7. August 2014
Endlich ist Ruhetag, wird sich die deutsche Delegation möglicherweise gedacht haben. Die gestrige Runde lief nicht optimal für beide Mannschaften. 5 Runden liegen hinter den 10 SpielerInnen.
Die Frauen spielten in der fünften Runde gegen die starken Französinnen. Die Eröffnungen verliefen durchaus unterschiedlich, insgesamt konnten die deutschen Damen mit der Eröffnungsphase zufrieden sein, leider kippten an einigen Brettern die Bewertungen, sodass es am Ende nur zu 2 Unentschieden an Brett 1 und 2 durch Elisabeth und Zoya gab.
Tatjana hatte nach der Eröffnung einen Nachteil in einer unübersichtlichen Stellung. Sie stellte ihrer Gegnerin immer wieder Probleme und erreichte zwischenzeitlich sogar eine ausgeglichene Stellung. Leider kam Tatjanas Gegnerin wieder stark zurück und somit konnte die Französin die Partie zu ihren Gunsten drehen.
An Brett vier schien Melanie zwischendurch gute Chancen zu haben, auch wenn hier der Verlauf ebenfalls wechselhaft war. Wieder war das Glück der deutschen Mannschaft nicht gewogen.
Bei Elisabeth und Zoya ging die Partie gradliniger von statten. Beide hatten die ganze Partie über eine vorteilhafte Stellung, konnten diesen am Ende der Partie jedoch nicht in einen vollen Punkt umsetzen. So bleibt ein 3:1 für Frankreich. Nach dem Ruhetag wartet Malaysia, ein schlagbarer Gegner. Wir drücken unseren Damen natürlich weiter die Daumen, die entscheidenden Runden kommen noch.
8 | Frankreich | Elo | 3:1 | Deutschland | Elo |
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8 | GM Marie Sebag | 2480 | ½:½ | IM Elisabeth Pähtz | 2464 |
8 | IM Sophie Milliet | 2385 | ½:½ | WGM Zoya Schleining | 2369 |
8 | WGM Pauline Guichard | 2375 | 1:0 | WGM Tatjana Melamed | 2364 |
8 | IM Silvia Collas | 2316 | 1:0 | WGM Melanie Ohme | 2301 |
Auch bei den Herren ist das Wort „wechselhafter Verlauf“ (okay es sind zwei Wörter) angebracht. Arkadij stand, zumindest laut Engine, streckenweise nicht besser. Neben vielen weiteren Gründen ist, wie man weiß, sein Kampfgeist zu nennen, auch angeschlagen, in schlechter Stellung nach Chancen zu suchen, wenn man verstehen will, warum Arkadij seit Jahren die unangefochtene Nummer 1 in Deutschland ist. Das hat er auch gegen Katar gezeigt und konnte die Partie drehen.
Georg hatte lange Zeit Vorteil, ob das Endspiel gewonnen war oder nicht, dazu muss man vermutlich Karsten Müller befragen. Am Ende glitt die Stellung auf jeden Fall Richtung Ausgleich ab und das Remis wurde in einem Turmendspiel mit jeweils einem Bauer vereinbart.
Dieter kam nicht richtig in die Partie rein, die ehemalige Weltmeisterin Chen Zhu erreichte gegen ihn nach der Eröffnung einen leichten Vorteil, allerdings spielte Dieter sehr gut, als die Partie drohte zu kippen und somit wurde, im Angesicht eines drohenden Endspiels mit ungleichfarbigen Läufern die sprichwörtliche Friedenspfeife geraucht.
David erreichte leicht Ausgleich aus der Eröffnung, an einer entscheidenden Stelle in der Partie fand David dann leider nicht die beste Fortsetzung. Sein Gegner ließ sich nicht zwei Mal bitten und brachte den Vorteil souverän nach Hause.
Unsere Spieler haben sich einen freien Tag verdient, ob es gestern Abend noch zur Bermuda-Party ging ist mir nicht bekannt.
Gut erholt geht es dann gegen Belgien. Hier ist die deutsche Mannschaft klarer Favorit, was nicht mit einer einfachen Begegnung einhergeht.
10 | Deutschland | Elo | 2:2 | Katar | Elo |
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1 | GM Arkadij Naiditsch | 2709 | 1:0 | GM Mohamad Al-Modiahki | 2549 |
2 | GM Georg Meier | 2646 | ½:½ | GM Mohammed Al-Sayed | 2505 |
3 | GM Liviu Dieter Nisipeanu | 2689 | ½:½ | GM Chen Zhu | 2461 |
4 | GM David Baramidze | 2612 | 0:1 | IM Husein Aziz Nezad | 2365 |
Jonathan Carlstedt
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 10005