30. September 2017
Der Deutschland-Cup mit seinem immensen Rahmenprogramm ist ein Solitär in der Landschaft der Schachturniere. Inzwischen sind 206 Teilnehmer am Harzer Brocken an den Brettern versammelt, die beiden jüngsten sind Jahrgang 2010, der erfahrenste Jahrgang 1930. Die ungefähr dreizehntausend Begleitpersonen wie Familie, Freundinnen, Vermögensverwalter und Trainer - was man bei einer solchen Fahrt an den Brocken eben so braucht - waren sogar für das erfahrene "Orga-Team" schwer zu zählen.
"Die 206 Teilnehmer sind absoluter Rekord in diesem Turnier", sagte Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan, der den Wettbewerb organisiert. "31 Damen und Mädchen sind dabei, also 15%, das freut uns sehr." Erstmals werden 7 Runden gespielt, wie immer in 12 geplanten Gruppen (manchmal werden welche zusammengelegt, um sinnvolle Paarungen zu ermöglichen) mit einer Bedenkzeit von 90 Minuten für 40 Züge, nach der Zeitkontrolle erhält jeder Spieler 15 Minuten zusätzlich für alle noch verbleibenden Züge. Jeder Spieler erhält pro Zug 30 Sekunden zu seiner Bedenkzeit hinzugefügt. Alle Spielgruppen werden DWZ ausgewertet.
Jeder im Team schätzt Pünktlichkeit und damit Zuverlässigkeit sehr, diesmal aber wurde der Turnierstart schlicht im Interesse der Teilnehmer ein wenig verzögert. "Auf Grund der Verkehrslage gab es leichte Verzögerungen bei der Anreise besonders aus dem Norden, also vor allem Hamburg", erläuterte Schiedsrichter und "pairing officer" (das ist, wo die Auslosungen macht ...) Frank Jäger. Zum Glück waren jene, die den Ausrichter repräsentierten, womöglich per Schwebebahn ungehindert eingetroffen und begrüßten die Wettkämpfer.
Das waren der stellvertretende Bürgermeister Volker Friedrich, HKK****-Hoteldirektor Björn Rosenberg, der getarnte Präsident des Schachverbandes Sachsen-Anhalt Andreas Domaske (der sich nämlich alsbald in Gruppe, Brett 4, mit Weiß gegen Frank Willberg in einen Spieler verwandelte!), der Repräsentant des DSB, Breitenschachreferent und FIDE-Schiedsrichter Hugo Schulz sowie die in Wernigerode Wichtigste im Team, nämlich Ingrid Schulz, die Organisatorin des gesamten Rahmenprogramms, also des besonderen Flairs dieser Veranstaltung. Die Rating-Favoriten des Turniers, Jürgen Juhnke [Lister Turm, Hannover] und Ingo Thomas [Krefelder Turm] remisierten in der ersten Runde überraschend gegen bisher nicht so hoch eingeschätzte Spielpartner, so dass also bis zum Turnierende am 4.Oktober "alles drin" sein wird - so soll's ja auch sein!
Ralf Mulde
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 22402