4. Juli 2014
Am 3. April dieses Jahres teilten wir den überraschenden Föderationswechsel von Großmeister Liviu Dieter Nisipeanu von Rumänien nach Deutschland mit. Für sein Heimatland spielte er schon seit Langem nicht mehr in der Nationalmannschaft. Und nun wird er im August Deutschland in Tromsø verstärken. In 29 Tagen wird er zum ersten Mal für unsere Mannschaft am Brett sitzen. Zuvor hat uns Liviu Dieter noch einige Fragen beantwortet.
Du hast vor Kurzem die Föderation gewechselt und spielst jetzt für Deutschland. Was bedeutet das für Dich?
Ich freue mich natürlich sehr für Deutschland spielen zu dürfen und ich hoffe dass es meiner schachlichen Entwicklung weiter hilft. Ich wurde sehr gut in Deutschland empfangen und ich bin sehr dankbar dafür.
In wenigen Wochen beginnt die Schacholympiade. Welche Erwartungen hast Du an das Abschneiden der deutschen Mannschaft?
Na ja, Top 10 wäre normalerweise schon drin, aber wenn wir Topform in Tromsø erwischen, könnten wir auch für einen Medaillenplatz kämpfen.
Hast Du einen speziellen Trainingsplan zur Vorbereitung auf der Olympiade? Wenn ja, wie sieht der aus?
Ich werde jetzt zehn Tage Intensivtraining für die Olympiade machen und das Turnier in Pardubice für ein wenig Praxis spielen.
Welche Mannschaften sind aus Deiner Sicht die Favoriten auf den Olympiasieg in Tromsø?
Wie immer startet Russland als Favorit, aber Armenien, Ukraine und noch ein paar andere Mannschaften werden sicher auch mitmischen.
Magnus Carlsen, der in Tromsø die norwegische Mannschaft anführen wird, ist vor Kurzem auch Schnell- und Blitzschach-Weltmeister geworden. Wie erklärst du seine unangefochtene Dominanz und was muss Anand bei der kommenden WM in Chanty-Mansijsk tun, um eine realistische Chance auf den Titel zu haben?
Carlsen dominiert dass Weltschach, drei WM Titel sagen schon alles. Er wird aber bei dem WM-Match gegen Anand mächtig unter Druck stehen und wenn er nicht bald in Führung geht wird Vishy seine Chancen kriegen. Was Anand dafür tun muss, weiß er bestimmt am besten.
Im Interview mit SCHACH (Heft 6/2014) hast Du gesagt "Geld kommt und geht. Hauptsache, man lebt". Ist das Dein Lebensmotto?
Gut, Geld ist natürlich wichtig, aber reich zu werden war noch nie mein Traum und auch meine Ziele im Leben waren nicht mit Geld verbunden, also ja, man kann sagen dass es mein Lebensmotto ist.
Die Fragen für den DSB stellte Jonathan Carlstedt.
Bisherige Interviews: Elisabeth Pähtz | Tatjana Melamed
Frank Hoppe
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9903