EM in Montenegro: Frederik Svane und Alexander Donchenko vorne dabei - von anstrengenden Partien und bereits erreichten Turnierzielen

Mark Livshitz

Selbst IM Marius Deuer ist hochzufrieden. Dabei liegt er nach sechs Spieltagen zwar nur auf Position 102 – aber, und das ist das Geheimnis der Freude: gleichzeitig 17 Plätze vor seinem Startrang. „Sehr schön ist es hier, und vor allem: Ich habe mein Turnierziel schon erreicht“, sagt der 16-Jährige und fügt mit einem Lächeln hinzu: „Die 2500 Elo.“ Deuer arbeitet an der Elo und an seinen Großmeister-Normen – und dafür die ist Europaeinzelmeisterschaft in Petrovac ideal. Denn das Turnier ist top besetzt. Zwei Deutsche mischen bisher auch ganz vorne mit: GM Frederik Svane (Rang drei) und GM Alexander Donchenko (Rang sieben) holten fünf Punkten aus sechs Partien.

„Fantastisch, ein klasse Tag“, schwärmte denn auch Donchenko nach Runde sechs und seinem schnellen Sieg gegen GM Mahammad Muradli. Es war der Abend vor dem freien Tag bei der EM, den mancher Spieler bitter nötig hat. „Über den Ruhetag beschwere ich mich nicht“, sagt GM Rasmus Svane, „das Turnier ist sehr anstrengend.“ Svane, mit 4,5 Punkten auch sehr gut unterwegs, spricht von „Druck, der immer dabei ist“, aber auch von großer Freude, „dass so viele Deutsche in der oberen Tabellenhälfte dabei sind“. Das Ziel, ganz klar: „Top 20, die Word-Cup-Qualifikation. Wenn es mehr wird – umso besser.“

Bis zum 19. November stehen noch fünf Runden nach Schweizer System an. Alle deutschen Nationalspieler sind am Start, außer GM Vincent Keymer. Er startet in Kolkata beim hoch dotierten „Tata Steel India Rapid and Blitz“.

Aus deutscher Sicht performt in Montenegro bisher vor allem IM Tobias Kölle mit vier Punkten deutlich über den Erwartungen – Rang 43, und das bei Startplatz 168. GM Matthias Blübaum, GM Dmitrij Kollars, GM Daniel Fridman und FM Magnus Ermitsch haben ebenfalls vier Zähler. Insgesamt eine vielversprechende deutsche Bilanz. Den freien Donnerstag will so mancher Spieler mit Wandern oder einem Tagesausflug in die Region nutzen. „Den Akku wieder aufladen“, sagt Rasmus Svane.

WFM Luisa Bashylina, einzige deutsche Teilnehmerin an dieser Meisterschaft, spielt bislang ein sehr starkes Turnier - 2,5 Punkte. Sie liegt aktuell deutlich über ihrem Startrang und ist auf dem Weg zur ersten WIM-Norm.

Der Deutsche Schachbund bietet auf SchachdeutschlandTV am Montag und Dienstag (18./19.11.), den beiden Finaltagen eine Kommentierung an. An der Seite von Katharina Reinecke vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit wird am Montag GM Robert Rabiega als Experte seine Expertise einbringen, am Dienstag wird es Nationalspielerin FM Lara Schulze sein. (mw)

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