Liebe Schachfreundinnen, liebe Schachfreunde!
Technisch gibt es diesen Newsletter schon seit dem Spätsommer letzten Jahres, aber jetzt gibt es endlich auch konkrete Informationen. Und so hoffe ich, dass mit diesem Newsletter ein deutlicher Schritt nach vorn bei der Arbeit des Referats Inklusion gemacht werden kann.
Kennzeichen für Schwerbehinderung
Nach jahrelangen Bemühungen war es endlich soweit: Beim außerordentlichen Bundeskongress des DSB in Neuwied am 11. Mai 2024 wurde durch Beschluss die Grundlage dafür geschaffen, dass im Datenhaushalt des Deutschen Schachbundes ein Kennzeichen für Schwerbehinderung aufgenommen wird. Es ist völlig klar, dass jedes Mitglied in jedem Fall selbst darüber entscheiden wird, ob sie oder er sich gegenüber dem DSB als schwerbehindert zu erkennen gibt oder nicht. Vorgesehen sind folgende Ausprägungen (in alphabetischer Reihenfolge):
Die Umsetzung dieses Beschlusses wird noch ein bis zwei Jahre dauern, ist aber eine wichtige Voraussetzung dafür, dass das Referat Inklusion endlich einen Überblick bekommen kann, für wen dieses Referat überhaupt existiert.
Freiplätze für die Meisterschaften des DSB in der Sportschule Ruit
Vom 18. bis 26. August finden in diesem Jahr unter anderem das Kandidatenturnier (vormals Deutsche Einzelmeisterschaft) sowie die Deutsche Frauen-Einzelmeisterschaft des DSB in der Sportschule Ruit statt. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr werden diesmal alle Teilnehmer die ganze Zeit über in der Sportschule untergebracht sein, Umzüge während der Turniere wie 2023 wird es nicht geben. Die offiziellen Ausschreibungen für diese Turniere sind seit Kurzem online. Interessierte Schachspieler und Schachspielerinnen können sich um je einen Freiplatz für diese beiden Turniere bewerben (siehe Anhang).
Offene Deutsche Einzelmeisterschaft der Schachspieler (d/m/w) mit Behinderung (ODBEM)
Seit August letzten Jahres wurden Aktivitäten gestartet, um dieses Turnier in 2024 stattfinden zu lassen. Leider hat es sich als viel schwieriger als erwartet gezeigt, ein geeignetes Hotel zu finden, das uns bieten kann, was wir brauchen – und das uns aber auch einen für die Teilnehmer akzeptablen Preis anbieten kann. Beim außerordentlichen Bundeskongress des DSB in Neuwied haben wir nun aber mehr Leute mit ins Boot geholt, so dass die Suche nach einem entsprechenden Austragungsort jetzt deutlich intensiviert wurde. Wir sind immer noch guter Hoffnung, die ODBEM noch in diesem Jahr veranstalten zu können!
Bei diesem Turnier soll nicht nur der Deutsche Meister sowie die Deutsche Meisterin der Schachspieler bzw. Schachspielerinnen mit Behinderung ermittelt werden; es soll auch eine Spielerversammlung geben, damit wir Schachspieler mit den unterschiedlichen Behinderungen miteinander in Kontakt treten und uns vernetzen können. Ich bin schon jetzt offen für Anregungen, wie die weitere Arbeit im Referat Inklusion organisiert werden soll, damit die verschiedenen Behindertengruppen gut vertreten sein können und das Referat nicht eine „one man show“ bleibt.
Klar ist, dass vor Ort folgende Voraussetzungen erfüllt sein müssen, wobei hier vor allem die zentralen Punkte benannt werden, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben:
Da es auch problemlos möglich sein muss, dass blinde und gehörlose Spieler zueinander gelost werden, planen wir aus den Reihen z. B. der Deutschen Schachjugend Assistenzen vor Ort zu haben, die uns während des ganzen Turniers zur Seite stehen können.
Darüber hinaus muss solch eine ODBEM auch finanziert werden. Um Zeit – und damit auch Kosten – zu sparen, ist die Idee aufgekommen, die Anreise z. B. auf Montag zu legen, an 5 Tagen 7 Runden Schweizer System zu spielen und am Sonntag wieder abzureisen. Damit die Doppelrunden nicht zu anstrengend werden, wollen wir mit einem Zeitmodus spielen, der sich auch schon bei einem Frauenturnier sehr bewährt hat: 70 Minuten für die ersten 40 Züge, danach 30 Minuten für den Rest der Partie und ein Zuschlag von 30 Sekunden ab dem ersten Zug. Wie denkt Ihr darüber?
Zu guter Letzt noch eine Frage zu möglichen Terminen: Es gibt Kontakt zu einem Hotel, das vielleicht für die Ausrichtung der ODBEM in Frage kommt. Dieses Hotel hat aber für 2024 nur noch freie Kapazitäten in der Zeit vom 15. bis 22. Dezember. Was haltet Ihr von diesem Termin?
Ich freue mich über Euer Feedback, gerne an inklusion@schachbund.de oder auch im Forum des Referats Inklusion.
Mit 64 schwarz-weißen Grüßen
Gert Schulz
Referent für Inklusion