1. August 2014
Es ist so weit. Nach Monaten der Vorbereitung, Anspannung und Organisation startet die Schacholympiade im norwegischen Tromsø.
Das Highlight des Schachjahres und fast jeder Schachkarriere lockt 137 Damenmannschaften und 179 Herrenmannschaften an, die um die höchste Auszeichnung eines Teamwettbewerbs kämpfen. Der Weg zur Olympiade war vor allem für die Organisatoren des Mega-Events eine große Herausforderung und stand einige Male auf der Kippe.Es gab zunächst finanzielle Probleme und dann eine Auseinandersetzung mit der FIDE über die Meldefrist für einige Mannschaften, weshalb die Teilnahme der russischen Frauenmannschaft nicht gesichert war. All diese Probleme konnte irgendwie geregelt werden, sodass nun hoffentlich eine reibungslose Olympiade bevorsteht, auch wenn die Wahl des FIDE-Präsidenten weiteren Zündstoff birgt. Aber all dies hat nichts mit dem eigentlichen Zauber der Olympiade zu tun, dem Schachsport. Die deutsche Mannschaft reist zum ersten Mal mit dem neuen Bundestrainer Dorian Rogozenco zur Olympiade unterstützt bei den Männern von Theorietrainer Wladimir Baklan und bei den Damen von deren Kapitän Philipp Schlosser. Beide Teams gehen als Nummer 12 der Startrangliste ins Rennen. Dorian hat die Top 10 als Erfolg ausgegeben. Die SpielerInnen können sich der Unterstützung der deutschen Schachfans sicher sein.
Bei wem der Jahresurlaub nicht für einen Besuch in Tromsø reicht, der kann das Turnier auf diversen Schachseiten verfolgen. Es wird die Schacholympiade mit der besten und informativsten Berichterstattung aller Zeiten sein. Die Aufstellungen sind inzwischen abgegeben, die Kapitäne haben ihre Unterschriften unter die Meldungen gesetzt und somit gibt es kein zurück mehr.Dorian sorgte direkt für die erste Überraschung, in dem er Neuzugang Liviu-Dieter Nisipeanu, der nach der Elo-Zahl die Deutsche Nummer 2 ist an 4 gesetzt hat. Dieter wird versuchen viele Punkte gegen vermeintlich schwächere Gegner zu holen und damit zum Rückhalt für die deutsche Mannschaft zu werden. Eine ähnliche Strategie wurde bereits bei der Mannschaft-WM, damals noch ohne Dieter, verfolgt. Die Nummer 1 im deutschen Männerteam ist und bleibt Arkadij Naiditsch, der einzige Deutsche mit einer Elo-Zahl über 2700. Ihm folgt Georg Meier, der bei den letzten Turnier zu überzeugen wusste. An 3 spielt der erfahrene Daniel Fridman und am fünften Brett geht David Baramidze in die Olymiade, der gut geübt vom Sparkassen Chess-Meeting kommt.
Die Damen haben in dieser Hinsicht keine Überraschungen parat. Elisabeth Pähtz, unumstrittene Nummer 1 bei den deutschen Frauen, vertritt die deutschen Farben wieder an Brett 1. An 2 und 3 spielen Zoya Schleining und Tatjana Melamed. Beide mit einer Elo-Zahl über 2360. Melanie Ohme und Sarah Hoolt, die beiden jüngsten Spielerinnen in der Mannschaft besetzen die Bretter 4 und 5.
Wir wünschen unseren beiden Mannschaften viel Erfolg bei der Olympiade!
Wir fiebern mit euch mit!
Jonathan Carlstedt
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9990