25. März 2019
Im mazedonischen Skopje läuft aktuell die Einzel-Europameisterschaft 2019. Der DSB ist dort mit zahlreichen Spielern vertreten. In diesem Bericht soll das Augenmerk auf den Kaderspielern liegen.
Auch wenn es mittlerweile viele gut dotierte Open gibt, die Spieler der absoluten Weltklasse anziehen, so nimmt die Europameisterschaft als „schnellste“ Möglichkeit, auf den WM-Zug aufzuspringen immer noch eine Sonderstellung ein. So wie man als unterklassiger Fußballverein über den DFB-Pokal in die Europaleague und als deren Sieger in die Championsleague kommen und diese gewinnen kann, so kann sich jeder Spieler in Europa zur Teilnahme an der Schach-EM anmelden, dort einen Qualifikationsplatz für den Weltcup erreichen, diesen gewinnen und dort das Startrecht am Kandidatenturnier erwerben, um sich sodann für die WM zu qualifizieren. Die Qualifikation für den Weltcup gelingt immer wieder Spielern des DSB.
Naturgemäß liegt das Feld lange dicht beisammen, so dass man sich auch gegen Turnierende noch mit einem starken Schlussspurt aus dem Hauptfeld lösen kann.
Vor dem Ruhetag lagen einige deutsche Spieler bei mehr als 50% der Punkte, so dass die Chancen für die zweite Turnierhälfte intakt waren. Am besten kam Rainer Buhmann aus der Pause, der schnell mit Schwarz gewinnen konnte. Genau wie Falko Bindrich und Rasmus Svane, die ebenfalls nach dem Ruhetag gewinnen konnten, weist er aktuell +3 auf. Aber auch Liviu Dieter Nisipeanu verfügt mit +2 noch über Chancen sein Turnierziel, sich für den Weltcup zu qualifizieren, zu erreichen. Zudem ist er der einzige deutsche Spieler, der aufgrund seiner Weltranglistenposition möglicherweise an dem neuen Turnier teilnehmen darf, bei dem ein weiterer Platz für das Kandidatenturnier vergeben wird.
Daniel Fridman muss man bei einer EM immer beachten. Der EM-Vierte von 2017 spielt bei diesem Turnier meistens über seiner Setzlistenposition. Auch er hat 4/6 genau wie Matthias Blübaum, Dennis Wagner und Niclas Huschenbeth.
In diesem Jahr bewährt sich einmal mehr, dass die deutsche Delegation vom Bundestrainer angeführt wird. Zwar handelt es sich um ein Einzelturnier, aber die Spieler haben es in den letzten Jahren zu schätzen gelernt, dass sie vor Ort unterstützt werden. Das beschränkt sich nicht nur auf die Vorbereitung. Dorian Rogozenco war neben seiner Hauptaufgabe u.a. mit Visumsproblemen, gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Spieler und anderen „Kleinigkeiten“ beschäftigt.
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Andreas Jagodzinsky
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9632