21. November 2015
Nachdem die sechste Runde nicht in die Geschichtsbücher des deutschen Schachsports Eingang finden wird, haben sich unsere Mannschaften in der 7. Runde ins Turnier zurück gekämpft. Die Herren konnten die Mannschaft aus Tschechien mit 2,5:1,5 besiegen während die Damen gegen Griechenland mit 3:1 sogar noch überlegener gewinnen konnten.
Bei den Herren war es wie so häufig, dass es nur eine entschiedene Partie gab und wieder war Daniel für diesen entscheidenden Punkt zuständig, während die anderen bisher beinahe ausschließlich Remis gespielt haben. Wie bereits in einem der früheren Berichte erwähnt hatte Daniel bei dem Turnier auf Isle of Man eine schwere Zeit, doch nun ist der alte Daniel wieder da und begeistert mit spannendem Schach.
Dieter an Brett 1 hatte es mit Super-GM David Navara zu tun, der vor nicht allzu langer Zeit mit einem grandiosen Königsmarsch bei vollem Brett, auf sich aufmerksam gemacht. Auch gegen Dieter entwickelte sich eine hochkomplizierte Partie, in der Dieter Bauer um Bauer gab um Kompensation gegen Navaras König zu bekommen. Dieser konnte diesmal nicht auf die andere Seite des Brettes fliehen und so endete die Partie im Remis. Dieter macht seinen Job an Brett 1 gegen die versammelte Weltelite hervorragend! Heute wartet jemand, der sich selber als Weltmeister bezeichnet.
Bei Daniel entwickelte sich ein offener Kampf. In ausgeglichener Stellung meinte Laznicka eine Qualle opfern zu müssen, da es den Verteidigungsläufer entfernte, machte das Opfer durchaus Sinn. Einer objektiven Betrachtung, genauer gesagt der Betrachtung mit der Engine, hält das Opfer jedoch nicht stand. Viel wichtiger aber noch, dass es Daniels Spielstärke nicht standhielt und so Daniel den Führungstreffer schoss.
An drei hatte Rainer mit Schwarz ein bekanntes theoretisches Endspiel auf dem Brett, hier erfordert es ein wenig mehr Genauigkeit. Diese hat Rainer gezeigt und schaffte es entspannt die Punkteteilung zu erreichen.
Bei Dennis gab es diesmal high-life in Tüten, zunächst kam er mit Weiß in erhebliche Schwierigkeiten. Nachdem sein Gegner Dh3 verpasste, erspielte sich Dennis sich einen Vorteil. Nur um ihn dann wegen eines taktischen Übersehers wieder herzugeben. Das hätte das 2:2 für Tschechien sein können. Doch es gab noch eine Wendung und Dennis erkämpfte sich das Remis. Ein toller und spannender Sieg! In der achten Runde geht es gegen Norwegen mit Frontmann Magnus Carlsen.
7 | Tschechien | Elo | 1½:2½ | Deutschland | Elo |
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1 | GM David Navara | 2730 | ½:½ | GM Liviu Dieter Nisipeanu | 2683 |
2 | GM Viktor Laznicka | 2665 | 0:1 | GM Daniel Fridman | 2627 |
3 | GM Zbynek Hracek | 2609 | ½:½ | GM Rainer Buhmann | 2619 |
4 | GM Jiri Stocek | 2557 | ½:½ | GM Dennis Wagner | 2575 |
Die Damen konnten, wie bereits erwähnt, in der siebten Runde ebenfalls gewinnen. An 1 spielte Elisabeth ihr starkes Turnier weiter. Ein weiterer Sieg, diesmal mit 1. e4 in überzeugender Art und Weise.
Filiz an zwei hat nun dank eines Sieges wieder ins Turnier gefunden. Den Stein, der Filiz vom Herzen gefallen ist hat man fast bis hierher nach Mallorca gehört. Nun folgen noch zwei sehr wichtige Runden, in denen Filiz den neu aufgenommenen Schwung nutzen kann.
Zoya hingegen musste leider eine Niederlage quittieren. In der Sf3-Eröffnung geriet sie mit Schwarz in Probleme und konnte die Schwächen auf den schwarzen Feldern nicht mehr kleben.
Melanie an vier legte ihre Partie wieder denkbar dynamisch an und hatte vollen Erfolg. In einer sehr schön geführten Partie konnte Melanie ihre Gegnerin ausspielen und trug somit einen ganzen Punkt zum Mannschaftserfolg bei.
Die Damen haben es in der achten Runde mit Serbien zu tun. Wieder einer dieser Begegnung auf Augenhöhe.
Beide Mannschaften haben in der Vorschlussrunde eine zentrale Begegnung. Sollte es den Teams gelingen zu gewinnen, ist in der letzten Runde eventuell sogar möglich noch eine Medaille zu erreichen. Also liebe Jungs und Mädels, einfach nochmal genau das Gleiche wie in dieser Runde machen. Wir drücken Euch die Daumen, so fest es geht!
6 | Deutschland | Elo | 3:1 | Griechenland | Elo |
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1 | IM Elisabeth Pähtz | 2462 | 1:0 | WGM Anna-Maria Botsari | 2324 |
2 | WIM Filiz Osmanodja | 2291 | 1:0 | WIM Ekaterini Pavlidou | 2235 |
3 | WGM Zoya Schleining | 2354 | 0:1 | WIM Stavroula Tsolakidou | 2268 |
4 | WGM Melanie Ohme | 2301 | 1:0 | WFM Haritomeni Markantonaki | 2213 |
Jonathan Carlstedt
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 20496
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