Der 37-Jährige ist immer noch die deutsche Nummer acht - aber es ist still um ihn geworden. Im DSB-Interview geht es um Schach - und die große Politik. "Die Russen haben überall die Finger drin."
29.09.2025
Wer auf der DSB-Webseite in die Rubrik „Unsere Besten“ schaut, findet seinen Namen auf Position acht: GM David Baramidze, 37, hat eine Elo-Zahl von 2594. Damit liegt er gleich hinter sieben aktuellen Nationalspielern. Und doch, man könnte sagen: David Baramidze, der mit seiner Familie in Günzburg wohnt, ist der vergessene Großmeister. Einer, der freiwillig aus dem Rampenlicht getreten ist. Schon im Alter von acht und neun Jahren gewann er die georgische Meisterschaft. 1998 übersiedelte er mit seinen Eltern und den beiden Schwestern nach Deutschland. 2004 verlieh ihm die FIDE den Titel Großmeister, womit er der bislang jüngste deutsche Großmeister aller Zeiten wurde. Mit der deutschen Mannschaft gewann er bei der Jugend-EM U18 in Belgrad den Titel. In Iraklion (Kreta) wurde er Vize-Weltmeister der Jugend. 2007, bei der Männer-Europameisterschaft in Kusadasi, erreichte er den dritten Platz, der die Qualifikation für den FIDE-Weltcup bedeutete. Und er machte sich in der Bundesliga einen Namen – unter anderem bei der SG Solingen, aber auch beim SV Hockenheim, wo er noch heute spielt. Hobbymäßig. Mit Blick auf die Team-Europameisterschaft im Georgien sprach Matthias Wolf vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit mit David Baramidze. Es wurde ein Interview, das weit über den Horizont eines Schachbrettes hinausgeht.
Weiterlesen … David Baramidze: Die Schach-EM findet in einem Land statt, in dem die Menschen Angst haben.
Wie die deutschen Talente in Kasachstan neue Energie sammeln
28.09.2025
Der Deutsche Schachbund ist mit neun Spielerinnen und Spielern bei der Kadetten-WM in Almaty (Kasachstan) vertreten, die sich im internationalen Vergleich allerdings kaum erfolgreich zeigen können. Es dominieren die jungen Spieler aus Asien, die teilweise in Sachen Elo stark unterbewertet sind. „Im Grunde“, sagt Bundesnachwuchstrainer IM Bernd Vökler, „verläuft das Turnier wie erwartet.“ Er hatte von Anfang an keine Medaillenträume gehegt. Auch der anfangs stark aufspielende Paul David Peglau hatte mittlerweile seine Durststrecke. Das DSB-Ziel lautet nun: Das Punkte-Bergfest, wie aus dem Zwischenbericht von Delegationsleiter FM Hendrik Hoffmann hervorgeht:
Weiterlesen … Kadetten-WM: Komm doch mit übern Punkte-Berg
28.09.2025
Am 27. September gingen in Bad Soden-Salmünster die 33. Deutschen Senioren-Mannschaftsmeisterschaften der Landesverbände zu Ende. Im Wettbewerb Ü50 verteidigte der Schachverband Württemberg genauso den Titel wie der Badische Schachverband im Ü65-Wettbewerb. Während Württemberg in der Ü50 souverän durchmarschierte, kam der Siegeszug von Baden in der Ü65 in der fünften Runde ins Stocken. Gegen Berlin gab es eine überraschende Niederlage und die Konkurrenz konnte aufschließen. Der knappe Vorsprung konnte aber von den Badenern über die Ziellinie gerettet werden.
Nachfolgend der Abschlußbericht von Wolfgang Cleve-Prinz.
Weiterlesen … Deutsche Senioren-Mannschaftsmeisterschaft: Württemberg und Baden verteidigen ihre Titel
26.09.2025
Schwitzen müssen im kühlen Bad Soden die Spielerinnen und Spieler nicht, wohl aber Seniorenschach-Referent Wolfgang Cleve-Prinz, der uns diese Zeilen bei angenehmen Sommertemperaturen übermittelt. Er kann aber auch nicht live das spannende Finale miterleben.
