21.09.2024
Jetzt hat es auch die deutsche Frauen-Nationalmannschaft erwischt. 1,5:2,5 gegen Polen. Die erste Niederlage bei dieser 45. Schacholympiade. Das bedeutet: Die zarten Medaillen-Hoffnungen sind dahin. Denn in Budapest geht es morgen in die finale Runde – da ist nicht mehr viel in der Punktetüte. „Das ist schon super ärgerlich und die Stimmung bei uns gerade nicht gut“, sagte GM Josefine Heinemann. FM Lara Schulze, die heute nicht nominiert wurde, sprach davon, es sei schon „ziemlich schmerzvoll gewesen, nur zuschauen zu können“. Und zu sehen, wie abgezockte Polinnen das Ding zogen. Besser war die Laune, in einem bisher recht wechselhaften Turnier, heute bei den deutschen Männern. Sie besiegten Argentinien überzeugend mit 3:1. Beide Teams verbuchen nun 14 Zähler nach zehn Runden. „Mit viel Glück“, befand Sportdirektor Kevin Högy, seien noch zwei Top-Ten-Platzierungen drin. „Dafür müssen wir aber morgen nochmal richtig ackern.“
Weiterlesen … Medaillenträume platzen für deutsche Frauen gegen Polen. Männer besiegen Argentinien souverän. „Morgen nochmal ackern für eine Top-Ten-Platzierung.“
23. - 28. September 2024
21.09.2024
Bereits über 100.000 Kinder kamen, um die „Faszination Schach“ von Großmeister Sebastian Siebrecht als Erlebnisschachprogramm zu rocken. Spiel, Spaß und Begeisterung pur! Die Stadtgalerie ist zum dritten Male Ausrichter der beliebten Kinderschachinitiative. Oberbürgermeister Claudio Griese hat die Schirmherrschaft übernommen. Bürgermeisterin Karin Echtermann wird zusammen mit Centermanagerin Andrea Eichinger und den Drittklässlern der Pestalozzischule den Eröffnungszug am Montag, den 23. September 2024 um 10.00 Uhr ausführen.
Weiterlesen … Faszination Schach - Schachtage in der Stadtgalerie Hameln
20.09.2024
Am Ende der neunten Runde zog Kevin Högy ein ernüchterndes Fazit. „Es ist schade“, sagte der Sportdirektor des Deutschen Schachbundes, „aber mit drei Niederlagen sind die Medaillen jetzt endgültig weg. Allein zwei Siege in den letzten Runden könnten uns noch eine Platzierung unter den Top Ten bringen.“ In der Tat war es ein enttäuschender Abend für die deutschen Männer, deren Wettbewerb diese 45. Schacholympiade bisher wahrlich nicht ist – und wohl auch nicht mehr wird. „Nicht doll, wenn wir ehrlich sind“, hat Bundestrainer GM Jan Gustafsson zum Turnierverlauf gestern bereits gesagt. Heute lief es noch weniger doll. 1,5:2,5 unterlag die DSB-Auswahl Armenien. „Super bitter“, fand das GM Dimitrij Kollars: „Es war heute das wichtigste Match und wir hatten nie eine Chance, etwas zu gewinnen.“ Freude hingegen bei den Frauen, wo Bundestrainer GM Yuri Yakovich strahlen durfte. Er, der immer an seine „Girls“ glaubt und betont, „dass sie alle ihr Bestes geben und nie aufgeben“, feierte einen 3:1-Erfolg gegen England. Und das trotz widriger Umstände.
Weiterlesen … „Die Medaillen sind weg.“ Deutsche Männer verlieren gegen Armenien zum dritten Mal. Yuri Yakovichs Ladies besiegen England. „Sie geben nie auf. Das ist Teamgeist.“
19.09.2024
Es war heute wieder ein Wechselbad der Gefühle für deutsche Fans bei der 45. Schacholympiade in Budapest. Die Nationalmannschaften agieren zwar nicht gerade im Gleichschritt – aber sie sind jetzt punktemäßig gleichauf. 12:4 Zähler – da geht noch was. Vielleicht. Die Frauen spielten gestern erneut Unentschieden. 2:2 gegen die Niederlande. Es war mehr drin, zwischendurch roch es nach Gesamtsieg für das DSB-Ensemble, in dem GM Elisabeth Pähtz den Ton angibt. Sechs Punkte aus sieben Partien. „Sie ist die stärkste deutsche Spielerin, ohne Frage“, sagte IM Georgios Souleidis, unser Kommentator im Livestream. Aber, befand The Big Greek auch: „Es läuft an Brett drei und vier unrund.“ Die Männer siegten souverän gegen Kroatien – 3,5:0,5. „Das war heute großer kämpferischer Einsatz von allen“, so Souleidis, „das beste deutsche Spiel bisher bei dieser Olympiade. Sie sind nicht ängstlich angetreten, sondern volle Kanne drauf gegangen.“ Weil anders sonst auch nichts mehr zu holen ist – mit Blick auf vordere Ränge. „Wir hoffen auf die Aufholjagd“, sagt Sportdirektor Kevin Högy nach dem dritten Sieg in Serie: "Darauf kann man aufbauen. Das kann einen durch den Rest des Turnieres tragen."
