4. Januar 2019
Das neue Jahr hat zwar schon begonnen, wir möchten aber dennoch kurz zurückschauen auf ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr 2018: Welche Triumphe konnten unsere Sportler feiern? Was hat Schach-Deutschland dieses Jahr bewegt?
2018 war für den DSB das Lasker-Jahr. Der 150. Jahrestag der Geburt des bisher einzigen deutschen Schachweltmeisters wurde mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktivitäten zusammen mit der Emanuel-Lasker-Gesellschaft gefeiert. Seinen Abschluss fand das Lasker-Jahr im Dezember mit einem Festakt in Eisenach.
Im März konnte in Berlin die Schach-Weltelite zum Kandidatenturnier für die Weltmeisterschaft begrüßt werden, bei dem sich Fabiano Caruana aus den USA den Platz als Herausforderer Magnus Carlsens erkämpfte. Mit dabei: DSB-Vizepräsident Klaus Deventer, der die Ehre hatte, von der FIDE zum Hauptschiedsrichter ernannt zu werden. Bei der WM in London im November lieferten sich Caruana und Carlsen dann die erwartet hart umkämpften Spiele. Nach 12 Unentschieden mit langer Bedenkzeit konnte sich Carlsen schließlich im Schnellschach durchsetzen und seinen Titel verteidigen.
Ein besonders erfolgreiches Jahr war es für die beste deutsche Spielerin Elisabeth Pähtz. Nachdem sie Ende März im georgischen Tbilissi den Titel der Europameisterin im Schnellschach erringen konnte, kam sie an gleicher Stelle mit dem zweiten Platz aufs Treppchen bei der Blitzschach-EM der Frauen. Mit einer Elo von 2513 schaffte sie Ende August sogar den Sprung in die Top-Ten der Frauen der Welt.
Seit April hat der DSB einen neuen Geschäftsführer: Mit dem ehemaligen Leiter des Marshall Chess Clubs in New York, Dr. Marcus Fenner, konnte ein international erfahrener Schiedsrichter und Organisator für diesen Posten gewonnen werden. Der 47-Jährige Wirtschaftswissenschaftler löste damit den kommissarischen Geschäftsführer Horst Metzing als Chef der Geschäftsstelle ab.
Für einen Paukenschlag sorgte im April die deutsche Nachwuchshoffnung Vincent Keymer. Der 13-Jährige konnte sensationell das Grenke Chess Open in Karlsruhe gewinnen und schlug dabei unter anderem drei Großmeister. Einen weiteren deutschen Sieger konnten wir im August mit Liviu Dieter Nisipeanu beim Sants Open in Barcelona feiern. Luisa Bashylina holte sich im selben Monat bei den Europameisterschaften der Mädchen in der Altersklasse U12 in Riga die Silbermedaille. Im thüringischen Bad Blankenburg gewann sie im Juli zudem zusammen mit Svenja Butenandt die Mannschafts-Europameisterschaften, welche zum ersten Mal in Deutschland ausgetragen wurden, in der Klasse U12w. Mit Annmarie Mütsch durfte sich Schach-Deutschland sogar über eine Weltmeisterin freuen: In Griechenland gewann sie mit ihrem Sieg in der Altersklasse U16w die erste Nachwuchs-Goldmedaille für Deutschland seit Elisabeth Pähtz 2005 bei der U20-Weltmeisterschaft triumphierte.
Ende September fand im georgischen Batumi die 43. Schacholympiade statt. Unsere gemischte Mannschaft blieb im offenen Turnier als einzige ungeschlagen und belegte am Ende einen guten 13. Platz. Im Rahmen des Turniers wählte die FIDE außerdem ihren neuen Präsidenten. Arkady Dvorkovich setzte sich dabei gegen Georgios Makropoulos durch und leitet für die nächsten 4 Jahre die Geschicke der FIDE.
Einen großen Umbruch gab es dieses Jahr bei der vom DSB veranstalteten Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft (DSAM). Nachdem bekannt wurde, dass es geheime Nebenabreden zwischen dem DSAM-Beauftragten und den Veranstaltungshotels gegeben hat, trennte sich der DSB Ende Mai von Dr. Dirk Jordan. Mit einem neuen Team gelang es jedoch, die DSAM in weitgehend gewohnter Weise erfolgreich fortzuführen. Im November startete die DSAM in Koblenz in ihre erste Saison ohne Dirk Jordan.
Ende April fand in Berlin die Zentrale Endrunde der Schachbundesliga statt. In diesem Rahmen gab es an gleicher Stelle zusätzlich zahlreiche Veranstaltungen, darunter die Bundesvereinskonferenz, die Lasker-Konferenz und ein Lasker-Blitzturnier.
Im Dezember trafen sich die Delegierten zum Hauptausschuss des DSB in Eisenach. Besonders zwei Beschlüsse können dabei hervorgehoben werden: So wurde zum einen die Einführung einer DWZ-Lizenz entschieden – zum anderen wird ab diesem Jahr das Pilotprojekt "Deutsche Internetmeisterschaft" in Zusammenarbeit mit ChessBase ins Leben gerufen.
Die Deutsche Schachjugend hat vor einigen Tagen ihren eigenen Jahresrückblick veröffentlicht. Die Jugendorganisation des Deutschen Schachbundes hat wie man sehen kann auch im letzten Jahr wieder hervorragende Arbeit geleistet!
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 23332