Denn in der Gruppe 65+ können noch vier Mannschaften den Titel „Deutscher Senioren-Mannschaftsmeister“ erringen und den Wanderpokal für ein Jahr in die Vitrine stellen. Neun Mannschaftspunkte haben jeweils Baden, Bayern und Württemberg. Nordrhein-Westfalen hat acht. Bayern gegen Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein gegen Baden und Württemberg gegen Brandenburg sind am letzten Spieltag die alles entscheidenden Paarungen. Alles ist noch offen. Den Fans sei gesagt: Verfolgt das Geschehen bei Lichess oder Chessbase.
Weiterlesen … Spannung vor der letzten Runde bei den Deutschen Senioren-Mannschaftsmeisterschaften
Bewerbt Euch um den Titel, den es so noch nicht gab. Die Auszeichnung ist nicht nur Ehrensache, sondern wird mit 500 Euro prämiert.
26.09.2025
Das Jahr 2025 steht beim DSB auch unter der Prämisse, Frauen- und Mädchenschach zu fördern. Eine dringende Maßnahme, denn nur knapp zehn Prozent der fast 100 000 Mitglieder des Verbandes sind weiblich. Nun gibt es eine Aktion, die Frauenschach-Referentin WFM Nadja Jussupow initiiert hat – und für die der Bundeskongress im Mai Unterstützung in Form eines Preisgeldes gewährte: Die Frauenkommission des Deutschen Schachbundes vergibt in diesem Jahr den Titel „Verein des Jahres“. Prämiert ist diese Auszeichnung mit 500 Euro. „Da wir vor Weihnachten den Sieger küren werden, ist das bestimmt für manche Vereinskasse ein willkommenes Weihnachtsgeschenk, mit dem man dann auch weiter Frauen- und Mädchenschach fördern kann“, sagt Nadja Jussupow, die um zahlreiche Bewerbungen wirbt.
Weiterlesen … Frauen- und Mädchenschach: Wer wird Verein des Jahres?
Raj Tischbierek über Blübaum, Keymer und Co.
24.09.2025
Unser Kolumnist GM Raj Tischbierek beschäftigt sich in diesem Monat - natürlich - mit GM Matthias Blübaum. Aber nicht nur ihm.
»Blübaum oder Keymer?« lautete am Ende eines denkwürdigen Grand Swiss die Frage aller Fragen. Einer der zwei Deutschen würde sich für das Kandidatenturnier 2026 qualifizieren! Wäre ich im Vorfeld mit diesem Szenario konfrontiert worden, hätte ich es ungläubig beklatscht. Aber dann stimmte es mich auch etwas wehmütig, als Vincent Keymer seine Partie der letzten Runde nach großem Kampf remis geben musste. Er war »raus« und Matthias Blübaum »drin«. Neben dem Gold bei der Mannschafts-EM 2011 mit ähnlich sensationellem Anstrich der größte deutsche Erfolg in diesem Jahrtausend!
Weiterlesen … Kolumne: Historisches in Samarkand, Hoffnungsvolles in Batumi
Start der Bundesliga: Beim aktuellen Titelträger Düsseldorfer SK hat der Geldgeber nur noch eine Startfinanzierung zur neuen Saison geleistet - jetzt sind andere die Top-Favoriten.
