Frank Hoppe

Deutsche Senioren-Mannschaftsmeisterschaft der Landesverbände vom 6. - 12. September 2015

In Berlin-Spandau sind drei der sieben Runden gespielt und die Mannschaftskapitäne haben Gelegenheit eine erste Prognose zu wagen, in welche Richtungen in der Tabelle sich ihre Mannschaften bewegen werden. Ausgesprochen positiv dürfte das Zwischenfazit bei Baden und Hessen ausfallen. Beide Länder gehören zum engsten Favoritenkreis und haben zur Zeit die Plätze inne, die sie auch schon von 2010 bis 2013 in Besitz hatten: 1 und 2. Auch der Berliner Seniorenreferent Werner Wiesner ist sicher zufrieden. Seine erste Mannschaft liegt mit 5:1 Punkten auf der Lauer und auch die zweite Mannschaft braucht sich mit Platz fünf nicht verstecken.

Frank Hoppe

Berlin 1 hat dabei heute noch aufgerüstet. Statt Fritz Baumbach setzte sich kein Geringerer als IM Dr. Manfred Glienke an das vierte Brett. Der BRD-Meister von 1982 rettete dann prompt seine Kollegen vor einer Blamage gegen Hessen 2. Er gewann als Einziger, was zum 2½:1½ reichte.

Und warum fehlte der Fernschach-Exweltmeister und ehemalige BdF-Präsident? Fritz Baumbach wurde heute 80 Jahre alt und hat sich zwei Tage frei genommen, um seinen Geburtstag im Kreis der Familie feiern zu können! Damit fiel bei ihm die Ehrung zur Eröffnung der Runde aus. Allerdings durfte dafür ein anderer nach vorn treten um die Flasche Sekt in Empfang zu nehmen. Helmut Kaulfuss (SV Hofheim) wurde heute 69 Jahre alt. Danach erreichte er noch ein Remis gegen Werner Reichenbach beim Duell mit Berlin 1. Fast also hätten zwei Geburtstagskinder in der gleichen Tischreihe gesessen!

Zurück zur Tabelle. Stehen geblieben war ich dort bei Berlin 2. Zwischen die beiden hauptstädtischen Mannschaften hat sich die zweite Vertretung von Brandenburg gemogelt. Und die ist lediglich auf Rang 28 der Teilnehmerliste eingeordnet worden! Das 2:2 heute gegen die eigene Erste, ging nach nicht einmal einer halben Stunde mit vier Punkteteilungen zu Ende. Morgen wartet mit Württemberg 1 aber ein größerer Brocken.

Einer der großen Mitfavoriten Nordrhein-Westfalen blieb mit 2:4 Punkten praktisch in den Startblöcken sitzen. Das 3:1 gegen Sachsen 1 am ersten Tag ließ noch hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Doch danach begann der Motor besonders an den beiden Spitzenbrettern zu stottern. Ausgerechnet die erfahrenen und superstarken Boris Chanukow und Jefim Rotstein gerieten von einem Tag zum anderen völlig außer Form. Gegen Rheinland-Pfalz 1 eine Doppelnull. Heute etwas besser mit Doppelremis gegen Niedersachsen 2. Die Bretter drei und vier konnten das nicht mehr rausreißen. Es setzte jeweils Mannschaftsniederlagen für die Nummer 2 der Teilnehmerliste!

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Blitzturnier am 8. September

Frank Hoppe

Ab 17 Uhr fand heute im Rahmenprogramm ein 11-rundiges Blitzturnier statt. Hier setzte sich Rolf Fritsch (Württemberg 1) haushoch überlegen trotz harter Konkurrenz durch. Ab Runde drei hatte er sich an Brett eins festgesetzt und rochierte nur von einer Tischseite auf die andere. Sein Wasserglas schob er dabei immer nur ein paar Zentimeter in die gegenüberliegende Richtung - und von dort in der Folgerunde wieder zurück. Danach setzte er sich ans Brett und legte die Hände links und rechts daneben. Diese Position nahm er nach jedem Zug von Neuem ein und demonstrierte damit klar, wer hier der Chef am Brett ist. Und das bestätigte er auch in jeder Partie!
Nur in der letzten Runde fand er seinen Meister. Nämlich den amtierenden Deutschen Seniorenmeister im Blitzschach, Günter Weidlich. Dem Dresdner hatte er gönnerhaft die weißen Steine überlassen. Aber vielleicht spielt Fritsch auch zu gern mit Schwarz. Die Auslosung war zwar Fritsch - Weidlich, aber Weidlich gewann schließlich mit Weiß statt mit Schwarz.

Ein tolles Turnier spielte übrigens auch der Seniorenreferent des DSB, Gerhard Meiwald. Nach einer langen Rochade (0-0-0) gleich zum Start, gewann er eine Partie nach der anderen. Dabei war Meiwald mit Abstand nur Vorletzter der Startrangliste und wurde am Ende mit Platz 10 belohnt!

Frank Hoppe