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† Albin Pötzsch

24. Oktober 2019

Albin Pötzsch am Schachbrett Mitte 1970 mit den Figuren von Jakow J. Neistadt

"Ein König der Schachliteratur ist von uns gegangen. Der studierte Germanist und Pädagoge Albin Pötzsch erlag plötzlich und unerwartet kurz vor Vollendung seines 85. Lebensjahres am 22. Oktober 2019 einer schweren Erkrankung." Diese traurige Nachricht schrieb uns heute der bekannte Schachhistoriker Wolfgang Pähtz.

Albin Pötzsch, der am 29. Oktober 1935 geboren wurde, erlangte insbesondere in der DDR eine große Bekanntheit bei den Lesern der Zeitschrift SCHACH. Als Autor der beliebten Rubrik "Hohe Schule der Kombination" brachte er von Januar 1975 bis 2017 mit humorigen Kommentaren unzählige Glanzkombinationen vom Weltklasse- bis zum Amateurspieler unter die Leute. Für viele Leser war es eine Freude, die besten Partien von teilweise persönlich bekannten Spielern oder sogar eigene Kombinationen gedruckt wiederzufinden. Lange Zeit gab es sogar etwas zu gewinnen, wenn einmal im Jahr die beste Kombination unter den Lesereinsendungen gesucht wurde.
Pötzsch war nach so klangvollen Namen wie Berthold Koch, Kurt Richter und Werner Golz der vierte Redakteur dieser mehrseitigen Kombinationsecke. Nach ihm trat GM Michael Prusikin die schwere Aufgabe an, das Niveau auf dem pötzschschen Level zu halten.

Nachruf von Wolfgang Pähtz

Wer kennt ihn und seine Schachanekdoten nicht? Maßgeblich prägte er das gesamtdeutsche Feuilleton: Albin Pötzsch aus dem sächsischen Meißen. Über 60 Jahre lang brachte er für die verschiedensten Schachzeitungen unterhaltsame und unglaubliche Schachgeschichten zu Papier. Er jonglierte mit den menschlichen Stärken und Schwächen großer Schachmeister am und neben dem Brett, todernst und doch humorvoll. Auf den Spuren Kurt Richters begleitete er viele Generationen mit seiner "Hohen Schule der Kombination" in der Zeitschrift SCHACH oder mit seinen "Begebenheiten am Schachbrett" in Otto Boriks Schach-Magazin 64.

Ob als Freizeitlektüre oder fesselndes Lehrmaterial: Seine Geschichten rund ums königliche Spiel eigneten sich hervorragend, um in die Schachgeschichte einzutauchen und sein eigenes Wissen und Können am Schwerte großer Meister zu schärfen. Seine unterhaltsamen Schachgeschichte(n) aus den letzten zwei Jahrhunderten, inklusive der Biografie "Besuch im Wiesengrund - aus dem Leben des Albin Pötzsch" von Herausgeber Carsten Sicora und Steffen Hoffmann sind nachzulesen in seinem zuletzt erschienenen Buch "Begebenheiten am Schachbrett - Von Schach-Idioten & geklonten Großmeistern".

Wir alle werden Albin Pötzsch sehr vermissen.

Wolfgang Pähtz wurde von der Tochter von Albin Pötzsch über das traurige Ereignis informiert, mit der Bitte dies seinen Schachfreunden mitzuteilen. Pähtz schreibt außerdem: "Bitte informieren Sie mich, wenn Sie Albin Pötzsch auf seinem letzten Weg begleiten wollen. Ich leite dies dann an seine Tochter weiter." Seine E-Mail-Adresse ist .

Berek Verlag, Carsten Sicora

// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 10148

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