24.09.2025
Deggendorf. Da war doch was? Ja, hier wurde im April der Düsseldorfer Schachklub 1914/25 zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte (nach 1955 und 1960) Deutscher Meister, bei der Zentralen Endrunde der Bundesliga. Ohne Niederlage, nur dem Vorjahresmeister SC Viernheim gelang es noch, dem neuen Titelträger zum Abschluss ein Unentschieden abzunehmen. Am Ende hatte der DSK einen Vorsprung von drei Mannschaftspunkten und 6,5 Brettpunkten. Nun kehrt der Meister zurück an den Ort des Triumphes. Die Schach-Bundesliga startet am Wochenende mit ihrer ersten Doppelrunde. "Es wird erneut eine hochklassige und spannende Saison mit vielen Top-Spielern", ist Markus Schäfer, der Präsidenmt der Bundesliga, überzeugt. Eine Saison, unter völlig neuen Vorzeichen für Düsseldorf. „Wir werden gegen den Abstieg kämpfen“, sagt Teamchef Jan Werner dem DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit. „Ich habe natürlich einige Gespräche geführt, aber viele Spieler haben wir aus finanziellen Gründen nicht bekommen.“
Weiterlesen … Wenn der Meister sagt: "Wir kämpfen gegen den Abstieg."
24.09.2025
Nach drei intensiven Spielrunden kristallisieren sich die Spitzenteams heraus. In der Gruppe 50+ sind die Württemberger noch ohne Punktverlust und haben die souveräne Tabellenführung. Bei den Über-65-Jährigen sind Baden und Bayern ebenfalls ungeschlagen, es bahnt sich dort ein Kopf-an-Kopf-Rennen an. Seniorenschach-Referent Wolfgang Cleve-Prinz fasst das Geschehen bei der Senioren-Mannschaftsmeisterschaft zusammen.
Die bisherigen Top-Scorer mit 3/3:
65+ FM Bernd Schneider, Badischer Schachverband, zeigt beeindruckende Konstanz
50+ FM Olaf Raitza, Berliner Schachverband, punktet zuverlässig für sein Team
Weiterlesen … 33. Senioren-Mannschaftsmeisterschaft: Drei Runden gespielt – die Favoriten setzen sich durch
In Kasachstan mischt nur ein deutsches Talent aktuell gut mit: Paul David Peglau - der Rest zahlt auf hohem Niveau viel Lehrgeld
23.09.2025
Sportlich läuft es unspektakulär, man könnte auch sagen: ernüchternd. Paul David Peglau vom Schachzentrum Seeblick ragt aus der deutschen Riege heraus. Er kratzt im U12 Open mit drei Punkten aus vier Partien zumindest an den Top Ten. „Paul David ist insgesamt auf einem sehr guten Weg“, sagt Bundesnachwuchstrainer IM Bernd Vökler. Andere, so Vökler, würden „kräftig Lehrgeld zahlen“, weil sie nicht erwartet hätten auf so starke Gegner zu treffen. Beispiel David Kovacs in der U8 – laut Elo-Liste an Nummer vier gesetzt, aktuell auf Rang 139. Es bewahrheite sich, so Bernd Vökler, was er im Vorfeld der Kadetten-WM U 8 bis U12 in Almaty prognostiziert habe: Elo-Zahlen, teilweise sogar bei null, sind Schall und Rauch, wenn die Spielerinnen und Spieler aus Ländern kommen, wo die Turniere nur rudimentär erfasst werden. Man könnte, in Anlehnung an Michael Endes literarische Figur des Scheinriesen von Elo-Scheinzwergen sprechen. Wird der Scheinriese immer kleiner, je näher er kommt - so wird der Scheinzwerg immer größer, je näher er auf dem Brett vorrückt. So verbieten sich vermutlich – wie erwartet - Medaillenträume für die neunköpfige DSB-Equipe. Aber die Talente erleben trotzdem sehr viel, wie aus dem Bericht von Delegationsleiter FM Hendrik Hoffmann hervorgeht:
Weiterlesen … Kadetten-WM: Von einer Erdbebenwarnung, Elo-Scheinzwergen und dem Generalkonsul
22.09.2025
Die 33. Deutschen Senioren-Mannschaftsmeisterschaften der Landesverbände wurden am 21. September 2025 in Bad Soden-Salmünster feierlich eröffnet. Bürgermeister Dominik Brasch und die Präsidentin des Deutschen Schachbundes, Ingrid Lauterbach, begrüßten die Teilnehmer im Spessart FORUM Sport Bad Soden-Salmünster persönlich. Geleitet wird das Turnier von Wolfgang Cleve-Prinz, dem Referenten für Seniorenschach beim DSB, und den beiden Schiedsrichtern Sandra Schmidt und Ralph Alt.
