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† Helga Luft

15. Juni 2022

Helga Luft 2010 bei der Deutschen Senioren-Einzelmeisterschaft in Berlin

Vor einigen Tagen erreichte uns die traurige Nachricht vom Tod der früheren Frauenschachreferentin Helga Luft. Sie starb am 6. Juni im Alter von 88 Jahren, fünf Jahre nach ihrem geliebten Mann Hans Werner, der damals das gleiche Alter erreichte. Viele Jahrzehnte ihres Lebens setzten sich beide für den Schachsport in Nordrhein-Westfalen ein, Helga Luft auch über neun Jahre auf Bundesebene. Der Deutsche Schachbund trauert mit ihren Angehörigen und wird Helga Luft niemals vergessen.

Helga Luft wurde am 30. April 1990 in Westberlin, auf dem letzten Kongress des Deutschen Schachbundes vor der Wiedervereinigung, einstimmig zur Referentin für Damenschach gewählt. Sie wurde die Nachfolgerin von Helga Hofmann, die nicht mehr kandidierte. Nach über neun Jahren als Referentin trat Luft beim Kongress am 15. Mai 1999 in Monschau nicht mehr an und wurde von Präsident Egon Ditt mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.

Von 1980 bis 1990 war Luft Referentin für Frauenschach im Schachbund Nordrhein-Westfalen (SBNRW). Für ihre Arbeit erhielt sie 1990, wie auch ihr Mann Hans Werner, eine Ehrennadel - und ein Jahr später die Goldene Ehrennadel. 2000 und 2018 erhielt sie für die 50- bzw. 70-jährige Mitgliedschaft im SBNRW jeweils einen Ehrenbrief.

Luft, die eine Lizenz als Nationaler Schiedsrichter hatte, gehörte seit dem 1. Oktober 1958(!) der Elberfelder Schach-Gesellschaft 1851 an, mit deren Mannschaft sie in den 1990er Jahren auch in der Frauenbundesliga spielte. 1960 wurde sie Damenmeisterin des Niederrheinischen Schachverbandes. Auch damals trat sie für Elberfeld an. Vor ihrer Mitgliedschaft bei Elberfeld spielte sie in Herne Schach.

Nachruf von Anita Stangl

Liebe Schachfreunde,

es ist furchtbar traurig, dass uns Helga verlassen hat. Helga war selbst eine starke Schachspielerin (siehe Schachmitteilungen vom Mai 1960) und eine großartige Organisatorin. Mir ist Helga als Funktionärin mit einer schier unerschöpflichen Energie begegnet.
Ich erinnere mich gerne an das große Blitzturnier, das jährlich in der Stadthalle von Wuppertal stattgefunden hat. Helga und ihr Mann waren immer dabei, stets liebenswert, stets perfekt organisiert. Ungezählte Jahre hat sie mit ihrem Mann Braunfels gemanagt, unzählige perfekt organisierte Mädchen- und Frauenmeisterschaften in NRW auf die Beine gestellt.
Wir haben viele Jahre gemeinsam für das Frauenschach gekämpft - ich kann gar nicht zählen, wieviele unendliche Gremiensitzungen ich mit ihr gemeinsam verbracht habe. Nachdem Helga Frauenreferentin des DSB geworden ist, hat sie mich als ihre Nachfolgerin als Frauenreferentin in NRW aufgebaut und gefördert.
Ich habe Helga so viel zu verdanken und bewundere ihren unermüdlichen Einsatz für das Frauenschach.

Liebe Helga, ich danke Dir, dass ich Dich kennenlernen durfte. Ich danke Dir für die intensive Begleitung eines wichtigen Teils meines Lebens. Nun bist Du nicht mehr hier, aber in unseren Erinnerungen lebst Du weiter.

Dr. Anita Stangl

Helga Luft wurde am 13. Juni 2022 beigesetzt.

Redaktionelle Anmerkung: Die 4 Fotos wurden am 22.06.2022 eingefügt. Von einem ihrer beiden Söhne (Rainer) bekamen wir auch die folgende Information:

[...] Nach meiner Erinnerung war sie aber vielfach Niederrhein- und mehrfach NRW-Meisterin, und sie hat dann natürlich auch an Deutschen Meisterschaften teilgenommen! Mein Bruder und ich sind ja zu vielen Turnieren mit unseren Eltern gereist. [...] Abschließend noch eine kleine Konkretisierung eines Punkts der Informationen, die Sie von meinem Bruder erhalten haben: Das Kennenlernen unserer Eltern erfolgte bei einem Turnier in Bad Salzuflen, offenbar Mitte der 50er.

// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 10952

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