15. Dezember 2017
"Das ist doch wohl das Letzte ...!" hörte man einen Brettkämpfer mit dem Blick nach draußen stöhnen. Stimmt - das letzte DSAM-Turnier in diesem Jahr! In Bergedorf geht es ja erst nach den Sylvester-Raketen weiter. Abhalten konnten die 252 Spieler auch Unwetter-Warnungen (Starkböen) und ein Stromausfall in der Aalener Umgebung natürlich nicht vom Start in das DSAM-Turnier, denn noch immer gilt im deutschen Schach, auch wenn's brennt: "Bitte Ruhe - es wird noch gespielt ...!"
Der Jüngste ist gerade sechs, der Älteste ward 1934 geboren (so große Zahlen muss der Leser selbst ausrechnen - ein bisschen mithelfen musst Du schon!), also ein DSAM-üblicher Spielermix, aber nicht ganz so wie sonst, denn so manche Dame saß in deren Bundesliga zu Brette. Das Turnier reißt aber auch so viele Menschen auch aus weitab der Stadt gelegenen Gegenden vom Kamin, zum Beispiel strebte Hans Werbe aus Kiel nach Schwaben, Thomas Schönemann kam aus Magdeburg, Ingo Thomas aus Krefeld, Jan Ullrich aus Taucha bei Leipzig usw. Zwei sind noch in Wehen - nämlich in den Schneewehen. Diese Spieler nehmen erst ab der zweiten Runde teil.
Die sehr nette und äußerst flexible Verwaltung der Stadt Aalen gab sich allergrößte Mühe, unserem Wunsch nach einem Repräsentanten der Ostalb-Metropole zu entsprechen und nach angestrengtem Blättern in vorweihnachtlichen Terminkalendern tat sich nach der ersten, der zweiten und der neunzehnten (oder so) Absage am Eröffnungs-Tag die Tür auf - und herein kam nicht etwa das Christkind (hat ein zu hohes Rating für das Turnier), sondern der stellvertretende Aalener Oberbürgermeister Herr Wolfgang Steidle, der witzig und informativ sowohl über die Vorzüge des bekannten Weihnachtsmarktes als auch über die der Wirtschaft der Region "wir haben noch Platz!" zu berichten wusste. Die DSAM - und damit der Schachbund und vor allem die Schachvereine der Region - sind also ein weiteres Mal ins Bewusstsein der Verwaltung gedrungen, sicher nicht zuletzt zum Behagen von Rainer Geißinger, umtriebiger Präsident des dem Turnier helfenden Vereins SV Unterkochen.
Schach hat mit vorausschauender Planung zu tun und so sandte Hanno Dürr als Ehrenpräsident des Schachverbandes Württemberg sein Grußwort schon per Fax vorweg, selbstredend mit einem Zitat des regionalen Schachdichters Erwin Cunz garniert - bevor er es dann persönlich hielt, nachdem die Witterungsverhältnisse einen wie ihn nicht aufhalten konnten. Der Deutsche Schachbund wurde durch Hugo Schulz als Breitenschach-Referent und Schiedsrichter repräsentiert. Er überbrachte die besten Wünsche vom DSB-Präsidenten Ullrich Krause, der wiederum geradezu sensationell die Hoffnung erweckte, in Hamburg (unser Chef ist Lübecker, da liegt's nahe) am A-Klassen-Brett mit an den Start gehen zu wollen. Wird er sich im "Fall des Falles" dann selbst ehren? Auch dafür würde sicher wie immer eine pfiffige Lösung gefunden werden!
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Ralf Mulde
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 22560