22. Februar 2025
Einen Geburtstagswunsch hat Hugo Schulz schon Mitte Januar formuliert. Nachdem er als Schiedsrichter bei den Bundesligakämpfen des FC St. Pauli eingesetzt wurde, sprach IA Schulz von einem „absoluten Highlight als Schiedsrichter“ – und freute sich zugleich, dass er am 22. und 23. März wieder als Referee bei den Hamburgern angesetzt ist. „Ich hoffe, dann kommt Magnus Carlsen wieder“, sagte er: „Den besten Spieler der Welt live zu erleben war schon ein echtes Erlebnis, das ich gerne nochmal hätte.“ Hugo Schulz zu erleben, meist im Doppelpack mit seiner Gattin Ingrid, ist aber auch ein Erlebnis. Frag nach beim Team der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft, wo Ingrid als Fotografin agiert – und Hugo seit 2002 als Saal-Schiedsrichter. Er packt mit an, wo es geht – selbst wenn die zu schleppenden Tische noch so schwer sind. „Er ist unheimlich zuverlässig, hilfsbereit – die Freundlichkeit in Person“, sagt Jürgen Kohlstädt. Der Vorsitzende der DSB-Schiedsrichterkommission ist einer von vielen Gratulanten. Denn heute wird der allseits beliebte Hugo Schulz 75 Jahre alt.
Hugo Schulz ist nicht nur eine echte Größe im Hamburger Schach, sondern auch bundesweit: Nicht nur durch sein Engagement bei der DSAM. Er war einst (zwei Wahlperioden) lang Referent für Breiten- und Freizeitsport im Deutschen Schachbund. „Auch dieses Amt hat er sehr gut ausgeübt, mit der ihm eigenen Präzision“, sagt Jürgen Kohlstädt: „Im Grunde kann man sagen: Alles, was der Hugo macht, ist schwer in Ordnung.“ Wobei, wie Kohlstädt andeutet, bei manchen Diskussionen mit dem Jubilar auch nicht gut Kirschenessen ist. Da sei er bisweilen sehr hartnäckig und energisch.
Kohlstädt ist mit Hugo Schulz befreundet, hin und wieder spielen die beiden Hamburger (die allerdings rund 40 Kilometer auseinander wohnen) einige Partien Blitzschach gegeneinander - oder gehen gemeinsam essen. Als schiedsrichter-Gespann agieren sie auch bei Großmeister-Turnieren des Hamburger SK, oder bei den Norddeutschen Blitzmeisterschaften. „Hugo ist unheimlich regelsicher, aber vor allem ist er ausdauernd und zäh“, sagt Kohlstädt, „er setzt sich morgens in den Saal und verlässt diesen erst wieder, wenn alles vorbei ist.“
Hugo Schulz ist auch einer der dienstältesten Vereinsvorsitzenden Deutschlands. Die Langenhorner Schachfreunde führt er seit rund 35 Jahren. Gerne erzählt er mit einem Schmunzeln die Geschichte, dass er eigentlich nur zum Spielabend wollte – und mit einem Amt zurückkam. „Man könnte den Verein auch in Schachclub Hugo umbenennen“, sagt Kohlstädt: „Er macht dort fast alles.“ Da nehmen sich seine Amtszeiten im Hamburger Schachverband geradezu bescheiden aus. Von 2003 bis 2009 war er zweiter Vorsitzender und von 2005 bis 2012 Referent für Breiten-und Freizeitsport. Für seine Arbeit erhielt er 2012 die Goldene Ehrennadel des Hamburger Schachverbandes. Der Deutsche Schachbund verlieh ihm 2017 die Silberne Ehrennadel.
Am kommenden Wochenende wird auf jeden Fall gefeiert. Dann trifft Hugo Schulz seine Freundinnen und Freunde vom DSAM-Team in Dresden. „Wir haben noch nichts Konkretes geplant“, sagt Jürgen Kohlstädt, „aber eines kann ich schon versprechen: 75 Jahre sind es wert, dass wir gemeinsam einen zur Brust nehmen.“ Und natürlich wird auch DSAM-Organisationschefin Sandra Schmidt dabei sein. Und mit ihm und seiner Ingrid in Erinnerungen schwelgen. "Meine erste Begegnung mit Hugo hatte ich bei der DSAM 16/17 in Magdeburg", sagt sie, "er war der Schiedsrichter, der mir bei der Siegerehrung den Pokal für den ersten Platz der F-Gruppe überreichte - ein Moment, den ich niemals vergessen werde. Seitdem haben sich unsere Wege immer wieder gekreuzt. Noch schöner ist es, dass ich nun gemeinsam mit ihm und einem großartigen Team die DSAM-Turniere leiten darf. Hugo ist eine echte Institution der DSAM – nicht wegzudenken und unschätzbar wertvoll. Sein sarkastischer Witz und seine manchmal trockene, aber stets ehrliche Art machen die Zusammenarbeit mit ihm zu etwas ganz Besonderem. Ohne ihn wäre es einfach nicht dasselbe. Von Herzen wünsche ich Hugo alles Gute zu seinem 75. Geburtstag und hoffe auf viele weitere gemeinsame Erlebnisse." (mw)
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 36302