Die Veranstaltung ist ein bedeutendes Ereignis im deutschen Seniorenschach und bietet nicht nur spannende Partien, sondern auch eine Plattform für Begegnung und Austausch unter den Landesverbänden.
Weiterlesen … Start der 33. Deutschen Senioren-Mannschaftsmeisterschaften der Landesverbände
Die Frauenbundesliga ist gestartet – alle Top-Favoriten gewinnen. Aber ein Aufsteiger überrascht.
22.09.2025
Die Frauenbundesliga hat am Wochenende begonnen – ohne große Überraschung. Die großen Favoriten SC Bad Königshofen, OSG Baden-Baden und SK Schwäbisch Hall gewannen ihre beiden Duelle – und liegen gleich vorne. Wobei: Einen Knalleffekt auf dem Brett gab es doch. Paul Meyer-Dunker, der Präsident des Berliner Schachverbandes, ballte am Sonntag die Faust, „Das ist ziemlich genial“, schwärmte er, „eine faustdicke Überraschung.“ Am zweiten Spieltag besiegte Aufsteiger SC Kreuzberg das Liga-Urgestein Rodewischer Schachmiezen mit 3,5:2,5. Und das trotz teilweise sehr deutlicher Elo-Unterzahl an allen Brettern außer dem ersten, wo Neuzugang WIM Sonja Bluhm (2213 Elo) gegen WGM Fiona Sieber (2191) gewann. Meyer-Dunker: „Das zeigt, welch toller Geist in dieser Mannschaft herrscht und das auch gegen Mittelklasseteams was zu machen ist.“ Die Kreuzberger Mannschaftsführerin Brigitte Große-Honebrink sprach von einem "vollauf verdienten Sieg".
Weiterlesen … Ein Bundesliga-Traum(a) - aber Kreuzberg fährt die Krallen aus.
Die Bewerbung ist eingereicht, gemeinsam mit dem Landesschachverband Sachsen-Anhalt. Ingrid Lauterbach: "Magdeburg ist der ideale Ort."
22.09.2025
Es wären die erste Mannschafts-Weltmeisterschaften auf deutschem Boden für die Altersklasse Ü50 und Ü65 seit dem Jahr 2018 - damals, wie auch 2016, fand die Team-WM in Radebeul statt. 2015 war Dresden der Gastgeber. "Ja, wir wollen die Senioren-WM 2027 - und haben in diesen Tagen unsere Bewerbung eingereicht", sagt Ingrid Lauterbach. Die DSB-Präsidentin hat sich zuletzt mit der Präsidentin des Landesschachverbandes Sachsen-Anhalt, Claudia Meffert, eng abgestimmt. Als Austragungsort ist das Maritim-Hotel in Magdeburg vorgesehen – ein zentral gelegenes, etabliertes Veranstaltungszentrum mit ausgezeichneter Infrastruktur für Schachgroßereignisse. Das zeigte das Hotel Jahr für Jahr bei der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft - und natürlich auch beim letzten Schachgipfel, im August 2022. Die WM würde in ein ganz besonderes Jahr fallen: 2027 feiert der DSB sein 150-jähriges Bestehen. "Eine Senioren-Weltmeisterschaft wäre ein Höhepunkt dieses Jubiläumsjahres und ein starkes Signal für den internationalen Schachsport", so Lauterbach.
Weiterlesen … Der DSB will die Senioren-Weltmeisterschaft 2027 ausrichten