1. August 2015
Der ukrainisch-deutsche Großmeister Gennadi Ginsburg hat bei den Makkabi-Spielen in Berlin nach vier Runden die Führung übernommen, da Deutschlands Nummer zwei Georg Meier sein zweites Remis abgab. Bevor sich Ginsburg zu seinem 44. Geburtstag am 11. August mit dem Meistertitel ein ganz großes Geschenk machen kann, muß er noch drei Runden morgen, Montag und Dienstag hinter sich bringen. Gegen Meier wartet in Runde fünf mit Schwarz gleich der schwerste Brocken der Makkabiade auf ihn. Heute am Ruhetag dürfte sich Ginsburg akribisch auf diese Aufgabe vorbereitet haben.
Nach der dritten Runde am Donnerstag stand am Nachmittag das sogenannte "Let's play together" (deutsch: Spiel mit uns) auf dem Programm. In einem neunrundigen Blitzturnier saßen die Meisterschaftsteilnehmer schachinteressierten Gästen von anderen Sportarten und Berliner Schachspielern gegenüber, die den weiten Weg in den Olympiapark quer durch die Stadt nicht gescheut hatten. Mit insgesamt 48 Spielern war die Resonanz so groß, daß sich der Präsident des Berliner Schachverbandes Carsten Schmidt, bei der unweit gelegenen Geschäftsstelle des Deutschen Schachbundes noch zusätzliches Spielmaterial ausborgte.
Den besten Start hatte Makkabiade-Teilnehmer GM Maxim Novik mit 6 aus 6. Georg Meier lag einen halben Punkt dahinter. In Runde fünf hatte er gegen FM Robert Baskin Boden eingebüßt. Im direkten Duell gegen Novik gewann Meier mit Schwarz und da Novik gleich darauf noch gegen IM Ilja Brener verlor, reichten Meier zwei Remisen gegen Ginsburg und den starken Leonid Sawlin zum Turniersieg vor Novik und Brener.
Von den Gästen konnte niemand in den Kampf um die vorderen Plätze eingreifen. Die Makkabiade-Sportler erwiesen sich als zu stark. Der Berliner Schachfunktionär und DPMM-Finalteilnehmer FM Benjamin Dauth erreichte Platz 12, gefolgt von Michail Sawlin, dem Vater von Leonid, und dem ehemaligen Berliner Leistungssportreferenten FM Frank Kimpinsky.
Die Siegerehrung für das Blitzturnier erfolgt am Dienstag um 16 Uhr zusammen mit der Siegerehrung der beiden Hauptturniere auf der Bühne im Innenhof auf der Rückseite des Gebäudes, in dem die Schachmeisterschaft stattfindet.
Der Auftakt zur vierten Runde am Freitagmorgen zauberte bei vielen Teilnehmern ein Lachen auf das Gesicht. Weniger zum Lachen zumute war wahrscheinlich Zinovi Kogan, als ein paar Meter weiter in seiner Tasche das Handy bimmelte. Turnierleiter Eugen Tripolsky hatte wenige Augenblicke nach Rundenbeginn Mitleid mit dem Pechvogel und ließ ihn weiterspielen. Hier die Bilder die in diesen Augenblicken enstanden:
Am Sonntag geht es um 10 Uhr weiter mit Runde 5. Um 16 Uhr folgt ein Mannschaftsblitzturnier. In welcher Form dieses ausgetragen wird, stand zum Redaktionsschluß noch nicht fest.
Montag um 10 Uhr ist Runde 6 und Dienstag um 10 Uhr die 7. und letzte Runde.
Turnierseite Berliner Schachverband | Fotoarchiv 2015
Frank Hoppe
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 20070
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