3. November 2025
Jetzt geht der World Cup 2025 im indischen Goa so richtig los. Mit der zweiten Runde, in der auch die 50 Top-Spieler mit einem Freilos eingreifen müssen. Und, die gute Nachricht: Team Germany ist noch komplett. Alle deutschen Akteure, die in Runde eins schon Gehirnschmalz aufwenden mussten, überstanden die beiden Duelle: GM Niclas Huschenbeth, GM Alexander Donchenko, GM Rasmus Svane und GM Frederik Svane. Letzterer mit der Kuriosität, dass sein Gegner das erste Spiel wegen einer schlechten Fluganbindung schlichtweg verpasste. Eine der Gesetzten ist, neben GM Matthias Blübaum, auch GM Vincent Keymer. Er trifft auf GM Vladislav Kovalev. Sollte er diese scheinbar leichte Hürde nehmen, könnte es schon zum ersten deutschen Duell kommen – gegen GM Dmitrij Kollars. In Runde vier käme für Blübaum in Goa zum Duell mit Donchenko.
Der Weltpokal mit seinem aufregenden K.o-Modus liegt Keymer. Erinnert sei an das Jahr 2023, als er kurz davorstand, in Runde vier den Weltbesten GM Magnus Carlsen zu besiegen.
Und schließlich ist auch 2025 für Keymer bisher sehr gut gelaufen – besser geht kaum. Sprung auf Rang vier der Weltrangliste, Elo 2773. Jetzt kann er das Jahr perfekt machen. Drei Tickets für das Kandidatenturnier 2026 werden beim World Cup vergeben – an die beiden Finalisten und den Dritten. Für den 20-Jährigen markiert der World Cup die wahrscheinlichste Gelegenheit, noch ins Kandidatenturnier zu kommen. Schließlich fehlen alle Spieler, die in der Weltrangliste noch vor dem Neu-Wiener stehen: Carlsen hat abgesagt, die anderen nehmen ihre eigenen Wege ins Kandidatenturnier. GM Fabiano Caruana ist als Sieger des FIDE Circuit 2024 dabei, GM Rameshbabu Praggnanandhaa hat beste Chancen über diesen Weg, denn er führt derzeit den FIDE Circuit 2025 an. GM Anish Giri und GM Matthias Blübaum haben sich über das Grand-Swiss-Turnier in Samarkand qualifiziert. „Was wäre das für eine wunderbare Geschichte für die Fans hierzulande, wenn ein zweiter Deutscher hinzukäme“, sagt DSB-Sportdirektor Kevin Högy. Klappt es nicht direkt über den Weltpokal, bleibt eine zweite Chance: In der FIDE-Turnierwertung liegt Keymer nur auf Rang vier, aber zwischen im und dem führenden Praggnanandhaa liegen Giri und Blübaum – das heißt, ihn Wahrheit ist er hier der zweite Anwärter über diesen Weg. Sollte sich Praggnanadhaa über den World Cup qualifizieren (sein Weg würde über Keymer führen), könnte die Turnierwertung wieder für die deutsche Nummer eins relevant werden.
Interessant in Runde zwei ist zweifellos auch und vor allem das Duell von Huschenbeth gegen GM Nodirbek Yakubboev – und vor allem, was der selbstbewusste Berliner Großmeister dem DSB zum Duell gegen den 2689-Elo-Mann aus Usbekistan sagt: „Um ehrlich zu sein, ich habe nicht wirklich Angst vor dem. Da gäbe es andere Spieler vor denen ich - sage ich mal – mehr Angst hätte.“ Das ist die richtige Weltpokal-Einstellung nach dem Motto: alles oder nichts. (mw)
| Elo | - | Gegner | Elo | |
|---|---|---|---|---|
| 2755 | - | 2557 | ||
| 2687 | - | 2589 | ||
| 2642 | - | 2630 | ||
| 2641 | - | 2631 | ||
| 2638 | - | 2634 | ||
| 2614 | - | 2655 | ||
| 2587 | - | 2689 |
Großmeister, Elo 2755, Nr. 9 der Weltrangliste
* Nicht offiziell in der Weltrangliste.
Großmeister, Elo 2687, Nr. 41 der Weltrangliste
Großmeister, Elo 2642, Nr. 83 der Weltrangliste
* Nicht offiziell in der Weltrangliste.
Großmeister, Elo 2641, Nr. 85 der Weltrangliste
Großmeister, Elo 2638, Nr. 88 der Weltrangliste
Großmeister, Elo 2614, Nr. 133 der Weltrangliste
Großmeister, Elo 2587, Nr. 194 der Weltrangliste
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