2. Juli 2025
Er ist neu im Amt – und voller Tatendrang. Jannik Kiesel, 24 Jahre alt – und somit seit dem Bundeskongress am 31. Mai und 1. Juni in Paderborn das jüngste Mitglied im Präsidium des Deutschen Schachbundes. Matthias Wolf und Levian Raschke vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit haben mit dem Vizepräsidenten Verbandsentwicklung über Ziele und Potenziale im deutschen Schachsport gesprochen. Die erste Präsidiumssitzung hat er schon hinter sich, auch einen Besuch in der DSB-Geschäftsstelle mit sehr vielen Gesprächen. Er fühle sich „gut aufgenommen“, sagt er und betont ein wichtiges Anliegen: „Ich möchte im DSB mehr Gemeinschaftsgefühl etablieren.“ Für ihn selbst ist der Schachsport, sein Verein, „wie eine zweite Heimat“. Er wolle mithelfen, Schach als "coole Sportart" zu positionieren.
Kiesel, der bereits zahlreiche Ämter bei der Deutschen Schachjugend bekleidet hat, betreut gleich vier ehrenamtliche Referate in seinem Zuständigkeitsbereich: Öffentlichkeitsarbeit, Breiten- und Freizeitsport, Ausbildung, Inklusion – und Onlineschach könnte noch hinzukommen. Er sieht viele Chancen auf Symbiosen, nennt diese „Gemeinschaftsprojekte“. Gemeinschaft – immer wieder benutzt er dieses Wort. Damit könne man wertvolle Schätze im Bereich des DSB noch heben, „um das deutsche Schach nach vorne zu bringen.“ Das stehe zwar „gut da“, habe aber auch manche Baustellen. Eine davon: Der Frauen- und Mädchenbereich. Hier arbeitet Kiesel in der gemeinsamen Projektgruppe von DSB und DSJ für mehr Weiblichkeit im deutschen Schach mit. Und dann gäbe es eine „riesengroße Gruppe an Online-Schachspielern, die aber noch nicht den Zugang zum Verein gefunden haben“.
Dass er zuletzt auch sein Gesicht für die Pride-Sport-Kampagne gegeben hat - für ihn eine Herzensangelegenheit und auch eine Selbstverständlichkeit. Natürlich sei ein Sportverband auch verpflichtet, politisch Stellung zu nehmen. Auch bei gesellschaftspolitischen Themen wie Rassismus und Queerfeindlichkeit. Dazu passt, dass er in Sachen Verbandsentsentwicklung vor allem einen Ansatzpunkt sieht: Derzeit sei beim DSB vieles nur auf die Organisation von Turnieren ausgerichtet: "Aber Schach ist mehr als das Spielen von Turnieren." Klickt gerne das große Video-Interview. (mw)
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