Weiterlesen … Elisabeth Pähtz fürchtet weder Viren noch Holländerinnen – aber deutsche Frauen wieder nur 2:2. Keymer und Co. holen sich viel Selbstvertrauen gegen Kroatien. „Wir hoffen auf die Aufholjagd.“
18.09.2024
Siebter Tag in Budapest – ein guter Tag für die deutschen Teams. Die Männer besiegten Schweden mit 3:1. Einmal mehr eine Bank: GM Frederik Svane, der 5,5 Punkte aus sechs Partien geholt hat. „Bei ihm wissen wir: Der macht das schon“, sagte GM Dimitrij Kollars, der aussetzen durfte. Das Vertrauen in den nervenstarken Olympiade-Debütanten ist mittlerweile grenzenlos. Oder, wie es Bundestrainer GM Jan Gustafsson sagt, der nicht überrascht zu sein scheint vom hohen Niveau Svanes: „Frederik ist schon lange ein richtig starkes Talent. Ein Offensivspieler, den wir auf diesem Level so jung und hungrig bisher nicht hatten.“ GM Elisabeth Pähtz sprach sogar voller Hochachtung von „einem perfekten Charakter für Schach. Frederik hat richtig energischen Winning Spirit.“
Weiterlesen … Wieder ein hungriger Frederik Svane: Deutsche Männer bestehen den Elchtest. Auch deutsche Frauen lassen nicht abreißen – Remis gegen starke Mongolei
DSB-Präsidentin Lauterbach: „Die FIDE und der Schachsport stellen sich sonst international ins Abseits.“ Dachorganisation ARISF erwartet die Einhaltung der Empfehlungen des IOC.
18.09.2024
Pressemitteilung des Deutschen Schachbundes
Die Generalversammlung des Schach-Weltverbandes FIDE findet vom 21. bis 22. September in Budapest statt – am Rande der Schacholympiade. Ein Antrag der kirgisischen Schachunion (KCU) und der Schachföderation Russlands (CFR) birgt politische Brisanz. Dabei geht es darum, die Rückkehr russischer und belarussischer Spielerinnen und Spieler an internationale Bretter ohne Einschränkungen zu ermöglichen. Der Deutsche Schachbund versucht dies seit Bekanntwerden des Antrags zu verhindern. Dabei hat sich DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach dieser Tage auch an die ARISF (Association of IOC Recognised International Sports Federations) gewandt – und nun die erhoffte Unterstützung erhalten. In Form einer klaren Aufforderung der ARISF an die FIDE, die Empfehlungen des IOC weiterhin einzuhalten und insbesondere keine russischen Sportler mit Hymne oder Fahne zuzulassen.
Die ARISF gehört zur olympischen Bewegung. In ihr sind jene Sportfachverbände zusammengeschlossen, die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannt sind, aber im Allgemeinen nicht bei Olympischen Spielen mit einem Wettbewerb vertreten sind. Auch die FIDE ist Mitglied der ARISF.
Weiterlesen … Pressemitteilung: Initiative des Deutschen Schachbundes gegen Rückkehr russischer und belarussischer Spieler ohne Einschränkungen
17.09.2024
Der Spielsaal in der BOK Hall in Budapest – ein Hochsicherheitstrakt. Wie insgesamt die Anti-Cheating-Vorkehrungen bei dieser 45. Schacholympiade sehr hoch sind. Sämtliche Eingänge für Spieler, Journalisten und Zuschauer sind mit Sicherheitsschleusen ausgestattet. Mobiltelefone sind verboten, im Spielsaal und auf den Tribünen. Und auch bei zwei Spielern gefundene SIM-Karten sorgten für die vorübergehende Nullung ihrer Partien – die Spieler protestierten erfolgreich. “Das alles hat was von Paranoia”, sagt Frauen-Bundestrainer GM Yuri Yakovich: “Ich halte es für übertrieben.” Bisweilen sieht man sogar FIDE-Mitarbeiter, die vor den Partien unter die Spieltische krabbeln – um nachzusehen, ob was versteckt ist.
Weiterlesen … Paranoia oder berechtigte Sorge? Klaus Deventer und Bernhard Riess im Interview über Betrug und Fairplay bei der Schacholympiade.
16.09.2024
Jeder Fußball-Fan kennt sie: Die berühmten Panini-Sticker fürs Sammelalbum. So einen Sticker gibt es tatsächlich auch von FM Lara Schulze. Obwohl sie mit Fußball wenig am Hut hat. Aber sie spielt für die Schachabteilung des SV Werder Bremen. Einen Verein, den man vor allem mit erfolgreichem Bundesligafußball verbindet. Und so fand Lara Schulzes Konterfei kürzlich zum 125-jährigen Vereinsjubiläum der Grün-Weißen, als Vertreterin einer anderen Abteilung, den Weg in ein Sammelalbum. Motto: Tausche Schachspielerin Lara Schulze gegen Stürmer Marvin Ducksch.
Weiterlesen … Doppel-Interview Hanna Marie Klek und Lara Schulze: Zwischen Sammelleidenschaft und Motivation auf vordere Plätze in Budapest