16. September 2024
Jeder Fußball-Fan kennt sie: Die berühmten Panini-Sticker fürs Sammelalbum. So einen Sticker gibt es tatsächlich auch von FM Lara Schulze. Obwohl sie mit Fußball wenig am Hut hat. Aber sie spielt für die Schachabteilung des SV Werder Bremen. Einen Verein, den man vor allem mit erfolgreichem Bundesligafußball verbindet. Und so fand Lara Schulzes Konterfei kürzlich zum 125-jährigen Vereinsjubiläum der Grün-Weißen, als Vertreterin einer anderen Abteilung, den Weg in ein Sammelalbum. Motto: Tausche Schachspielerin Lara Schulze gegen Stürmer Marvin Ducksch.
Was das an Sammelleidenschaft (der Reiz ist ja: man weiß ja nie, wer in so einem Sammeltütchen drin ist) in der Familie Schulze bedeutet – das erfahrt Ihr im Video-Interview mit Katharina Reinecke und Matthias Wolf vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit am Rande der 45. Schacholympiade. Mit dabei war auch WGM Hanna Marie Klek, die ein anderes Lebensmodell hat.
Lara Schulze konzentriert sich als Spielerin und Trainerin voll auf Schach, studiert deshalb nur im Fernstudium. Hanna Marie Klek arbeitet bei der Grenke-Bank, Vollzeit. “Schach ist für mich viel mehr als ein Hobby - aber ich kann es entspannter angehen als jemand, der davon lebt.” Da beide in Budapest auch schon Partien verloren haben, durften sie besonders einfühlsam erfahren, wie gut der Teamgeist bei den deutschen Frauen ist. “Untereinander gibt es keine Vorwürfe, wenn eine verliert”, so Klek. Im Gegenteil: “Ich fand es sehr angenehm, dass mich alle getröstet haben”, sagt Schulze.
Die deutschen Frauen, in Budapest mit ihrem freundlichen Auftreten ein wahrer Sympathie-Botschafter des deutschen Schachsports, haben nach den Runden ihr festes Ritual: gemeinsamer Spaziergang, Essen, Gesellschaftsspiele. Und man sieht man sie jeden Tag nahezu geschlossen beim Frühstück mit ihrem Trainer GM Yuri Yakovich. Dann schwirren bereits mögliche Eröffnungsvarianten durch den Raum, dass es eine wahre Freude ist.
Was die beiden an der Schacholympiade fasziniert – und warum sie den Generationenwechsel am ersten Brett des Nationalteams von GM Elisabeth Pähtz zu IM Dinara Wagner ganz gelassen sehen – auch das ist Thema im lockeren Gespräch. Hanna Marie Klek: “Wichtig ist, dass man an Brett eins eine gewisse Souveränität ausstrahlt. Wir haben zwei starke Spielerinnen im Team, das hilft uns allen sehr.” Mehr noch: “Es ist motivierend, weil wir mit Dinara und Elisabeth um die vorderen Plätze spielen können.” (mw)
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// Archiv: DSB-Nachrichten - Nationalmannschaft // ID 11499