Ex-Bundesligist SV Empor ist Berliner Mannschaftsmeister

Frank Hoppe

Zwei Wochen nach der Berliner Einzelmeisterschaft - GM Jakob Meister siegte in einem Herzschlagfinale vor FM Daniel Malek - ist nun auch die Berliner Mannschaftsmeisterschaft beendet. Dem ehemaligen Bundesligisten SV Empor gelang in der Landesliga als Aufsteiger ein Durchmarsch. Trotz der starken Konkurrenz durch die dritte Mannschaft der Schachfreunde Berlin mit dem 2400er Vaclav Svoboda, GM Rainer Polzin und IM Lars Thiede blieb Empor am Ende mit 13:5 Mannschaftspunkten und drei Brettpunkten mehr als die Schachfreunde auf der obersten Stufe des Treppchens.

Dafür mußten sich die Emporianer aber auch gehörig strecken. Im Duell mit dem Vereinsnachbarn SV Berolina Mitte mußte mindestens ein 4:4 her, um die Schachfreunde auf Distanz zu halten. Die hätten dann nämlich schon mit 7½:½ gegen den Tabellenvorletzten Kreuzberg 2 gewinnen müssen, um noch nach Mannschafts- und Brettpunkten wenigstens gleichzuziehen. Bei normalem Verlauf ziemlich unwahrscheinlich.

Der normale Verlauf trat dann auch ein, auch wenn im Onlineskript des Berliner Schachverbandes lange keine Wasserstandsmeldungen vom Wettkampf in Kreuzberg zu lesen waren. Dafür geizte die neue Vizepräsidentin des Verbandes, Elisa Silz, nicht mit Informationen von ihrem Verein (Empor). Sie ließ anfangs aber auch nur Teilergebnisse durchsickern, um die Konkurrenz zu verunsichern. So stand online lange ein 2½:½ für Empor, obwohl Berolina schon einen vollen Punkt gemacht hatte. Das war es aber auch schon mit den guten Nachrichten für Empor. Als Berolina plötzlich 4:3 führte, durften die Schachfreunde im rund sechs Kilometer entfernten Kreuzberg noch hoffen und die Daumen drücken. Im "en passant" in Prenzlauer Berg stiegen die Fans schon auf die Stühle, um einen Blick über die Kiebitzmauer auf die letzte laufende Partie erhaschen zu können. Hier kämpfte IM Marco Thinius mit Weiß um den vollen Punkt gegen Roland Boewer. Das gelang ihm schließlich auch und die Empor-Spieler konnten sich feiern.

Bericht vom Wettkampf beim Berliner Schachverband

Frank Hoppe

In Klammern hinter dem Vereinsnamen stehen die Plazierungen in der Landesliga 2014/15 bzw. N für Neuling und A für Absteiger. Die Schachfreunde Berlin 3 wurden zwar in der letzten Saison Vierter in der Oberliga Nordost, mußten aber zurück in die Landesliga, weil die eigene Zweite aus der 2. Bundesliga abgestiegen war.
Zum Wettkampf zwischen Friesen und Lasker in der letzten Runde trat Lasker nicht mehr an - Wertung 6½:0 für Friesen.

Frank Hoppe