerin (Elo 1677) an den Start ging mit deutlich erkennbaren Spaß am Schach. Leider gelang noch kein Sieg und kein Remis. Aber ihr gebührt unser Respekt für das engagierte Auftreten im gesetzten Alter von gut 50 Jahren. Sie hat in der 10 Runde ein Bye und ist also spielfrei. Wir wünschen ihr einen Sieg in der Abschlussrunde und weiterhin viel Spaß am Schach und Ermutigung für dieses Engagement.
Insgesamt scheint in Rumänien ein positiver Teamgeist am Wirken zu sein, der alle Akteurinnen erfolgreich trägt auf der Bühne des internationalen Schachs. Im Vergleich zu den Männern schneiden die DSB-Spielerinnen derzeit deutlich besser ab. Gute Platzierungen, Medaillen oder ein Titel wären wunderbar für die Frauenförderung im DSB. So spielen die Frauen nicht nur für sich allein um Punkte und Plätze, sondern auch um eine höhere Wertschätzung des Frauenschachs in Deutschland und auch im DSB!
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Uwe Pfenning
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 21016