Tag des Ehrenamtes: Der HSK und sein erfrischendes Erfolgsmodell – der Jugend Verantwortung geben

5. Dezember 2024

Marvin Machalitza

Am heutigen 5. Dezember jährt sich zum 38. Mal der „Internationale Tag des Ehrenamts“. Der 1986 von den Vereinten Nationen eingeführte Aktions- und Gedenktag dient der Anerkennung und Förderung ehrenamtlichen Engagements. Für Bundesinnenministerin Nancy Faeser ist das Ehrenamt der entscheidende Klebstoff für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft: „Man kann das Ehrenamt nicht hoch genug schätzen. Es ist ja nicht irgendetwas, sondern das ist etwas, was Menschen neben ihrer alltäglichen Arbeit und ihrer Familie organisieren.“ Rund 2 Millionen Menschen sind in deutschen Sportvereinen, laut DOSB, in einem Ehrenamt tätig - auch im Schachsport.

Und hier blicken wir aus diesem Anlass nach Hamburg, speziell in die Jugendabteilung. Denn allgemein ist bekannt: Vor allem junges Ehrenamt ist mittlerweile schwer zu bekommen. Viele Vereine überaltern im Vorstandsbereich. Anders der HSK. Hier lebt ein Verein – auch und vor allem: vom jungen Ehrenamt. „20 bis 25 alleine im Jugendbereich“, antwortet Marvin Machalitza, auf die Frage, wie viele Ehrenamtliche beim Hamburger SK arbeiten. Marvin gehört als Jugendwart zum Vereinsvorstand und weiß um die große Bedeutung von Ehrenamtlichen für Vereine.

„Ohne Ehrenamtliche würde sogar die Schachbundesliga mit all ihren internationalen Großmeistern nicht existieren können“, sagt Machalitza. Denn während die Stars in der Bundesliga natürlich Geld für ihre Spiele erhalten, sorgen hunderte von Ehrenamtlichen dafür, dass sie professionelle Rahmenbedingungen vorfinden. Auch in Hamburg. Marvin Machalitzas These: „Ehrenamtliche machen ihre Arbeit aus Leidenschaft, bringen ihre ganz speziellen Fähigkeiten ein - was zu einer hohen Qualität bei der Vereinsarbeit führt.“

Beim Hamburger SK bedeutet das im Jugendbereich: Junge Leute werden nicht nur für Arbeiten eingespannt - sondern bekommen frühzeitig Verantwortung übertragen. Bestes Beispiel ist Marvin, der 25-jährige Jugendwart: „Wir sind ein riesiger Verein mit über 800 Mitgliedern, darunter 350 Jugendliche – der Verein signalisiert immer wieder, wie wichtig ihm die jungen Schachspielerinnen und Schachspieler sind. Das ist wichtig für unsere Arbeit.“ Marvin: „Wir sind eingespannt in Administration, Training oder Reisebegleitung.“

Und einer wie Marvin Machalitza darf mitreden, wenn es um wichtige Entscheidungen im Verein geht – an oberster Stelle. Als ehrenamtlicher Jugendwart besitzt Marvin Machalitza diese Kompetenz im Vorstand: „Als ich gefragt wurde, ob ich mitmachen will im Vorstandsbereich, habe ich eine Entscheidung für mich getroffen: Ich binde mich nicht an die Institution, sondern an Missionen. Dabei hilft mir das Ehrenamt enorm, weil ich Entscheidungen beeinflussen kann, um den Schachsport weiter nach vorne zu bringen.“ Der HSK mache es vielen Vereinen vor, wo junge Leute oft zu wenig eingebunden werden und Strukturen verkrustet sind, sagt Machalitza: „Im Unterschied zu anderen Vereinen lassen uns die älteren Führungskräfte mitmachen, bremsen uns nicht, lassen uns Freiräume zum Mitgestalten und Mitbestimmen – das hilft dann allen.“ (lr)

// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 36231

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